05. August 2018
Schweden gewinnt die Sprintstaffel
Die gemischte Sprintstaffel fand in einem Stadtteil statt, welcher durch ein unregelmäßiges Straßennetz mit oft komplett durch einen Zaun abgegrenzten Wohneinheiten gekennzeichnet war. Im östlichen Teil der Karte mussten nach einer Sichtstrecke durch das Start- und Zielgelände insgesamt 2 Kontrollpunkte in einem Park angelaufen werden, bevor es nochmals in das Wohngebiet mit nun auch einigen freistehenden Häusern ging. Die wesentlichen Elemente für eine erfolgreiche Sprintstaffel bestanden in einer hohen Laufgeschwindigkeit, der schnellen Entscheidung bei den oft nahezu gleichlangen Routenwahlen sowie der Fähigkeit nach der sehr schnellen Parkpassage noch ausreichend konzentriert für die kommenden Posten zu sein. Tove Alexandersson startete für das schwedische Team fulminant und konnte sich zeitnah von den weiteren 32 Staffeln absetzen. Beim 15. Kontrollpunkt verlor die Silbermedaillengewinnerin von Samstag allerdings - ähnlich wie mehrere weitere Läufer im Wettkampf – wertvolle Sekunden, da Sie diesen Posten zunächst auf der westlichen statt der östlichen Seite des Zaunes vermutete. Nach mehreren Extrametern von Alexandersson ging der schwedische Läufer Emil Svensk trotzdem noch vor Florian Howald (Schweiz) und Oystein Kvaal Osterbo (Norwegen) auf die zweite Strecke. Dieser übergab nach einer starken zweiten Strecke wenige Sekunden vor Kristian Jones (Großbritannien) an Teamkamerad Jonas Leandersson. Karolin Ohlsson ging dann mit einem Abstand von 47 Sekunden für die Schweden auf die letzte Bahn.
Die dahinter fast gleichauf wechselnden fünf Staffeln konnten dem schwedischen Team nicht mehr gefährlich werden, so dass dem schwedischen Quartett die Verteidigung des Titels aus dem Vorjahr gelang. Von den Schlussläufern aus Tschechien, Norwegen, der Schweiz, Großbritannien und Russland konnte sich Judith Wyder für die Eidgenossen zeitnah absetzen. Die Schweiz lief somit auf den Silberrang. Mit 1:44 min Rückstand auf die Spitze ging die Sprintweltmeisterin Maja Alm an Position 7 auf die letzte Strecke. Bis zum Ziel hatte die Dänin den Rückstand zur Spitze auf 47 Sekunden verringert. Für das dänische Team bedeutete die Leistung der Ausnahmeläuferin, die sich ebenfalls auf die olympischen Spiele 2020 vorbereitet, die Bronzemedaille. Die deutsche Mannschaft ordnete sich entsprechend der Erwartungen des Bundestrainers Jan Birnstock ein. Nach vier Läufen mit den jeweiligen Einzelstreckenplatzierungen 23, 20, 21 und 21 erreichten Paula Starke (USV TU Dresden), Marvin Goericke (Berliner TSC), Colin Kolbe (TuS Lübbecke) und Anna Reinhardt (USV TU Dresden) im Gesamtklassement den 20.Rang.
Beide Herren reisen als reine Sprinter für diese WM nun zeitnah ab. Juniorenweltmeister Colin Kolbe konnte bei der ersten WM einiges an Erfahrung mitnehmen, sah gleichzeitig aber auch, wie groß der Sprung zu den Erwachsenen ist. Marvin Goericke kam zur Sprintstaffel zwar ähnlich wie beim Sprint nicht fehlerfrei über die Bahn, zeigte sich zum Abschluss aber versöhnlich mit seiner Leistung. Für die weiteren Deutschen geht nun der Fokus in Richtung Walddisziplinen, welche mit der Mitteldistanz ab Dienstag 10:50 Uhr (MESZ) weitergehen. Zum Abschluss der Sprintentscheidungen bleibt einmal mehr festzuhalten, dass die Athletendecke für Sprintentscheidungen, gerade auch mit Hinblick auf die erste reine Sprint-WM im Jahr 2020, in Deutschland sehr gering ist. Dass die dafür notwendige Laufgeschwindigkeit auch ohne kostenintensive Trainingslager kontinuierlich entwickelt werden kann, bewies der Türke Ahmet Kacmaz, der am Samstag seinen Qualifikationslauf über die Sprintdistanz auf dem zweiten Rang beendete.
Ergebnisse
1. Schweden (Alexandersson, Svensk, Leandersson, Ohlsson) 58:27 min 2. Schweiz (Roos, Howald, Hertner, Wyder) 58:58 min 3. Dänemark (Falck Weber, Lassen, Edsen, Alm) 59:14 min 20. Deutschland (Starke, Goericke, Kolbe, Reinhardt) 68:01 min
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