18. Januar 2015
Falsche Postenbeschreibungen und neue Deutschland-Cup-Regeln
Die Ausrichter der Bundesveranstaltungen haben sich wie üblich vor Saisonbeginn zur Wettkampfleitertagung getroffen. Neben der Analyse der Wettkämpfe der Jahres 2014 stand am Wochenende in Dresden vor allem die Vorausschau im Mittelpunkt. Wichtigste Neuerung für 2015 dürfte die anstehende Änderungen der Deutschland-Cup-Regeln sein.

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Wirklich große Auffälligkeiten gab es bei den Wettkämpfen 2014 nicht. Die Analysen von Ausrichtern, Technischen Delegierten und Technischem Komitee (TK) fielen eher positiv aus. Aus einigen Vorfällen resultierten spezielle Vorträge am Wochenende. So ging es unter anderem um Regelkunde, Bahnlegung und Kartendarstellung. Breiten Raum nahm das Thema Postenbeschreibung ein. "Ich dachte, das hätten wir endlich erledigt", sagte Steffen Lösch, TK-Beauftragter für Kartenwesen, ernüchtert am Rande der Veranstaltung. Immer wieder war bei zurückliegenden Wettkampfleitertagungen diskutiert worden, wie hoch die Fehlerquote bei Postenbeschreibungen war. Nachdem dieses Thema in den vergangenen beiden Jahren nicht auf der Agenda stand, war es dieses Mal wieder an der Zeit. Falsch angewandte Symbole, fehlende Zusatzinformationen oder mangelhafte Darstellungen waren bei vielen Veranstaltungen zu finden.

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Ein extra Thema war Regelkunde. Auslöser war ein Ereignis bei den Deutschen Meisterschaften Lang in Coswig. Dort hatte ein Posten, der an einem Loch gesetzt war und scheinbar im Wettkampfverlauf in das Loch gelangt war, für Diskussionsstoff gesorgt. Kann man solche Situationen vermeiden und wie geht man mit eventuell daraus resultierenden Einsprüchen um? Das waren Fragen, mit denen sich die Tagungsteilnehmer beschäftigten. Ein anderes Thema war Bahnlegung. Grund war eine Vielzahl von Sperrgebieten beim Bundesranglistenlauf bei Bad Lippspringe. Wie man mit intelligenter Bahnlegung eine solche Herausforderung auch im Sinne des Naturschutzes bewältigt, war Inhalt eines weiteren Vortrages.
Bei den technischen Inhalten der zweitägigen Veranstaltung ging es um das berührgungslose Stempelsystem SPORTIdent Air+ sowie die verschiedenen Online-Meldesysteme. Die Gegenüberstellung der existierenden Systeme zeigte die verschiedenen Defizite auf. Aus den Anforderungen des TK an ein solches System entsteht derzeit ein neues Meldeportal mit dem Arbeitstitel O-Manager, dessen Entwicklungsstand ebenfalls vorgestellt wurde. Weitere Themen waren die Sinnhaftigkeit von Mitteldistanzen für D/H14 bei Bundesranglistenläufen, Anregungen und Wünsche von Kaderläufern sowie Naturschutzprojekte des TK. Schließlich ging es um Neuerungen in den Wettkampfbestimmungen, die der TK-Beauftragte für Wettkampfwesen, Jan Müller, vorstelte. So gibt es für das Jahr 2016 etliche Anregungen für Änderungen. Probephasen, die 2014 ausgelaufen sind, werden größtenteils festgeschrieben. Darunter die Regelung, dass Damen bei Teamwettbewerben in Herren-Kategorien starten dürfen. Bereits 2015 wird der Deutschland-Cup aller Voraussicht nach mit neuen Regelungen ausgetragen. So wird es, vorbehaltlich der Zustimmung des TK, eine neue Kategorie Schüler-Cup geben für Viererteams bis zu einem Alter von 14. Die Zusammensetzung der Deutschland-Cup-Teams wird neu geregelt. Ziel ist es, eine höhere Leistungsdichte zu erreichen, nachdem die Zeitabstände zuletzt recht groß geworden sind. Außerdem ist die Zahl der Teams in der Hauptkategorien gesunken und in den Rahmenklassen gestiegen. Daher sollen die verschiedenen Alterskategorien bestimmten Leistungsklassen zugeordnet werden. Ein Team muss künftig eine Mindestsumme von Leistungsklassen erreichen. Unter dem Strich bedeutet das unter anderem, dass ein Team nicht mehr als zwei Herren-Elite-Läufer haben kann. Das TK wird voraussichtlich im Februar über diese Änderung entscheiden. Die Ausrichter für die Jahre 2015 und 2016, MTK Bad Harzburg und SV Turbine Neubrandenburg, haben bereits signalisiert, diese Regelung umzusetzen.