OL als Gehörlosensport im DGSV OL als Gehörlosensport im DGSV

Der Deutsche Gehörlosen-Sportverband (DGSV) sieht sich als Interessenvertretung für die gesamten Sportbereiche mit ihrer Kultur, Sportgemeinschaft und der Deutschen Gebärdensprache als ein eigenständiges, vollwertiges Sprachsystem. Diese Sprache ist die Verständigungsform, welche die große Mehrheit der Gehörlosen, aber auch viele andere Menschen mit Hörbehinderung jeden Alters in der Kommunikation verwendet, die in allen Fachsparten wie u. a. Leichtathletik; Orientierungslauf angeknüpft sind. 

Der Deutsche Gehörlosen-Sportverband wurde in Deutschland als ältester Behindertensportverband am 7. August 1910 gegründet.

Dort gibt es eine Abteilung Orientierungslauf in der Sparte Leichtathletik. Der DGSV ist Mitglied im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), im International Commitee of Sports for the Deaf (ICSD) und im European Deaf Sports Organisation (EDSO).

Im Herbst 2018 wurde der Orientierungslauf in die Leistungssportförderung des DGSV aufgenommen. Im Jahr 2019 nahm der DGSV im Orientierungslauf zum ersten Mal an einer internationalen Meisterschaft teil und zwar bei der 4. WM in Olomouc (Tschechien). Dort erlief das deutsche Team die Bronzemedaille in der Staffel sowie den vierten Platz auf der Langdistanz. Seitdem befindet sich die Abteilung im Aufbau. 

Neben internationalen Wettbewerben im Gehörlosensport, wie den als Höhepunkt geltenden Deaflympics, nehmen gehörlose Orientierungsläufer auch an den regulären Wettkämpfen der Hörenden teil. Die Deaflympics sind die vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) anerkannten Olympische Spiele der Gehörlosen und fanden zum ersten Mal 1924 in Paris statt. 

Wie auch bei den Hörenden gelten die offiziellen Regeln des Internationalen Orientierungssport Verbandes IOF. Bei Wettkämpfen im Gehörlosensport ist allerdings das Tragen von Hörhilfen verboten. Ansonsten kommen reguläre Materialen wie Kompass und SI-Chip zum Einsatz. Im Gehörlosensport sind hörbehinderte Sportler mit mindestens 55 dB auf dem besseren Ohr zugelassen.

Probleme der tauben/hörbehinderten Sportler im Orientierungslauf:

  • keine Wahrnehmung des Applauses, der Zurufe, Schritte, Knacken der Äste, Piepen der Postenkontrolle / SIAC Chips

  • einige Gehörlose haben Gleichgewichtsprobleme

  • Kommunikationsbarrieren aufgrund der unterschiedlichen Sprachen (Laut- und Gebärdensprache zw. Trainer und Athlet bspw. bei Technikerklärung, insbesondere Erklärung von Laufwegen auf Karten bzw. Zeichen); oftmals sind sie auf Dolmetscher angewiesen

  • durch Kommunikationsprobleme erhöhte Konzentrationsleistung, die die Athleten neben der körperlichen Anstrengung zusätzlich fordert

Aktuelle größte Erfolge: Bronzemedaillengewinn der Staffel sowie der 4. Platz in der Langdistanz bei der 4. WM 2019. 

Unser kleines deutsche Orientierungslaufteam möchte weiterwachsen und ist seitdem auf der Suche nach tauben/hörbehinderten Orientierungsläufern, die ihre Fähigkeiten im Orientierungslauf bei den Gehörlosen weiter verbessern und die deutschen Farben bei internationalen Wettbewerben vertreten möchten.

 
Kontaktadresse:

Thomas Göpfert
dgsleichti at gmx . de


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