02. März 2020
Titelverteidigung gelungen: Starke und Hennseler gewinnen DBK Nacht

Die Nationalteamläufer Ole Hennseler (MTV Seesen) und Paula Starke (USV TU Dresden) gewannen wie vor einem knappen Jahr die Deutschen Bestenkämpfe im Nacht-Orientierungslauf in den Elitekategorien und damit den ersten Bundesranglistenlauf der Saison. 134 Läufer waren schließlich angetreten und die allermeisten kamen am Schaltjahrestag erfolgreich über ihre Strecken.
Es war ein zeitiger Saisonauftakt, der da ganz im Osten Deutschlands von Statten ging und ein milder dazu, auch wenn schmale Schneereste den Weg zum Start säumten und die „Zigeunerheide“ hier und da schmückten, in der ab und an Nebel aufstieg und die Sicht mit dem Kopflampenlicht noch mehr einschränkte.
Der SV Einheit Krippen – damals ESV Lok Bad Schandau – hatte vor 8 Jahren bereits die DBK Nacht ausgerichtet, zudem im selben Waldgebiet zwischen Elbe, Tschechien und dem Rest der Sächsischen Schweiz, welches inzwischen gerade einigen sächsischen Orientierungsläufern gut vertraut ist.
Sehr viele Teilnehmende waren abzusehenderweise nicht gekommen, aber die Lichterkette ums Feld zum Start zog sich doch und das Zirkelsteinresort direkt am kleinsten Tafelberg der felsig-bergigen Gegend (mit schöner Sicht über diese) füllte sich vor und nach dem Lauf als auch am Sonntag zu einem sächsischen Landesranglistenlauf über eine Mittelstrecke – zugleich Kreismeisterschaft (KM) Pirna/sächsisches Elbsandsteingebirge. (Es mag die einzige KM neben der Quedlinburger sein, die sich aus DDR-Zeiten hielt.)
Matthias Kretzschmar vom Post SV Dresden machte zum 1. Posten seinen größten und auch eher einzigen Fehler, weswegen der 4min nach ihm gestartete Ole Hennseler ihn am 3. Posten einholte. Parallel liefen die beiden bis zum 11. von 18. Kontrollpunkten auf den 10 teils etwas weglastigen, teils ruppigen, teils nassen Kilometern ein schnelles Rennen. Von da an setzte sich Matthias ab und lief wieder eine Minute raus, sodass Oles Vorsprung im Ziel 3min betrug. Ole sprach auch von einem nicht fehlerfreien, aber schnellen Rennen. Matthias‘ Vereinskollege Leif Bader meinte dagegen gefühlt nicht so schnell, dafür sicher unterwegs gewesen zu sein und machte das sprichwörtliche Podium eine Minute hinter Matthias komplett. Die weiteren Läufer brauchten zum Teil erheblich länger. Gesamtleiter und Bahnleger Helmut Conrad ehrte die Bestenkämpfer und Bestplatzierten im Speiseraum des Zirkelsteinsresort, in das die Gebliebenen räumlich ohne Probleme hineinpassten.
Die Damen sprachen (auch) von fehlerbehafteten Läufen, dafür wiederholtem Gegnerkontakt. Die Drittplatzierte Ann-Charlotte Spangenberger vom TG Münden erzählte in ihrem 1. Jahr in der 21 gar von einem mehrfachen Minutenfehler und dass sie etwas angeschlagen sei. Eine reichliche Minute und zwei Minuten schneller waren am Ende die sächsischen Läuferinnen Paula Starke und die Juniorin Hannah Hänsel vom SV Lengefeld. Alle drei werden mit Ole, der Sonntagsgewinnerin und zwei Bundestrainern bis Mittwoch zwei Fels-OL-Trainings nahe des DBK-Nacht-Zentralortes Schöna, zwei Sprinttrainings auf dem Dresdner TU-Campus und in der Innenstadt sowie mindestens ein weiteres Dresdner Training nutzen. Einheiten davon werden zudem am Wochenende voraussichtlich von zwei jungen Bundeskaderathletinnen nachgenutzt.
Erfreulich, dass einige junge OLer den Lauf durch die Nacht nicht gescheut hatten. Einigen Senioren machte nachts ein Wurzelposten zu schaffen und sie suchten gemeinsam in größerer Zahl.
Den Sonntags-OL über die Mittelstrecke bei frühlingshaftem Wetter entschied wiederum und souverän Ole für sich. In der Damenhauptklasse gewann Kerstin Uiboupin (USV TU Dresden), die den OL am Vorabend kurzfristig ausgesetzt hatte, eine Sekunde vor Vereinskameradin Theresa Kraemer, die aus der Region stammt und den Vortag auf Skier genutzt hatte.
In einem reichlichen Monat treffen sich sicher mehr deutsche OLer zu den nächsten DBK – und zwar die über die Ultralang.
Ergebnisse DBK Nacht
Damen | |||
1. | P. Starke | USV TU Dresden | 1:06:04 |
2. | H. Hänsel | SV Lengefeld | 1:06:53 |
3. | A.-C. Spangenberg | TG 1860 Münden | 1:08:02 |
Herren | |||
1. | O. Hennseler | MTV Seesen | 1:06:02 |
2. | M. Kretzschmar | Post SV Dresden | 1:09:03 |
3. | L. Bader | Post SV Dresden | 1:10:00 |