12. April 2024
EM-Vorbereitungstrainingslager in Ungarn
In der ersten Aprilwoche ging es für den Elite-Bundeskader nach Ungarn. In den Gebieten rund eine Autostunde westlich von Budapest werden Mitte August die Europameisterschaften stattfinden.
Für einen Saisonhöhepunkt wie die EM ist eine möglichst frühzeitige Vorbereitung unerlässlich, weshalb dort im Rahmen des Spartacus-Cups ein erstes Vorbereitungstrainingslager absolviert wurde, welches längst nicht nur die Deutschen nutzten.
Um ein möglichst gutes Bild von dem Gelände zu bekommen und sich vor allem gut auf die Besonderheiten der Wälder einstellen zu können, erwartete die Athleten ein Programm verschiedenster Trainings und Wettkämpfe nahe der EM-Wettkampfgebiete.
Bevor es aber in den Wald ging, lag Fokus für die meisten erstmal auf einem Sprint-Weltranglistenlauf in der nahe gelegenen Stadt Tatabánya. Dieser war einer der Sichtungswettkämpfe für die ersten beiden Weltcups in der Schweiz und Italien, als Doppelwettbewerb an aufeinanderfolgenden Wochenenden Ende Mai und Anfang Juni. In den unübersichtlichen Wohngebieten, welche durch viele Zäune und Mauern geprägt war, zeigten vor allem Anselm, Hanna, Ole und Timon starke Leistungen.
Die Trainings im Wald begannen mit einem Langdistanz- und einem Höhenlinientraining. Schon hier wurde klar, dass das Gelände durch steile Anstiege und Laubwald gezeichnet ist. Zudem war das Grün eher unangenehm zu belaufen und stellenweise sehr dornig, der weiße Wald hingegen sehr aufgeräumt. Was bei diesen Trainings und auch den Rest der Woche immer wieder für Aufregung sorgte, war die Kartierung von Steinen und Felswänden. Diese schauten häufig nur wenige Zentimeter aus dem Boden und waren deswegen kaum zu erkennen. Sich suchend an einer solchen Stelle wiederzufinden war keine Seltenheit, weshalb die Bemerkung es handele sich um „Eisberg-Felsen“ viel Gelächter hervorrief.
Ein Highlight des Trainingslagers stellten die beiden Wettkämpfe des Spartacus-Cups dar, vor allem, da hier auch viel internationale Konkurrenz am Start war.
Spätestens bei diesen Wettkämpfen offenbarte sich eine weitere Schwierigkeit des Geländes: Die Hitze. Diese hatte schon jetzt Anfang April mit knapp 30 Grad großen Einfluss auf die Renngestaltung und wird wohl Mitte August, wenn Temperaturen um 40 Grad erwartet werden, rennentscheidend sein. Die jetzt schon übermäßig vielen aufgegebenen Rennen, besonders bei der Langdistanz, bestärken diese Vermutung.
Trotz der Hitze konnten alle Bundeskaderathleten die physisch anspruchsvolle Strecke absolvieren, teils mit sehr guten Ergebnissen wie Ole und Hanna, die damit ihre starke Frühform bestätigten.
Abgerundet wurde das Trainingslager durch zwei weitere harte Trainingstage, die nochmal den Abwechslungsreichtum der ungarischen Wälder zeigten. Die schönen, offenen Wiesenabschnitte, die aufgeräumten Waldabschnitte und weichen Hügel, aber vor allem das ruppige Grün und die steilen Hänge. Vereint wurde das in einem abschließenden Massenstarttraining zusammen mit vielen anderen Nationen.
Die Bahndaten dieses Trainings fassen das Gelände und Trainingslager gleichzeitig auch sehr gut zusammen: 7,2 km und 505 Höhenmeter.