04. August 2018
Hubmann und Alm verteidigen Titel
Mitten durch die historische Altstadt führten die Bahnen zum Sprintfinale über die Langdistanz. Mit dem Hintergrund die Bahnlegung weiter zu erschweren, wurden künstliche Zäune aufgestellt und Durchgänge geöffnet. Susen Lösch startete konzentriert und sicher in das gut besuchte Stadtgebiet. Bis zum Durchlauf und Kartenwechsel im Start- und Zielbereich am historischen Marktplatz konnte Susen kaum Fehler analysieren. In der zweiten Hälfte ließen dann die Kräfte ein wenig nach. Gleichzeitig wurde die Routenwahl zum 15. Kontrollpunkt als nicht optimal eingestuft. Im Gesamtklassement bedeute dies den 33. Rang für die Wahlschwedin. Maja Alm benötigte nach dem Start etwas Zeit, um in die Karte zu kommen und den eigenen Rhythmus zu finden. Mit der klaren Streckenbestzeit auf dem Weg zum vorletzten Kontrollpunkt übernahm die alte und neue Weltmeisterin die Führung. Im Ziel freuten sich Tove Alexandersson (Schweden) und Judith Wyder (Schweiz) über die Silber- und Bronzemedaillen.
Im Anschluss an die Damen gingen die Herren auf die Finalbahnen. Während die meisten Damen noch im Trockenen durch die Altstadt navigieren konnten, mussten sich die Herren mit teilweise sintflutartigen Regenfällen auseinandersetzen. So probierte der schweizer Titelverteidiger vor dem Rennen gleich drei Paar Schuhe, um den perfekten Halt auf den Pflastersteinen von Riga zu finden. Etwas überraschend lief der in Wien lebende Neuseeländer Tim Robertson auf den Silberrang bei den Herren. Andreas Kyburz (Schweiz) gelang es hauchdünn sowohl den Belgier Yannick Michiels als auch seinen Bruder Matthias zu schlagen. Sowohl bei den Damen als auch den Herren gab es einige Probleme beim Stempeln des letzten Kontrollpunktes, da in unmittelbarer Nähe auch der Startposten ohne Station stand. Dass ein Zuschauer Maja Alm auf den letzten Metern klar und deutlich den Standort des letzten Postens zeigte, war nicht nur ein Zeichen gegen jegliche sportliche Fairness, sondern auch unfair gegenüber der Dänin und allen anderen Startern.
Die Qualifikationsläufe wurden am Vormittag im Kronwalda Park ausgetragen. Susen Lösch zog mit Rang 12 als einzige Deutsche der insgesamt vier Starter in das Finale ein. Die deutschen Herren zeigten ähnlich wie Susen keine optimalen Leistungen. Sie schafften den Sprung unter die Top15 und damit ins Finale allerdings nicht. Christoph Prunsche (TuS Lübbecke) erwischte den am stärksten besetzten Vorlauf und beendete des Rennen auf Rang 22 mit 39 Sekunden Rückstand auf Martin Hubmann (Schweiz / Rang15). Trotz der verpassten Qualifikation zeigte sich der Lübbecker Orientierungsläufer aufgrund der Laufform zuversichtlich für die kommenden Waldwettkämpfe. Juniorenweltmeister Colin Kolbe (TuS Lübbecke) stempelte zu Beginn des Rennens einen falschen Posten und schied damit aus. Zur Sprintstaffel bekommt der Junior erneut die Möglichkeit bei den Erwachsenen Erfahrung zu sammeln. Marvin Goericke (Berliner TSC) scheiterte mit 14 Sekunden an den Top 15. Eine Phase der Unkonzentriertheit im Laufe des Rennes beendete für den Berliner Orientierungsläufer bei der dritten WM-Teilnahme alle Träume auf den Finaleinzug. Am Sonntag folgt in Riga ab 15:50 Uhr (MESZ) die Sprintstaffel. Deutschland läuft mit Paula Starke, Anna Reinhardt (beide USV TU Dresden), Marvin Goericke und Colin Kolbe.
Ergebnisse
Damen1. M. Alm Dänemark 13:43,1 min 2. T. Alexandersson Schweden 14:00,0 min 3. J. Wyder Schweiz 14:10,3 min 33. S. Lösch Deutschland 16:20,2 minHerren
1. D. Hubmann Schweiz 14:05,9 min 2. T. Robertson Neuseeland 14:07,0 min 3. A. Kyburz Schweiz 14:26,0 min
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