12. Juli 2020
IOF leistet Pionierarbeit für virtuelle Generalversammlung
Der Internationale Orientierungssport Verband (IOF) hat erfolgreich die erste virtuelle Generalversammlung abgehalten und ist damit einer der ersten internationalen Sportverbände, der auf diese Weise ein großes internationales Treffen durchgeführt hat. Das Treffen stieß bei vielen anderen Sportorganisationen auf Interesse. Eine Rekordzahl von IOF-Mitgliedsverbänden war vertreten.
57 Mitgliedsnationen hatten ihre Absicht zur Teilnahme angemeldet, was einen Anstieg von rund 30% gegenüber früheren Zahlen bei einer Generalversammlung bedeutet. Aus Deutschland beteiligten sich der TK-Vorsitzende Steffen Lösch, die Beauftragte für Leistungs- und Nachwuchsförderung Anne-Katrin Klar sowie der Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit Fred Härtelt an der ganztägigen Veranstaltung am vergangenen Freitag.
Wichtige Entscheidungen
Die Generalversammlung genehmigte wichtige und weitreichende Satzungsänderungen, die die Mitgliedschaft in der IOF, das Geschlechtergleichgewicht, die Vertretung der Athleten im IOF-Rat und den virtuellen Orientierungssport betreffen - weitere Einzelheiten dazu werden separat auf der Seite der IOF veröffentlicht. Zusätzlich wurde einstimmig eine Resolution des IOF-Rates verabschiedet, welche die Grundwerte des Fair Play im Orientierungssport und die Notwendigkeit, dem Ethik-Kodex der IOF treu zu bleiben, bekräftigt.
Überlegungen zum Zeitraum 2018-2020
Bei der Analyse der Leistungen der IOF in den zwei Jahren seit der letzten Generalversammlung hob der estnische IOF-Präsident Leho Haldna zwei sehr positive Entwicklungen hervor: Die Gesamtzahl der Teilnehmer am Orientierungslauf hat deutlich zugenommen, wozu der wachsende Erfolg des Weltorientierungslauftages beigetragen hat, und die Fernseh- und Livestream-Übertragung von Weltmeisterschaften und Weltcup-Veranstaltungen hat um 28% zugenommen. Der Verkauf von Fernsehrechten stieg in diesem Zeitraum um 44%.
Haldna kommentierte die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf den Orientierungssport: Es gab weit verbreitete Absagen von IOF-Veranstaltungen, und die Finanzen der IOF wurden erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Auf der anderen Seite "gab es eine explosive Entwicklung beim eOrienteering in verschiedenen Formaten, und es könnte langfristig einen gewissen Nutzen für den Orientierungssport bringen, wenn die soziale Distanzierung zur neuen Realität wird", sagte er. Er stellte fest, dass der IOF-Rat und seine Kommissionen ihre Arbeit per Videokonferenz fortgesetzt haben: "Es ist ein Ziel der IOF, mehr qualitativ hochwertige und regelmäßige Treffen mit einem reduzierten Kohlenstoff-Fußabdruck durchzuführen". Sicherlich wird in Zukunft noch viel mehr Arbeit in der IOF durch digitalen Kontakt erledigt werden.
Die Notwendigkeit, die Grundwerte des IOF erneut zu betonen und der Qualität von Veranstaltungen höchste Priorität einzuräumen, wurde in dem Zweijahreszeitraum als offenkundig angesehen. Zum Abschluss seiner Ausführungen stellte Haldna drei bemerkenswerte "Siege" in diesem Zeitraum fest: eine sehr erfolgreiche WOC2019, die Aufnahme vom Ski-OL in die FISU-Winteruniversiade und unsere Identifizierung als "bestgeführter internationaler Verband" durch den globalen Dachverband für den internationalen Sport (GAISF).
Änderungen in der Mitgliedschaft
Die Generalversammlung genehmigte Griechenland, Nepal und Thailand als Vollmitglieder, während die Mitgliedschaft Ecuadors beendet wurde. Neue provisorische Mitglieder sind Costa Rica und die Philippinen, die provisorischen Mitgliedschaften von Kamerun und Uganda sind beendet. Die Generalversammlung stimmte zu, dass die Dominikanische Republik weiterhin als provisorisches Mitglied auftritt. Die IOF hat nun insgesamt 74 Mitgliedsverbände.
Resolutionen von Mitgliedsnationen
Die Tschechische Republik akzeptierte einen Änderungsantrag des IOF-Rates zu ihrem Vorschlag betreffend den IOF-Veranstaltungskalender. Die Generalversammlung stimmte mit dem Rat darin überein, dass der Veranstaltungskalender 2 Jahre im Voraus fertiggestellt werden muss, es sei denn, äußere Umstände erzwingen Änderungen.
Das Verbot fluorierter Skiwachse "so bald wie praktisch möglich" umzusetzen wurde von der Generalversammlung gebilligt. Dabei handelte es sich um einen ursprünglich von Norwegen unterbreiteten und vom Rat geänderten Vorschlag.
Aktivitätsplan, Mitgliedsbeiträge und Budget
Der Aktivitätsplan für die nächsten zwei Jahre, der eine Vielzahl von Entwicklungsbereichen abdeckt und den Schwerpunkt auf die Schaffung von Bildungswerkzeugen für Kartographen, Organisatoren und Ausbilder/Trainer legt, wurde genehmigt.
Die Mitgliedsbeiträge für die nächsten zwei Jahre und ein revidiertes Budget, das die gegenwärtigen Umstände berücksichtigt, wurden vorgelegt und genehmigt.
Der neue IOF-Rat
Leho Haldna und Astrid Waaler Kaas (Norwegen) wurden als Präsident bzw. Vizepräsidentin der IOF wiedergewählt. Die folgenden Personen wurden als Mitglieder des Rates gewählt bzw. wiedergewählt: Vincent Frey (Frankreich), Jürg Hellmüller (Schweiz), Linda Take (Schweden) und Laszlo Zentai (Ungarn). Die Vizepräsidenten Mike Dowling (Australien) und Tatiana Kalenderoglu (Russland) sowie die Ratsmitglieder Hannu Kottonen (Finnland), Dusan Vystavel (Tschechien) und Dominic Yue (HongKong) befinden sich in der Mitte ihrer vierjährigen Amtszeit. Die ausscheidenden Mitglieder des Rates sind Owe Fredholm (Schweden) und Nik Suter (Schweiz).
Ehrenauszeichnungen
Bei jeder Generalversammlung werden Ehrenauszeichnungen (IOF-Pins) an Personen verliehen, die sich um die IOF verdient gemacht haben. In diesem Jahr wird jeweils die silberne Ehrennadel an Alexander Bliznevski, Håkan Blomgren, Mike Dowling, Owe Fredholm und Olli Heinonen, sowie jeweils die bronzene Ehrennadel an Christer Carlsson, Thierry Jeanneret, Helge Lang Pedersen und Nik Suter verliehen.
Die nächste Generalversammlung wird ein hybrides Treffen (physisch + digital) sein und wird voraussichtlich am 2. Juli 2022 zusammen mit der Weltmeisterschaft 2022 in Dänemark stattfinden.
Grundsätzlich erwies sich die Tagung als eine neue erfolgreiche Art der Geschäftsabwicklung.
