04. Mai 2018
Datenschutz im O-Manager
Bereits im Jahr 2016 ist die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) - initiiert durch die Europäische Union - in Kraft getreten. Ab dem 25.Mai 2018 ist diese verbindlich anzuwenden. Dies hat auch einige Auswirkungen auf den Orientierungssport - nicht nur in der Vereinsarbeit - sondern auch bei der Organisation der Veranstaltungen. Da die meisten Daten zu Veranstaltungen mittlerweile über den O-Manager verwaltet werden, ist dieses System von diesen Vorgaben ebenfalls betroffen.
Schon beim ersten Entwurf des O-Managers vor mittlerweile drei Jahren stand Datenschutz als wichtige Anforderung auf der Aufgabenliste zur Entwicklung. Grundsätzlich sind alle Verbindungen bzw. Zugriffe auf den O-Manager per Verschlüsselungsprotokoll 'TLS' gesichert. Somit ist ein 'belauschen” des Datentransfers durch unberechtigte Dritte nicht möglich. Die Daten des O-Managers selbst werden durch das Unternehmen Robotron Datenbank-Software GmbH, welches Sponsor des Orientierungssports in Deutschland ist, in dessen Rechenzentrum in Dresden verarbeitet und gespeichert. Dabei kommen höchste Sicherheitsstandards zum Einsatz. Personenbezogene Daten - hierunter fallen Name, Vorname, Geburtsdatum/Jahr, Verein und sonstige IDs - sind nur durch berechtigte Nutzer einsehbar. Das heißt, dass man diese Daten nur selbst bzw. der zugehörige Vereinsadministrator oder Melder des Vereins diese sehen oder bearbeiten kann. Nur Daten, die allgemein verfügbar sind (Veranstaltungsdaten, Ergebnisse, Ranglisten), sind im O-Manager ohne vorheriges Login einsehbar.
In den letzten Monaten wurden im O-Manager noch einige Änderungen umgesetzt, um dem Datenschutz besser gerecht zu werden. So ist bei der Meldung zu einer Veranstaltung ein spezieller Hinweis zum Datenschutz eingebaut worden. Weiterhin wurde die Sichtbarkeit der Daten der anderen Mitglieder des eigenen Vereins eingeschränkt. Dies ist nur noch für den Vereinsadministrator sichtbar. Bei Bedarf kann jeder Nutzer die Sichtbarkeit seiner Daten innerhalb seines Vereins explizit freigeben (eigene Daten bearbeiten - Datenfreigabe). Wer seine eigenen Daten aus dem O-Manager entfernen möchte, kann dies im O-Manager mit der Funktion 'meine eigenen Daten - löschen” endgültig vornehmen oder sich per Email an die Administratoren wenden, welche die Daten dann genauso löschen können. Es werden alle Nutzer- und Logindaten entfernt - etwaige Ergebnisse bzw. Ranglisteneinträge bleiben in Textform erhalten. Basierend auf der aktuellen juristischen Auslegung der DSGVO, ist die umfangreiche Erhebung, Verarbeitung und Veröffentlichung der Meldedaten und Ergebnisse bei Veranstaltungen (Name, Vorname, Geburtsjahr, Verein und Ergebnis) problemlos möglich. Damit wird auch der Öffentlichkeitsarbeit Rechnung getragen. Das Betreuerteam des O-Managers geht nach intensiver rechtlicher Analyse davon aus, alle notwendigen Anforderungen des Datenschutzes zu erfüllen und hofft somit auch weiterhin das Vertrauen zur Verarbeitung der Daten aller deutschen Orientierungssportler zu genießen.
Rechtliche Rahmenbedingungen zu Meldedaten, Ergebnissen und Ranglisten: 'Außerdem sind die von einem Sportverein oder vom Verband ausgerichteten Spiele bzw. Wettkämpfe regelmäßig öffentlich (Ausnahmen bei sog. Randsportarten sind aber denkbar), weshalb hier – als einer der wenigen Ausnahmefälle – § 28 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 BDSG als Rechtsgrundlage für die Veröffentlichung von personenbezogenen Daten der am Spielbetrieb/Wettkampf teilnehmenden Vereinsmitglieder zum Tragen kommt. Dabei ist davon auszugehen, dass die antretenden Sportlerinnen und Sportler wissen und wünschen, dass die Wettkämpfe oder Punktspiele in der Öffentlichkeit ausgetragen werden und darüber auch berichtet wird. Die Veröffentlichungen von Spielergebnissen oder Ranglisten auf Vereins- oder Verbandsebene mit den Namen der Sporttreibenden ist daher auch im Internet nach § 28 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 BDSG zulässig.” (Öffentlichkeitsarbeit im Verein Vom schwarzen Brett ins Internet, Die Landesbeauftragte für den Datenschutz Niedersachsen Prinzenstr. 5, 30159 Hannover)
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