29. Januar 2014
TD- und Wettkampfleitertagung in Dresden
Es ist schon eine gute Tradition, dass sich die Technischen Delegierten und die Wettkampfleiter der kommenden Saison am Jahresanfang für ein Wochenende in Dresden treffen. Auf dem Programm stehen sowohl der kritische Rückblick auf die vergangene Saison als auch Themen, die für zukünftige Wettkämpfe relevant sind. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit der intensiven Diskussion zwischen Wettkampfleitern, den TD und dem TK sowie für zahlreiche Gespräche am Rande.
Im von Jan Müller moderierten Rückblick zeigte sich, dass bei den Bundeswettkämpfen insgesamt ein recht hoher Standard erreicht worden ist. Größere Mängel konnten nicht ausgemacht werden. Allerdings forderten die Launen des Wetters sowohl bei den Bestenkämpfen im Nacht-OL als auch bei den Mittelstreckenmeisterschaften von Ausrichtern und Teilnehmern bekanntlich eine ganze Portion Härte. Erfreulich ist die inzwischen konstant hohe Qualität der mittels Laserdruck hergestellten OL-Karten. Hier zahlt sich die kompetente und beratende Zusammenarbeit zwischen Steffen Lösch (TK-Verantwortlicher für Kartenwesen) und den Ausrichtern aus. Einmal mehr lenkte Steffen in einem sehr informativen Vortrag das Augenmerk auf die Details des Kartendrucks. Beklagt wird von allen Ausrichtern die Meldedisziplin. Nach- und Ummeldungen, auch teilweise völlig ungerechtfertigte Rückforderungen von Startgeldern, machen den Veranstaltern das Leben unnötig schwer. Zukünftig soll hier mit Rückendeckung des TKs eine deutlich härtere Linie gefahren werden. Wie Rainer Müller an Beispielen darstellte, sind bei Sprintwettkämpfen immer wieder Regelverstöße wie das Durchlaufen von Sperrgebieten und das regelwidrige Übersteigen von Zäunen und Mauern zu beobachten. Die Veranstalter sollen zukünftig konsequent Disqualifikation aussprechen. Andererseits sollen Postenstandorte so gewählt werden, dass etwa das Übergreifen über eine gesperrte Hecke oder einen Zaun nicht provoziert wird. Ein solcher Fall führte im vergangenen Jahr bei den Sprintmeisterschaften in Berlin zu langen Diskussionen.
Nicht immer sind Postenbeschreibungen ohne Fehler. Steffen Lösch machte deutlich, was dabei falsch gemacht wird und auch, wie dies verhindert werden kann. Das Thema ist leider immer wieder aktuell, wie Beispiele des vergangenen Jahres zeigten. Welche Wege beschritten werden können, um OL-Anfängern und interessierten Läufern die „Angst“ vor der Teilnahme an breitensportlichen Angeboten auch bei Deutschen Meisterschaften oder Ranglistenläufen zu nehmen, zeigte Uwe Dresel auf. Dabei ist es u.a. wichtig, auch für Nicht-OLer verständliche Ausschreibungen anzubieten und für die Direktbahnen spezielle Betreuung vorzusehen. Das neue berührungsfreie Stempelsystem von SPORTident, Air+, wurde von Diethard Kundisch vorgestellt und konnte von allen Teilnehmern auch praktisch erprobt werden. Die wesentliche Zielgruppe für den Einsatz dieses Systems dürfte beim SkiO und MTBO liegen, wo das eigentliche Stempeln deutlich erleichtert wird. Nachteilig kann sein, dass man unfreiwillig Posten registriert, an denen nur dicht vorbeigelaufen wurde, die aber nicht zur eigenen Bahn gehören. Seitens des TK- Vorsitzenden wurde das neue DOSB-Projekt zur Umweltverträglichkeit des Orientierungslaufs vorgestellt. Hierüber wird es in Kürze einen ausführlichen Artikel auf der Homepage geben. Ein weiteres wichtiges Thema waren in diesem Referat die in Sachsen geleisteten Vorarbeiten zur Gründung eines eigenen OL-Verbandes und der seitens des DTB neu vorgeschlagene Weg, einem solchen Verband die Aufgaben des TKs zu übergeben. Hier gibt es noch intensiven Gesprächsbedarf mit dem DTB.
Die gesamte Organisation sowie Moderation der Tagung, und damit den Hauptteil der Arbeit, übernahm dankenswerterweise Jan Müller, Beauftragter für Wettkampfwesen im TK. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer danken ihm für die perfekte Vorbereitung und Durchführung.