03. Oktober 2007
Micr-O Premiere in Deutschland
Beim Bundesranglistenlauf über die Mitteldistanz im sächsischen Glashütte wurde erstmals bei einer Bundesveranstaltung ein Micr-O Teil in die Bahnen der Herren- und Damenelite sowie der D/H20 eingebaut. Bei dieser neuen Disziplin des Orientierungslaufs muss der Läufer ohne Postencode nur anhand des Kartenbildes und der Postenbeschreibung den richtigen Posten innerhalb eines eng gesetzten Postennestes stempeln. Wird statt des richtigen Postens einer der sogenannter Dummyposten gestempelt, so muss am Ende des Kurses und vor dem Zieldurchlauf eine entsprechende Anzahl von Strafrunden gelaufen werden.
Die Ausrichter vom PTSV Dresden schickten die Wettkämpfer zunächst auf einen anspruchsvolle typischen Mitteldistanz-Kurs. Das steinige, teilweise schwer belaufbare und von vielen Senken und Löchern durchzogene Gelände forderte bereits viel von allen Teilnehmern. Nach etwa zwei Dritteln der Gesamtdistanz endet der klassische Teil und der Kartenmaßstab wechselte von 1:10000 auf 1:5000. Nun galt es, mit der richtigen Taktik sicher durch die Micr-O Postennester zu orientieren. Wer zuviel Zeit für das Identifizieren des richtigen Postens benötigte, wäre vielleicht mit einem falschen Stempel und einer folgenden Strafrunde besser gefahren. Auch die Umstellung des Kartenmaßstabes bereitete einigen Läufern Schwierigkeiten, fand diese doch gerade in einem unübersichtlichen Steilhang statt. Schnellster Micr-O Oler war schließlich Hendryk Dobslaw vom USV TU Dresden. In der Endabrechnung des gesamten Laufes lag jedoch Altmeister Tilo Pompe vorne. Er setzte sich klar gegen Christian Teich durch. Auch bei den Damen setzte sich die Erfahrung durch, Gunda Fischer siegte hier vor Cornelia Eckhardt. Auf den dritten Platz kam die Jenaer Nachwuchshoffnung Marie Winkler. Insgesamt kann man von einer gelungenen Premiere sprechen. Sowohl die Kurssetzung als auch die technische Auswertung mit direktem Auslesen und Ansage der Strafrunden machten den Wettkampf zu einem interessanten Erlebnis für Athleten und Zuschauer.
Am folgenden Tag fand ein weiterer Ranglistenlauf statt, diesmal über die Langdistanz. Bahnleger Jens Leibiger sorgte dafür, dass auch hier für gehörige Abwechslung während des Wettkampfes gesorgt war. Der erste Bahnteil führte für alle Klassen durch das bereits vom Vortag bekannte abwechslungsreiche Gelände. Dann folgte jedoch ein Bruch und mit einem langen Übergang wurden die Läufer in die Region rund um die Zielwiese geführt. Hier wechselten sich offene Wiesen und Felder mit steilen bewaldeten Hängen ab, die nochmals eine Erhöhung des Lauftempos und Krafteinsatzes forderten. Mehrmals kreuzten sich die Bahnen in Sichtweite der Zielwiese, so dass auch die Zuschauer wieder voll auf Ihre Kosten kamen. Am besten zurecht kam hier Christian Teich, der sich gegen Christoph Hofmeister durchsetzte, der am Vortag noch mit einem Fehlstempel ausgeschieden war. Bei den Damen siegte Anne Heinemann vor der Vortagessiegerin Gunda Fischer.