17. August 2019
Deutsche Mannschaft mit starken WM-Staffeln
Starker Regen hatte den Rasen auf dem Golfplatz in eine wahre Pfützenlandschaft verwandelt. Auf der Staffelstrecke galt es zunächst eine kurze Schlaufe im flachen und relativ schlecht zu belaufenden Gelände zu absolvieren. Nach dem Passieren des Start- und Zielareals ging es dann tiefer in das technisch fordernde, hügelige Terrain mit teilweise hohem Heidekraut. Mehrere Wege boten Routenwahlvarianten. Im Herrenrennen lief Felix Späth eine bärenstarke Startstrecke. Mit gerade 9 Sekunden Rückstand zur Spitze übergab der Siegerländer Orientierungsläufer an Platz 7 liegend auf Ole Hennseler (MTV Seesen). Beim ersten Wechsel betrug der Rückstand zwischen dem ersten und dem 13. Läufer nur 16 Sekunden. Als Aufsteiger aus dem Juniorenbereich konnte der Seesener Orientierungsläufer dem Tempo der Spitze nicht ganz folgen, blieb aber weiterhin in den Top10. Mit 3:44 Minuten Rückstand auf die Spitze ging Bojan Blumenstein (OSC Kassel) auf die Schlussstrecke der Staffelentscheidung. Der stärkste deutsche Einzelläufer dieser Weltmeisterschaften musste noch den lettischen Läufer Rudolf Zernis passieren lassen. Im Ziel konnte sich die gesamte deutsche Mannschaft dann über den hervorragenden 10. Platz freuen.
An der Spitze überschlugen sich auf der letzten Strecke die Ereignisse. Nachdem Olav Lundanes als zweiter Läufer das norwegische Team standesgemäß an Position eins gelaufen hatte, drehte Schlussläufer Gustav Bergman (Schweden) richtig auf und holte nach 2014 den nächsten schwedischen Staffeltitel. Trotz eines Fehlers konnte Miika Kirmula das finnische Team auf Rang zwei laufen. Knapp dahinter lief Lucas Basset für Frankreich auf den Bronzerang. Die Damen begaben sich wenige Stunden zuvor bei strömendem Regen auf die Staffelstrecken. Als Startläuferin gelang es Lina Strand (Schweden) sich etwas vom weiteren Feld abzusetzen. Auf der zweiten Strecke entwickelte sich ein enges Rennen zwischen Tove Alexandersson (Schweden) und Simona Aebersold (Schweiz). Aus dem Rückstand von 44 Sekunden konnte der Schweizer Youngster einen Vorsprung von 6 Sekunden machen. Auch die dritten Läuferinnen aus der Schweiz und Schweden schenkten sich keinen Meter. Im Zielsprint hatte Karolin Ohlsson für Schweden die Nase vorn. Knapp dahinter lief Julia Jakob (Schweiz) ein. Auch beim Kampf um die Bronzemedaille gab es ein Herzschlagfinale. Natalia Gemperle (Russland) lief knapp vor Anne Margrethe Hausken Nordberg auf den dritten Rang.
Dorothea Müller (Post SV Dresden) zeigte sich als deutsche Startläuferin zufrieden nach dem Wettkampf. Mit nur kleinen Schlenkern übergab Sie an Position 12 liegend mit etwas mehr als 4 Minuten Rückstand auf die Spitze. Paula Starke (USV TU Dresden) konnte diese Position bis zum zweiten Fernsehposten verteidigen, verlor dann aber wertvolle Minuten und Plätze. Begleitet von Damentrainer Jan Birnstock ging Sie nach dem Zieleinlauf kommentarlos am Presseteam vorbei und war zu keiner Stellungnahme über ihren Lauf bereit. Die Göttinger Studentin wechselte an Position 17 liegend und hatte im Ziel einen Rückstand von mehr als 11 Minuten auf die Spitze. Susen Lösch lief das deutsche Damenteam in einem erneut sehr starken Rennen noch auf Rang 12. Der Rückstand zur Spitze war während des Laufes nur um eine weitere Minute angewachsen. Im Ziel betrug der Rückstand zu Platz 10 gleichfalls nur 8 Sekunden.
Ergebnisse
Damen1. Schweden (Strand, Alexandersson, Ohlsson) 95:49 min 2. Schweiz (Hauswirth, Aebersold, Jakob) 95:53 min 3. Russland (Rudnaya, Riabkina, Gemperle) 96:56 min 12. Deutschland (Müller, Starke, Lösch) 107:47 minHerren
1. Schweden (Runesson, Svensk, Bergman) 100:42 min 2. Finnland (Niemi, Kuuka, Kirmula) 102:16 min 3. Frankreich (Rio, Tranchand, Basset) 102:25 min 10. Deutschland (Späth, Hennseler, Blumenstein) 109:18 minMit dem Staffelbericht kommen auch die letzten Zeilen von den Weltmeisterschaften aus Norwegen. Erlebt haben wir als Presseteam eine hervorragend organisierte WM mit leichten Startschwierigkeiten zu Beginn und sehr oft hervorragenden deutschen Leistungen. Ab den Finalläufen war es ein Fest für alle Beteiligten. Viele Details setzten einen ganz neuen Standard für Weltmeisterschaften im Orientierungslauf. So wurde beispielsweise in Absprache mit einer norwegischen Telefongesellschaft ein Glasfasernetz bis zur Arena am Mørk Golfklub gelegt. Die Anwohner im Umkreis können sich daher auch im Nachgang der WM noch über eine schnellere Internetleitung als in vielen deutschen Großstädten freuen. Finanziert wurde die Berichterstattung von den Weltmeisterschaften durch den Förderverein Orientierungslauf, die Consulting Härtelt GmbH sowie einen Großspender aus Dresden. Zukünftige Spenden für die Arbeit des Presseteams sind an den Deutschen Orientierungssport-Verband zu richten.
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