26. April 2023
O-Sport und Umwelt - in kleinen Schritten zur Zukunftssicherung unserer Sportart
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„Umweltfragen sind strategisch zentral für den Erfolg und für die Nachhaltigkeit des Orientierungs-Sports weltweit“, so die International Orienteering Federation (IOF). Umwelt- und Nachhaltigkeitsrichtlinien sollen verbessert und Checklisten für die umweltfreundliche Durchführung von Orientierungssport-Veranstaltungen erstellt werden. Grundlage bildet eine Umfrage der Environmental and Sustainability Commission (ESC) der IOF zu den Rahmenbedingungen in den Mitgliedsländern.
Die zunehmende weltweite Besorgnis über den Zustand der Umwelt verpflichtet jede*n in der Gesellschaft, egal ob Einzelperson oder Organisation, ökologische Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen. Auch in unserem Sport sollte die Berücksichtigung von Umweltfragen selbstverständlich sein.
Die meisten Orientierungsläufe finden in der Natur, im Wald und auf dem Land statt. Die Natur ist Schauplatz und Arena unseres Sports, für den alle Orientierungs-Sportler*innen eine große Verantwortung tragen. Unsere Möglichkeit, Veranstaltungen in der Natur und auf Grundstücken Dritter zu organisieren, erfordert eine kluge und verlässliche Zusammenarbeit mit allen relevanten Akteur*innen. Es sind Maßnahmen erforderlich, durch die Umweltaspekte bei der Planung und Durchführung von Veranstaltungen berücksichtigt werden können. Das ist nicht immer einfach, muss aber das Ziel bleiben. Nur dann können auch in Zukunft erfolgreich Trainings und Wettkämpfe veranstaltet werden.
Unser Sport bietet eine einzigartige Möglichkeit, eine persönliche Beziehung zur Natur aufzubauen. Viele Orientierungsläufer*innen haben ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein und zeigen auch in ihrem Leben umweltbewusstes Verhalten. „Einssein mit der Natur“ ist eine der größten Stärken in der Kommunikation mit Sponsoren und Newcomern. Diese Stärke sehen auch die Vereinten Nationen für Sport im Allgemeinen. Sie heben Sport als Mittel zur Förderung nachhaltiger Entwicklung hervor („Sport as an Enabler for Sustainable Development“). Neben der Sensibilisierung für Umweltschutz und Nachhaltigkeit muss der Sport jedoch auch einen direkten Beitrag leisten, indem er seinen CO2-Fußabdruck verringert. Mit diesen beiden Zielen kann Sport zum Erreichen der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, kurz SDG) beitragen.
Auch wenn wissenschaftliche Untersuchungen relativ deutlich zeigen, dass der Orientierungs-Sport nur sehr geringe Auswirkungen („footprint“) auf die Natur hat, ist der umweltschonende Charakter unseres Sports nicht selbstverständlich. Wir müssen selbst konkrete Maßnahmen ergreifen, mit denen wir unsere Verantwortung für das Wohlergehen von Natur und Umwelt belegen. Aber wir benötigen mehr als Lippenbekenntnisse. Der große Wurf kann am Ende auch die Summe aus vielen kleinen Beiträgen sein. Erzählt uns von Euren Erfahrungen oder auch Plänen mit ganz kleinen Schritten auf dem Weg zu Heldentaten.
Unser Verhaltenskodex, auch wenn er inhaltlich und strategisch noch Luft nach oben hat, zielt genau in diese Richtung und gibt bereits in Teilen durchaus vorbildhafte, konkrete Handlungsanweisungen.
Ziel der IOF-ESC-Umfrage war es, Informationen über den Stand der Umweltprobleme in den IOF-Mitgliedsländern und über Maßnahmen zu sammeln, die die nationalen Verbände ergriffen haben, um Umweltprobleme zu bewältigen. Ein zentrales Ergebnis dabei war, dass wir weiterhin international zuverlässige wissenschaftliche Informationen über die Umweltauswirkungen von Orientierungssportaktivitäten erstellen und verbreiten müssen, um sicherzustellen und zu demonstrieren, dass unsere guten Praktiken auf soliden Grundlagen beruhen und nicht auf anekdotischen Beweisen oder vorgefassten Meinungen und Wünschen.
Mehr:
Verhaltenskodex Orientierungssport Deutschland
IOF-ESC-Umfrage