06. April 2019
Ergebnisse des Gesprächs mit der DTB-Spitze
Am 23. März fand - wie angekündigt - in Regensburg ein Gespräch statt, dessen Ausgangspunkt der Beschluss der Bundestagung OL zur Anerkennung eines DOSV-Startrechts war. Der DTB wurde durch den Präsidenten Alfons Hölzl, die Vizepräsidentin Sport, Katja Ferger, und die Abteilungsleiterin Sportarten-Entwicklung im DTB, Karin Patschke, vertreten, das TK OL und der DOSV durch Steffen Lösch, Jan Müller, Alfons Ebneth und Achim Bader.
Trotz teilweise sehr kontroverser Standpunkte konnte nach längerer Diskussion in dem dreistündigen Gespräch ein von allen Beteiligten akzeptierter Kompromiss gefunden werden. Diesem wurde mittlerweile vom DTB-Präsidium, dem TK OL und dem Präsidium des DOSV zugestimmt.
Der Kompromiss wurde in folgende vier Eckpunkte zusammengefasst:
1) Für Wettkämpfe, die vom DTB auf Bundesebene veranstaltet werden, gilt ausschließlich das DTB-Startrecht. Bei Wettkämpfen, die der DOSV auf Bundesebene veranstaltet, erkennt dieser das DTB-Startrecht an. 2) Für OL-Wettkämpfe des DTB auf der Bundesebene ist für die Eliteklassen (dies betrifft die Altersklassen Damen und Herren bis 34 Jahre) sowie für die Jugend- und Juniorenkategorien ein DTB-Startrecht erforderlich. 3) Der DOSV verzichtet auf die Einführung eigener Startlizenzen. 4) Der Vorschlag ist zeitlich befristet und gilt zunächst bis zum DTB-Hauptausschuss 2020 (vgl. Revisionsklausel mit Analyse und erster Auswertung nach der Umstellung des DTB-Passwesens).Unberührt davon gelten weiterhin die DTB-Wettkampfordnung, die Vereinbarung zwischen DTB und DOSV und die speziellen Wettkampfbestimmungen der Landesturnverbände. Was bedeutet das jetzt? Ab sofort benötigt man für DTB-Wettkämpfe auf Bundesebene für die Kategorien bis D/H-14, ab H/D35- sowie für die Rahmenkategorien KEINE DTB-Startlizenz. Es kommt allerdings darauf an, in welcher Kategorie man tatsächlich startet und nicht wie alt man ist: Wer in der Damen- oder Herren-Elite läuft, braucht IMMER einen digitalen Startpass des DTB! Grundlage des Beschlusses war, dass nur die nun startpasspflichtigen Kategorien (D/H16-, D/H18-, D/H20- und DE/HE) Anbindungen zu internationalen Wettbewerben wie Welt- oder Europa-Meisterschaften haben (bei der Senioren-WM gibt es keine offiziellen Nationalteams.) Zudem wird mit dieser Lösung dem Umstand Rechnung getragen, dass für OL-Veranstaltungen auf Bundesebene (DM, DBK, BRL, D-Cup) kein Qualifikationssystem über die entsprechenden Landesmeisterschaften besteht, womit sich der Orientierungssport deutlich von den reinen Turnsportarten des DTB unterscheidet.
Um zukünftigen Irritationen für die Fälle vorzubeugen und zu vermeiden, dass eine Diskussion um 'richtige' und 'falsche' Meisterschaften entbrennt: Bei nationalen Wettkämpfen, bei denen sich der DOSV als Veranstalter einbringt, wenn sich auf DTB-Ebene kein Ausrichter findet, handelt es sich nicht um DTB-Wettkämpfe, sondern um DOSV-Veranstaltungen, damit das entsprechende Wettkampfformat auf Bundesebene im aktuellen Jahr nicht ausfällt. Durch eine entsprechende Bezeichnung (DOSV-Meisterschaften, eventuell auch DOSV-Cup) soll dies zukünftig deutlich gemacht werden. Wie bereits im Vertrag zwischen DTB und DOSV vereinbart, wird es zwischen DTB und DOSV keine Konkurrenzveranstaltungen geben. Für alle, die diesen Kompromiss befürworten oder ihn skeptisch sehen: Er wurde, das sei hier nochmals ausdrücklich betont, einvernehmlich von allen Partnern gutgeheißen und gilt für die laufende und die kommende Saison. Für den Herbst 2020 plant der DTB, die Entwicklungen der letzten Jahre - so auch die des Lizenzwesens - kritisch zu reflektieren (Revisionsbeschluss). Bis dahin können auf allen Seiten Erfahrungen gesammelt werden, zukünftige Änderungen in verschiedene Richtungen sind somit nicht ausgeschlossen.