Biathlon-OL im DVBOL Biathlon-OL im DVBOL

Beim Biathlon-Orientierungslauf (BiOL) handelt es sich um eine kombinierte Ausübung der Sportarten Orientierungslauf und Schießen. Neben dem OL wird mit einem Kleinkalibergewehr an einem Schießstand auf Biathlonscheiben in 50 m Entfernung geschossen.

Es gibt drei verschiedene Formen: den klassischen BiOL als Langwettbwerb, den Sprint-BiOL als Kurzwettbewerb und die Staffel.

Zu jedem Biathlon-OL zählen zwei unterschiedliche Orientierungsläufe. Eine liegende Schießeinheit wird zwischen beiden Läufen durchgeführt. Die stehende Schießeinheit folgt zum Ende des Wettkampfes auf größere Klappscheiben.

Beim Langwettbewerb werden pro Fehlschuss der beiden Serien à fünf Schuss zwei Minuten auf die Laufzeit addiert. Der erste Orientierungslauf wird als "Punkt-OL" absolviert. Dabei müssen auf einer drei Kilometer langen ausgeflaggten Bahn jeweils fünf Kontrollposten auf der Strecke und fünf Kontrollposten außerhalb der Strecke mittels Nadelstich auf der OL-Karte gekennzeichnet werden. Von einem "Location-Point" aus besteht das Ziel die Postenstandorte mit Hilfe einer Postenbeschreibung exakt zu bestimmen. Jeder Millimeter Abweichung des Nadeleinstichs von der realen Lage ergibt eine Strafminute. Insgesamt können für diese zehn Posten maximal bis zu 100 Strafminuten entstehen, die dann zur Laufzeit hinzu addiert werden. Die zweite Laufeinheit ist ein klassischer Orientierungslauf mit Siegerzeiten zwischen 35 und 90 Minuten.

Beim Kurzwettbewerb betragen die Laufzeiten beider Orientierungsläufe jeweils 15 Minuten. Jeder Fehler im Rahmen der beiden Schießeinheiten à fünf Schuss hat eine Strafrunde von 150-300 m zur Folge.

Der Staffelwettbewerb ist ein verlängerter Sprint-BiOL mit Siegerzeiten der Orientierungsläufe von 25 bis 35 Minuten. Im Gegensatz zum Einzelrennen können je Schießeinlage drei Reservepatronen eingesetzt werden, ehe es zur Strafrunde kommt.

Geburtsland der aktuellen Ausprägung des BiOL ist Schweden. Dort wurde 1998 der Internationale Biathlon-Orientierungsverband (IBOF) gegründet und die ersten offiziellen Wettbewerbe ausgetragen. Aktuell gibt es diese Orientierungssportdisziplin relativ ausgeprägt in Tschechien, Dänemark, Finnland, Schweden und Belgien. Nicht ganz so aktiv sind Estland, Litauen, Lettland sowie Russland. Einzelstarter aus China, Israel, Großbritannien und Frankreich starten unregelmäßig. Jährlich werden Weltmeisterschaften sowie 12 bis 14 Weltcupläufe ausgetragen.

Bedingt durch die Kapazitäten der Biathlon-Schießanlagen sind die Leistungskategorien (D/H 20 und D/H 21 Elite) auf maximal 40 Aktive begrenzt. Die weiteren Kategorien (D/H 14 bis D/H 18, ab D/H 35 und Rahmen) starten unbegrenzt.

In Deutschland gibt es seit vielen Jahren ähnliche sportliche Ansätze bei der Polizei und beim Militär. Aktuell wird die Ausprägung der Orientierungssportart in zwei verschiedenen Organisationen betrieben. Während der Deutsche Schützenbund bei den Sommerbiathleten den BiOL als Zusatzdisziplin durchführt, ist dieser beim Deutschen Verband für Biathlon-Orientierungslauf (DVBOL) Hauptinhalt und hat derzeit mit Vereinen in Bayern, Brandenburg und Berlin sowie Einzelstartern aus dem Saarland, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen erste Ansatzpunkte für eine weitere Entwicklung innerhalb der deutschen Orientierungssportszene.

Eine deutsche Rangliste sowie Deutsche Meisterschaften sind aktuell in Planung.


Kontaktadresse:

Präsident des DVBOL
Thomas Wichmann
thomas.wichmann at web . de


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