21. November 2020
DOSB-Fachforum „Umwelt- und Naturschutz im Sport“
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte am 9. November zum digitalen Treffen über zentrale Themen des Umwelt- und Naturschutzes im Sport geladen. Als Beauftragter für Umwelt- und Naturschutz im Technischen Komitee nahm Prof. Dr. Nikolaus Risch für den Orientierungssport in Deutschland teil. Die Veranstaltung stieß dabei auf großes Interesse.
Zum Auftakt der Veranstaltung übernahm Dr. Karin Fehres aus dem DOSB-Vorstand Sportartenentwicklung die begrüßenden Worte. Im Anschluss folgten die unterschiedlichsten Vorträge zu den Themenkomplexen Umwelt- und Klimaschutz, Naturschutz und Biologische Vielfalt sowie Sport im Wald und Nachhaltigkeit.
In den Vorträgen wurde herausgearbeitet, dass von Tag zu Tag auch in breiteren Bevölkerungsschichten immer bewusster wahrgenommen wird, welch hohen Wert der Sport und insbesondere auch der Natursport hat. Gesunde Natur und intakte Landschaften wirken positiv auf Menschen, insbesondere wenn man sich dort aktiv bewegt.
Natursport ist dabei sehr häufig Familiensport, wo man von klein auf mit dem Sporterlebnis intensiv lernt und verinnerlicht, welch unschätzbaren Nutzen ein respektvoller Umgang mit der Umwelt, aber auch mit den berechtigten Interessen Dritter hat.
Natur gehört uns allen und wer sich in ihr als Sportlerin und Sportler bewegt, wird besonders motiviert sein, ihr nachhaltig zu begegnen. Umso wichtiger ist es, dass der Sport dies auch selbstbewusst nach innen und nach außen trägt.
Der DOSB sieht hier seine besondere Verantwortung und bringt sich mit Tagungen und Veranstaltungen wie dieser spürbar in den gesellschaftspolitischen Informations- und Kommunikationsprozess ein.
In diesem Zusammenhang wurde auch sichtbar, dass eine Reihe von Verbänden, so auch der Deutsche Alpenverein und der O-Sport, begonnen haben, sich einem sportartspezifischen Verhaltenskodex zu verpflichten und Leitlinien zum Verhalten in der Natur zu entwickeln.
Vorgestellt wurden im Rahmen der digitalen Veranstaltung auch europäische Themen. So wurde der Green Deal der EU näher beleuchtet und die zentralen Eckpunkte bzw. die Zielstellung eines klimaneutralen Sports bis zum Jahr 2050 sowie die Kompatibilität mit dem Artenschutz benannt. Ein weiterer Themenkomplex war der Sport in der Natur während der COVID-19-Pandemie mit den positiven physischen, psychischen und sozialen Effekten der Bewegung in der Natur.
Im Rahmen der Waldstrategie 2050 mit dem Ziel „Wege zu einer tragfähigen Balance zwischen den steigenden Ansprüchen an den Wald und seiner nachhaltigen Leistungsfähigkeit aufzuzeigen“ wurde die Problematik benannt, dass es fraglich erscheint, ob die Waldbesitzer „auch zukünftig noch in der Lage sein werden, im bisherigen rechtlich vorgegebenen Umfang die Lasten des Waldschutzes, der Wiederaufforstung und der Verkehrssicherung zu tragen sowie der Gesellschaft die Ökosystemleistungen wie bisher kostenfrei bereitzustellen.“ In diesem Zusammenhang ist vermehrt der Begriff der „Waldmaut“ gefallen. Eine solche Gebühr sollte aus Sicht des TK-Beauftragten aber nicht zwingend von den Sportlern/Vereinen getragen werden sondern anstelle anderer Subventionen vom Staat. Das würde die Rechte des Sports stärken und die Bittsteller-Position, in die Vereine oftmals gedrängt werden, im positiven Sinne stark relativieren.
Im Nachgang der Veranstaltung gab es zahlreiche Impulse und Anregungen, welche durch den DOSB entgegen genommen wurden.
Mehr:
Präsentation Fachforum Umwelt und Naturschutz
DOSB Nachhaltigkeitsstrategie
Positionspapier „Nachhaltiger Sport 2030“
DOSB-Infoblatt zur Förderung von Sportstätten durch die Kommunalrichtlinie