04. August 2012
Open Meeting der IT-Commission bei der OL-WM 2012 in Lausanne
Während der diesjährigen Weltmeisterschaften im Orientierungslauf in Lausanne trafen sich wie zu jeder WM ein Großteil der IOF-Vertreter zum fachlichen Austausch, so auch die IT-Commission. Einen wichtigen Punkt stellte die Durchführung des “ITC open meeting - Technology in orienteering” dar.
Am Freitag, unmittelbar im Anschluss an den IOF Kongress, fand diese offene Sitzung statt. Ziel war es, neue Technologien und Trends rund um den Orientierungssport vorzustellen und zu diskutieren. Dazu konnten zahlreiche Sprecher aus den verschiedensten Bereichen der Hardware, Software und Fernsehproduktion gewonnen werden. Auf großes Interesse sind dabei die Vorstellungen der neuesten “Touch free”-Entwicklungen der etablierten Postenkontrollsystemhersteller Sportident und Emit gestoßen. Auch das in China weit verbreitete System Learnjoy, welches eine starke Ähnlichkeit mit der Technik von Sportident besitzt, wurde gezeigt. Von OCAD gab es einen Überblick über einige neue Funktionen der kürzlich bereitgestellten Version 11. Hingewiesen wurde auch auf ein interessantes Open Source Projekt im Bereich Kartenerstellung - OOMapper von Thomas Schöps aus Bayern. Ein mittlerweile in vielen Softwaremodulen eingesetzter Kommunikationsstandard ist der IOF-data-standard, welcher in einer neuen Version 3.0 vorgestellt wurde. Basierend darauf konnte Adrian Zissos aus Kanada mehrere praktische Anwendungen vorstellen. Vom elektronischen Wettkampfkalender bis zum Informationssystem auf mobilen Endgeräten reichen die Nutzungsmöglichkeiten dieses Standards.
Als letztes Schwerpunktthema wurde die Fernsehproduktion beleuchtet. Diese geht im Normalfall mit einer Vielzahl von Helfern und extrem umfangreichen Anforderungen an Technik einher. Aber bereits mit einer heute relativ günstig erhältlichen Technik sind beachtliche Ergebnisse zu erzielen. Es wurde an verschiedenen Beispielen von Wettkämpfen der letzten Jahre vorgestellt, wie eine Übertragung mit packenden Darstellungen unserer Sportart ohne teure Produktionsfirmen umgesetzt werden kann. Wichtig ist hier insbesondere die Vorbereitung einer Übertragung, wie es auch bei der WM in Lausanne zu sehen war. Dazu wurden bereits vor dem Wettkampf Passagen der Strecken mit Kamera abgelaufen, um dem Zuschauer während der Übertragung in Zeiten ohne aktuelle Bildinformationen einen Eindruck von der Bahn und dem Wettkampfgelände zu vermitteln. Während des Wettkampfes werden diese Filmsequenzen mit den dazugehörigen Karten- und GPS-Positionsinformationen eingeblendet. Trotz der parallel durchgeführten Siegerehrung des Publikumswettkampfes war eine große Zahl von interessierten Zuhörern beim Open Meeting der IT-Commission anwesend. Eine solche Vorstellung wird es zukünftig wieder geben.