22. März 2022
Trainer-A-Ausbildung Präsenzwochenende II
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Wie bereits im November des vergangenen Jahres fand auch das zweite Präsenzwochenende der aktuellen Trainer-A-Ausbildung vom 11.-13. März in Göttingen statt. Ein inhaltlich abwechslungsreiches Programm, zu dem neben theoretischen Diskussionen auch drei Praxiseinheiten gehörten, wurde von den Referenten Roman Schulte-Zurhausen und Ingo Horst präsentiert.
Bereits Freitagmittag startete der Lehrgang in der Göttiner Jugendherberge mit einem Vortrag von Roman. Vor seinem Hintergrund als Sportwissenschaftler und Lauflehrer ging es vor allem um die Themen Leistungsdiagnostik und Trainingsplanung anhand der daraus resultierenden Leistungsdaten. Im zweiten Block wurde es etwas praktischer, als er sich der Lauftechnik widmete. In einer kurzen Einheit vor der Jugendherberge erläuterte Roman die unterschiedlichen Ziele der einzelnen Übungen, welche viele sicherlich bisher als Standardübungen abgetan hatten, die man halt so macht. Kurze Dehn- und Kräftigungsübungen folgten, immer auf einen möglichst ökonomischen Laufstil abzielend.
Der Samstag wurde gefüllt durch einen Vortrag des ehemaligen Nationalkaderläufers Ingo Horst. Stellte er zunächst seinen Karriereweg vor, so redete er anschließend vor allem über die verschiedenen Aspekte des Ols, die in seiner Karriere den größten Stellenwert eingenommen hatten. Er betonte das persönliche Umfeld, das bei einem Spitzenläufer stimmen muss, damit er im Training und Wettkampf das bestmögliche Output erzielen kann, sowie seine sehr OL-bezogene Trainingsphilosophie. Es folgte eine interaktive Diskussion zwischen Teilnehmenden und Referent über verschiedene Thesen, die Ingo – etwas provokativ als Anregung zur Diskussion – vertrat. "Wer seine Zeit am besten nutzt gewinnt. OL-Erfolg ist Wahrscheinlichkeit, kein Zufall. OL besteht nur aus Standardsituationen." Besonders wichtig in seinem Konzept ist, dass ein Lauftraining natürlich immer eine Lauf-, aber auch eine O-Komponente besitzen soll. In diesem Zuge erarbeiteten die Teilnehmenden dann in Gruppen Memotrainings, die später im Gelände ausprobiert wurden. Abgeschlossen wurde der Tag durch einen Kurzvortrag zu der neuen Sprintdisziplin „Knock-Out“ aus dem Kreis der Teilnehmenden.
Eine Trainingseinheit Knock-Out-Sprint am Sonntagvormittag auf dem Nordcampus der Universität brachte den angehenden A-Trainern diese Disziplin auch in der Praxis näher. Bei diesem letzten Programmpunkt ging es vor allem um die dem KO-Sprint eigene Gabelungsvariante „Runner’s Choice“. Anders als in der Staffel üblich wird dabei nicht jede Gabelungsvariante von einem Team abgelaufen, der einzelstartende Läufer hat vielmehr die Wahl zwischen drei Varianten, die kurz vor einem Massenstart präsentiert werden. Auch die kurzen Ruhepausen zwischen den einzelnen (drei bei uns) Runden konnten die Teilnehmenden am eigenen Körper spüren. Zeitdruck bei der Entscheidung, Gabelungsvarianten gleicher und höchst unterschiedlicher Länge, all das wurde ausprobiert. Lediglich die verschiedenen taktischen Aspekte des KO-Sprints konnten aufgrund der Diversität des Teilnehmerfeldes nur in Ansätzen ausprobiert werden. Aus Trainersicht kam dabei auch der organisatorische Aufwand, den ein solches Training bedeuten kann, herüber.
Das tägliche Programm endete mit dem Abendessen, bevor der Abend dann für produktive Diskussionen rund um den OL und Training genutzt werden konnte. Wie üblich fanden diese auch bei dem örtlichen Italiener statt, der bei nahezu jedem Trainerlehrgang in Göttingen besucht wird.
Ein abschließender Dank im Namen der Teilnehmenden des Trainerscheinlehrgangs geht an Sven Hommen für die Organisation des Programms, die Ausarbeitung der Inhalte und das Anwerben der Referenten.