16. Juli 2022
The World Games – Sprint
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Mit dem Sprint begannen am Freitag die Worldgames. Das deutsche Team erlief drei Top20-Platzierungen, bestes Ergebnis war dabei ein siebzehnter Platz von Bojan Blumenstein. Die SiegerInnen kommen mit Simona Aebersold und Tim Robertson aus der Schweiz und Neuseeland.
Auf dem Gelände des Birmingham Southern College fand die Sprintdistanz der Worldgames statt. 3,3 bzw. 3,8 Kilometer mit einigen Höhenmetern absolvierten die Damen und Herren in hügeligem Wiesengelände, auf dem freistehende Gebäudekomplexe die Routenwahlen bestimmten. Anders als in letzter Zeit üblich gab es aber keine künstlichen Sperren. Heiße Temperaturen bei hoher Luftfeuchtigkeit taten ihr übriges, um das Rennen hart zu gestalten.
Mit der Hitze kam Bojan physisch recht gut zurecht. Auch technisch war es insgesamt gut, auch wenn er mehrere kleinere Fehler machte, als er auf falschen Routen 5-10 Sekunden verlor. Als Optimalziel hatte er ein Top15-Resultat angepeilt, mit dem 17. Platz und 1:15 Sekunden Rückstand auf die Spitze schrammte er daran um 13 Sekunden vorbei. Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass es bei der Mitteldistanz heute mit einem guten Lauf möglich ist.
Nicht ganz so gut lief es bei Colin Kolbe, der für Erik Döhler kurzfristig ins Team rutschte. In der Übertragug kommentierten die Sprecher noch, dass er dadurch wohl sehr wenig Vorbereitungszeit gehabt habe, als bereits im Vorhinein bestimmter Ersatzläufer stimmte das allerdings nur bedingt. Bis zum Kartenwechsel an Posten 13 lief es noch gut und Colin lag gleichauf mit Bojan. Er machte aber einen kleinen Fehler und war schlecht auf den Kartenwechsel vorbereitet. In der Folge stürzte er auch noch ungünstig auf den Oberkörper, kam aus dem Flow und verlor Zeit. Platz 26 stand im Endergebnis für ihn, 1:47 Minuten Rückstand. Einige Zeit nach dem Wettkampf hatten sich die Auswirkungen des Sturzes aber bereits abgeschwächt, sodass er zuversichtlich auf die heutige Mitteldistanz schaut.
Das Rennen gewann der Neuseeländer Tim Robertson. Martin Regborn (SWE) sicherte sich mit 9 Sekunden Rückstand Rang 2. Direkt dahinter gab es aber eine kleine Überraschung. Der Tscheche Tomas Krivda bestätigte seine starke Form mit dem Bronzerang – vor großen Namen wie Matthias Kyburz, Kasper Fosser oder Joey Hadorn.
Bei den deutschen Damen konnte etwas überraschend Birte Friedrichs das beste deutsche Ergebnis erzielen. Mit 2:15 Minuten Rückstand wurde sie 18. Sie kam o-technisch gut zurecht. Läuferisch merkte sie gegen Ende, dass sie die Treppen ganzschön KO gemacht hatten und sie dann, wenn es flach wurde, nicht mehr so gut drücken konnte. Mit dem Ergebnis ist sie sehr zufrieden, sie hätte nicht mit einer so guten Platzierung gerechnet. Im Ziel freute sie sich über die zur Verfügung stehenden, eisgekühlten Handtücher – Gold wert, um vor dem Start nicht zu überhitzen und im Ziel wieder herunterzukühlen.
Als 20. lag Susen Lösch (+2:32) knapp hinter ihrer Teamkollegin. Sie berichtete von kleinen technischen Problemen, nahm einige Höhenmeter zu viel. Läuferisch setzte die Hitze ihr mehr zu, als sie sich vor dem Lauf eingestehen wollte. Auf der langen Route in Richtung Arena zog dann die nach ihr gestartete Dänin noch vorbei, Susen blieb näher an der roten Linie, konnte aber nicht dranbleiben. „Aber wenn dich jemand beim Sprint einholt, muss du auch nicht unbedingt dranbleiben. Die ist dann einfach schneller.“ Nach dem Rennen wollte sie sich nur noch in ihr klimatisiertes Zimmer legen und nur noch zum Essen und viel Trinken bewegen.
Mit einem Vorsprung von 26 Sekunden gewann in Abwesenheit der beiden Topsprinterinnen der WM, Tove Alexandersson (SWE) und Megan Carter Davies (GBR) die Schweizerin Simona Aebersold. Zweite wurde die Tschechin Tereza Janosikova, drei Sekunden vor Elena Roos als zweiter Schweizerin.
Die Übertragung wurde von einem tschechischen Team produziert. Es war allerdings bisweilen recht unübersichtlich die Zwischenstände mitzubekommen, denn sie wurden nur mündlich von den Kommentatoren wiedergegeben. Ein regelmäßigeres graphisches Einblenden von Platzierungen und Rückständen an den Kameraposten, wie sonst üblich, hätte es sicherlich deutlich übersichtlicher und einfacher zu verfolgen gemacht.
Da die Formulierung oben missverständlich ist: Das tschechische Produktionsteam gehört zu den besten Produzenten, die man in der aktuellen OL-Welt finden kann. Die Probleme tauchten an den Schnittstellen zwischen Veranstalter und ihrer Zuständigkeit auf. So versuchten sie aus dem gelieferten Material herauszuholen, was sie konnten, aber auch ein noch so gutes Produktionsteam kann nicht zaubern.
Eine Premiere feierte hier der deutsche Co-Trainer Josef Neumann. Da bei den Produzenten ein Läufer ausfiel, sprang er kurzfristig als Kameraläufer ein, damit ein zweiter Kameraposten im Bereich des Kartenwechsels besetzt werden konnte.
Geändert 17.07.2022, 2:43 Uhr
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