31. Oktober 2019
Weltcup-Abschluss in Songtang
Der abschließende Sprint im Rahmen der Weltcup-Runde hatte genau das zu bieten, was man von dieser Distanz in China erwartet. In einem technisch hochgradig fordernden Rennen war oft ein enger Kartenkontakt beim Lauf durch nicht selten enge Gassen notwendig. Verschiedene Routenwahlen stellten viele Läufer zusätzlich vor größere Herausforderungen. Mehrere vermeintliche Favoriten über diese Distanz mussten sich durch individuelle Fehler schon früh aus dem Kampf um die Top-Platzierungen verabschieden. Im Damenrennen lief die Chinesin Shuangyan Hao zum ersten Weltcup-Sieg für China. Während die Weltcup-Führende Tove Alexandersson (Schweden) nach einem größeren Fehler den achten Platz belegte, übernahm die 31-jährige Hao nach der Analyse der Zwischenzeiten am zweiten Kontrollpunkt die Führung und behauptete diese bis zum Ziel. Ihre bisher beste Einzelplatzierung im Rahmen einer Sprintentscheidung bei einer WM war der zehnte Rang im Jahr 2009. Auf den weiteren Plätzen folgten Simona Aebersold (Schweiz) und Sara Hagström (Schweden).
Susen Lösch war bis zum 14. Posten in den Top 20 unterwegs. Auf der Routenwahlentscheidung zum 16. Kontrollpunkt verlor die Wahlschwedin dann mehr als eine Minute auf die Bestzeit. Mit dem 39. Rang platzierte sich Susen Lösch vier Sekunden und zwei Plätze vor Paula Starke (USV TU Dresden). Im Verhältnis zu den jeweiligen Bestzeiten zeigte die Göttinger Studentin ein konstantes Rennen. Leonore Winkler (USV Jena) lief nicht alle Posten an. Auch bei den Herren starteten die Chinesen stark in den Wettkampf. Erst auf dem längeren Verbindungsstück zum letzten Posten gelang es dem belgischen Sprintspezialisten Yannick Michiels Dank seiner herausragenden läuferischen Fähigkeiten die Führung zu übernehmen. Hinter dem Belgier lief der Franzose Maxime Rauturier auf den Silberrang. Er schob sich ebenfalls erst kurz vor Schluss am drittplatzierten Chinesen Li ZhuoYe vorbei. Bojan Blumenstein (OSC Kassel) beendete den Wettkampf ohne größere sichtbare Fehler auf Rang 42. Felix Späth verlor auf mehreren Verbindungen viele Sekunden zur Bestzeit und beendete die Sprintdistanz auf Rang 97.
Nach der Sprintentscheidung wurde auf den unterschiedlichsten Internetauftritten intensiv über die Wettkämpfe in China und das Abschneiden der Gastgeber diskutiert. Laut dem Presseteam zugespielten Informationen gab es im Vorfeld des letzten Wettkampfes der Saison noch geringfüge Änderungen der Bahnen. Der Internationale Orientierungssport Verband veröffentlichte auf der eigenen Seite im Nachgang einen Artikel über 'Fairplay und Großveranstaltungen in neuen Orientierungssportländern'. Im Nachgang des neunten Einzellaufes im Weltcup 2019 stand auch die Siegerehrung der Gesamtwertung auf dem Programm. Mit nur einem nicht gewonnenen Rennen triumphierte Tove Alexandersson souverän vor Simona Aebersold und Natalia Gemperle (Russland). Bei den Herren ging der Gesamtsieg ebenfalls nach Schweden. Gustav Bergman siegte vor Joey Hadorn und Daniel Hubmann (beide Schweiz). Aus deutscher Sicht gab es insgesamt vier Platzierte im Gesamtweltcup. Susen Lösch beendete das Jahr als stärkste Deutsche auf Rang 37. Weiterhin erreichten Bojan Blumenstein Rang 61, Birte Friedrichs (MTV Seesen) Rang 92 und Colin Kolbe (TUS Lübbecke) Rang 110 im Gesamtklassement.
Ergebnisse
Damen1. S. Hao China 13:18 min 2. S. Aebersold Schweiz 13:28 min 3. S. Hagström Schweden 13:34 min 39. S. Lösch Deutschland 15:42 min 41. P. Starke Deutschland 15:46 min L. Winkler Deutschland FehlstHerren
1. Y. Michiels Belgien 15:18 min 2. M. Rauturier Frankreich 15:20 min 3. L. ZhuoYe China 15:23 min 42. B. Blumenstein Deutschland 16:50 min 97. F. Späth Deutschland 20:48 min
Gesamtwertung Weltcup
Damen1. T. Alexandersson Schweden 735 Punkte 2. S. Aebersold Schweiz 473 Punkte 3. N. Gemperle Russland 420 Punkte 37. S. Lösch Deutschland 85 Punkte 92. B. Friedrichs Deutschland 3 PunkteHerren
1. G. Bergmann Schweden 499 Punkte 2. J. Hadorn Schweiz 394 Punkte 3. D. Hubmann Schweiz 378 Punkte 61. B. Blumenstein Deutschland 32 Punkte 110. C. Kolbe Deutschland 1 Punkt