13. Oktober 2015
Junior European Cup 2015 im Harz
Der 17.(?) JEC fand zum 3. Mal in Deutschland statt und nach 2003 zum 2. Mal in und bei Bad Harzburg. Auch die deutsche Auswahl rückte den dominierenden Nationen zum Teil auf die Fersen – und lief einzeln vorne mit.
Aus dem Länderkampf zwischen sechs mittelwesteuropäischen Staaten wurde ein auch längst von den Skandinaviern anerkannter OL. Unter den 19 Nationen maßen sich selbst einzelne Athleten aus Übersee. Am Freitag sorgte Erik Döhler im Sprint mit einem 4. Rang für erhöhte Aufmerksamkeit für das Veranstalterland. Unglücklich mit dem „undankbaren Platz“ zeigte er sich keineswegs. Auch ohne seine insgesamt 20 Sekunden Fehler lagen die Medaillen an diesem Tag außer Reichweite für ihn. Während H18er Erik eine knappe Minute auf Schweizer Joey Hadom Rückstand hatte, so war es bei Moritz Döllgast in der H20 eine reichliche Minute auf Riccardo Scalet aus Italien, bedeutete für den Dresdner Saarländer allerdings in einem engen Feld Platz 17. Das beste Damenergebnis für Deutschland lieferte in Bad Harzburgs südlichem Stadtgebiet mit Parks, Brücken und Waldrandanteilen Dorothea Müller als 14. – mit exakt einer Minute auf Platz 2, allerdings über zwei Minuten hinter Simona Aebersold (Schweiz), die allen anderen D18erinnen gegenüber in diesem Lauf eine Klasse für sich war. Genauso wie Dorothea sich ihren Platz mit einer Läuferin teilte, geschah es Patricia Siegert auf dem 21. Platz. Die D20 entschied Sara Hagström mit einer Sekunde Vorsprung für sich und Schweden. Hier kam Patricia Nieke auf den 26. Platz – und war ein überlaufener Posten bzw. Fehlstempel zu verzeichnen, was wieder einmal zeigt, wie hoch die Konzentration gehalten und wie fein das Vorplanen besonders im Sprint-OL dosiert werden muss.
Während beim Sprint bei feuchten Bedingungen wenige Zuschauer die deutschen Junioren anfeuernd ins Ziel begleiten konnten, wurden dies am Sonnabend auf dem Huneberg zur kräftezehrenden Langstrecke mit langen Schlägen und feinen Felspartien bei Kälte und ungetrübtem Sonnenschein spürbar mehr. Diesmal erlief Moritz, dem im Wald noch mehr zuzutrauen war, mit Platz 7 das beste deutsche Tagesergebnis. Mit seinem Lauf zufrieden hätte er natürlich trotzdem gerne unter den ersten Sechs gestanden, wo Thomas Curiger einen Schweizer Sieg holte. Genauso o-technisch zufrieden wusste Dorothea Müller, die Platz 10 errang, lediglich von rund einer Minute Fehlerzeit zu berichten. Birte Friedrichs erbrachte mit einer Laufzeit 3 Minuten hinter ihr und Platz 13 ebenfalls eine gute Leistung. Isabell Seeger gelang mit einem 22. noch in die erste Hälfte der D18, die einmal mehr Simona Aebersold gewann. Nachdem Veit Slodowski (mit früher Startzeit) umjubelt mit Bestzeit eingelaufen war, wurde er später noch auf Platz 11. verdrängt. Zwar resümierte auch er einen guten Lauf, doch wurmte ihn schließlich, dass nicht allzu viel zu den Top 6 gefehlt hatte – Ansporn fürs nächste Mal. Erik und Ole Hennseler mit Platz 18. und 19. bestätigten sich für ihren ersten Staffel-Einsatz. Auch hier bewies Joey Hadom noch einmal seine – und die Schweizer Dominanz. Patricia Nieke und Paula Starke liefen nicht weit vor Leonie von Jagow, die aus der D18 hochstartete, auf den 29. und 30. Und wieder gewann die Schwedin Sara Hagström. Die Trainer, voran Thomas Meier und Thomas Rewig, die, mit den Teams am Torfhaus untergebracht, zur Entspannung selbst einmal auf den Brocken rannten, waren mit den Einzelläufen ihrer Läufer insgesamt zufrieden. Für die Staffel wünschten sie sich vorallem keinen Fehlstempel (dieser Wunsch wurde erfüllt), wobei ihre wirklichen Hoffnungen sicherlich weiter reichten.
Die Staffelentscheidung wird beim JEC traditionell nur in den 20er-Kategorien ausgetragen. Für die beiden ersten deutschen Staffeln sah es nach den Startläufern, die im flachen, schnellen Laufgelände mit selbem WKZ wie bei der Langdistanz eine kürzere Bahn als ihre Nachfolger zu bewältigen hatten, und genauso nach den zweiten Läufern vielversprechend aus vorn unter den führenden Teams. Leider mussten sowohl die Frauen als auch die Männer mit den am Harz heimischen Seesenern zum Ende andere starke Schlussläufer passieren lassen und fielen auf den 11. respektive 12. Rang zurück. Dieser Aspekt sollte gute Resulate und wichtige Erfahrungen nicht schmälern, die einige wie z.B. Anton Kamolz als Startläufer machten, der kurzfristig Mark Otto ersetzend für die Staffel nachnominiert wurde und sich sehr über seinen ersten internationalen Einsatz freute – und Motivation daraus bezieht. Ihrer klaren Favoritenrolle gerecht wurden die Schweizer Herren, deren 1. Team vor ihrem 2. und Schweden die Staffel gewann. Bei den Damen siegte Norwegen vor Schweden und der Schweiz – und diese drei Länder belegten auch die nächsten vier Plätze. Nicht unerwähnt bleiben soll der hohe Einsatz der Organisatoren vom MTK Bad Harzburg und ihrer Helfer, den JEC zusammen mit dem nationalen Saisonhöhepunkt so reibungslos über die Bühne gebracht zu haben – wahrlich mit den Siegerehrungen der Einzelläufe über die Bühne des Kurgastzentrums in Altenau und genauso von den Trainingsangeboten vor den Wettkämpfen über die spannende Beschallung des Wettkampfsgeschehens bis hin zum minutiösen Takt der drei Massenstarts der ineinander greifenden Staffeln. Jugendliche wie ältere OLer erinnern sich international nun an urigen Harzwald mit Posten und den Weitblick zum Brocken, das norwegische Team auch an Sonntag Nachmittag – vom Brocken in alle Himmelsrichtungen. Nächstes Jahr findet der JEC nach festgelegter Reihenfolge wieder in Großbritannien statt.
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