26. September 2008
WMOC: Erneuter Anlauf für 2012
Die Entscheidung ist einstimmig gefallen: Auch für 2012 wird es eine Bewerbung geben, die World Masters Orienteering Championships (WMOC) nach Deutschland zu holen. Nachdem die deutschen Bewerber für die Senioren-Weltmeisterschaften für das Jahr 2011 Ungarn unterlegen waren, musste das Organisationskomitee die "Niederlage" zunächst verdauen. Nach der jüngsten Sitzung des OK haben die Verantwortlichen einstimmig beschlossen, nicht an dem Ursprungsplan zu rütteln und die WMOC wenn nicht 2011 dann 2012 nach Deutschland mit dem Zentralort in Bad Harzburg zu holen.
"Wir haben vielleicht die Bedeutung der Geländeauswahl unterschätzt", sagte OK-Präsident André Kwiatkowski. Bislang war bei der Vergabe der WMOC für den Weltverband IOF stets die optimale Kombination aus Sport und Tourismus von Bedeutung. Auf diese Karte hatte das OK voll gesetzt und mit dem Harz ein ideales Gebiet gefunden, in dem anspruchsvolle Wettkämpfe sowie Freizeitaktivitäten zwischen Natur und Kultur gleichermaßen angeboten werden können. Allerdings schwenkte die entscheidende Foot-O-Commission kurz vor der Vergabe der WMOC 2011 um und änderte ihre bisherige Politik. Trotz einer - wie von allen Seiten bestätigt wurde - perfekt vorgetragenen Bewerbung hatte das OK aus Bad Harzburg im Punkt Wettkampfgelände das Nachsehen gegenüber den ungarischen Mitbewerbern, ebenso wie die Schweden und die Letten. Als "zu steil" für Senioren wurden die ausgewählten Gelände seitens der Foot-O-Commission empfunden. Ein Urteil, das nicht nur vom OK als sehr hart angesehen wurde und damit die von vornherein geplante Wiederbewerbung für 2012 stark in Frage stellte. Doch das OK hat daraus Lehren gezogen und ist dabei, die Bewerbung für 2012 entsprechend anzupassen. Nicht gerüttelt wird zum Beispiel an dem Konzept, Sport, Natur und Kultur ideal miteinander zu verbinden. Dafür wird die Geländeauswahl komplett überarbeitet. So werden nicht mehr Hanglagen, sondern flache Gelände ausgewählt, ohne dabei Abstriche an die Anforderung der Leibniz-Convention (publikumswirksame Wettkämpfe) zu machen. In der gerade angelaufenen Findungsphase stehen Gebiete in der Vorharzregion sowie ebene Hochlagen des tafelförmigen Mittelgebirges zur Diskussion. Gerade letztere bieten "seniorengerechte" Wälder, die zudem den von der IOF geäußerten Verdacht entkräften, dass flachere Gelände im Harz nicht "attraktiv" genug seien. Als entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Mitbewerbern, die bislang noch nicht feststehen, will das OK aus Deutschland die Elite-WM 2012 in der Schweiz nutzen. Die Senioren-WM soll im direkten Vorfeld der WM im Juli 2012 stattfinden, so dass vor allem den zahlreich zu erwartenden skandinavischen Läufern eine Art "Kombi-Ticket" angeboten werden kann, mit dem sie zunächst an der WMOC teilnehmen und dann direkt als Zuschauer weiter zur Elite-WM in die Schweiz reisen können. Erste Gespräche in der Schweiz haben ein positives Echo auf diese Idee gefunden. Schon im vergangenen Jahr hatte das TK die Pläne für die Bewerbung zu einer WMOC 2011 und – im Falle einer Vergabe an ein anderes Land – für 2012 unterstützt. Vorbehaltlich der Entscheidung des TK, definitiv auch für 2012 eine WMOC-Bewerbung aus Deutschland auf den Weg zu bringen, muss diese bis zum 31. Januar 2009 bei der IOF in Helsinki eingereicht werden. Zwischen dem 18. und dem 23. August kommenden Jahres entscheidet dann die IOF bei der Elite-WM im ungarischen Miskolc über den Austragungsort der WMOC 2012.
Eike Bruns