17. Oktober 2015
Geringe deutsche Beteiligung beim ARGE ALP OL 2015
Aufgrund der Terminüberschneidung mit den Deutschen Langdistanz-Meisterschaften und dem Deutschland-Cup waren nur kleine Delegationen aus Bayern und Baden-Württemberg beim Alpenländerkampf im italienischen Aprica am Start.
Da in diesem Jahr die DM Lang-OL nicht am ersten, sondern zusammen mit dem JEC am zweiten Oktober-Wochenende ausgetragen wurde, kam es zwangsläufig zu einer Terminkollision mit dem traditionellen ARGE ALP Länderkampf, was dazu führte, dass sich in diesem Jahr deutlich weniger deutsche Orientierungsläufer in die Alpen aufmachten. Aus Bayern war zwar immerhin ein knapp 40-köpfiges Team zu den Wettkämpfen in der Lombardei angereist, jedoch war die weiß-blaue Equipe damit nicht annähernd halb so groß wie in den vergangenen Jahren. Aus Baden-Württemberg - seit einigen Jahren leider nur noch Gastland bei der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer - waren gar nur drei Sportler am Start. Durch das Fehlen zahlreicher Leistungsträger hatten es die süddeutschen Teilnehmer auch schwer gegen die starke Konkurrenz aus der Schweiz, Italien und Österreich. Beim Staffellauf, der bei strahlendem Sonnenschein auf rund 1200 m Höhe rund um die Talstation der Skilifte von Aprica in einem Wechsel aus sumpfigen Wiesen und alpinen Wäldern ausgetragen wurde, konnte immerhin die bayerische Staffel in der Rahmenklasse H 12 jubeln: Ole Magnus Baath und Marcel Montes gewannen die Kategorie.
Auch beim Einzellauf, zu dessen Start die Teilnehmer mit der Gondelbahn auf knapp 2000 m transportiert wurden, zeigte sich die internationale Konkurrenz zumeist übermächtig. Für ein Ausrufezeichen sorgte erneut der neunjährige Ole Magnus Baath (TSV Jetzendorf): er sicherte sich in H 12 die Bronzemedaille und damit das einzige deutsche Edelmetall des Wochenendes. Das steile, felsige Alpingelände wurde einem schweizer Läufer zum Verhängnis, als er sich nach einem Sturz Verletzungen an Kopf und Wirbelsäule zuzog. Zwei bayerische Läufer zeigten vorbildliches Fairplay: ein Läufer brach seinen Wettkampf ab und blieb bis zum Eintreffen des Rettungshubschraubers beim Verletzten, ein weiterer Athlet stellte dem Verletzten sein Trikot zum Warmhalten zur Verfügung und setzte seinen Wettkampf ohne Trikot fort. Erfreulicherweise befindet sich der verletzte Sportler auf dem Weg der Besserung.
In der Länderwertung wurde das von Valerio Casanova als Mannschaftskapitän geführte Bayernteam Siebter unter den zehn ARGE ALP Regionen. Es gewann wie im Vorjahr die Mannschaft aus dem Tessin vor Trentino und St. Gallen. In der offenen Länderwertung inklusive Gastregionen wurde Bayern Achter und Baden-Württemberg Elfter. Im kommenden Jahr findet der ARGE ALP OL in Salzburg statt. Ohne Terminüberschneidung dann mit Sicherheit wieder mit stärkerer Beteiligung aus Deutschland.
Mehr:
Homepage ARGE ALP OL 2015 Aprica
Informationen zum ARGE ALP OL auf der bayerischen OL-Seite