25. August 2016
Susen Lösch Top25 zur Langdistanz
Der 30.Platz über die Mitteldistanz war laut Damentrainer Jan Birnstock einer der Gründe, warum Susen Lösch zur Langdistanz verhältnismäßig entspannt am Start stand. Auf den folgenden 11,2 km unterliefen der Nationalläuferin bei einem konzentrierten Lauf nur wenige kleinere Fehler. Auch konditionell passte an diesem Tag sehr vieles zusammen. So konnte sich Susen im Ziel über ihre bisher beste Einzelplatzierung bei einer WM freuen. Auch Teamkameradin Arntraut Götsch zeigte sich zufrieden mit ihrem ersten WM-Rennen über die Langdistanz und dem 37. Rang im Gesamtklassement. Die deutschen Herren beendeten die Langdistanz auf den Rängen 48 und 59. Bjarne Friedrichs (MTV Seesen) analysierte als bestplatzierter Deutscher ein technisch vernünftiges Rennen, bei dem aber konditionell aufgrund vergangener Krankheiten die notwendige Kraft fehlte. Felix Späth (OLG Siegerland) lief mit Krämpfen schwer gezeichnet in das Zielgebiet ein und musste nach dem Ende des Rennens ärztlich versorgt werden. Im Gegensatz zu den Favoriten und Medaillengewinnern hatten sich alle deutschen Läufer zum Großteil komplett alleine über ihre Bahnen gekämpft. Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren waren Gruppenbildungen zu beobachten, wobei im Herrenrennen ein Schmetterling zur Trennung der Läufer zu absolvieren war. Gleichfalls waren in beiden Kategorien auf der langen Verbindung vom ersten zum zweiten Kontrollpunkt die unterschiedlichsten Routenwahlen zu beobachten.
Während im Damenrennen einige Läuferinnen die mehr als 5km lange südliche Variante auf der Straße oder eine nördliche Variante wählten, nahmen nach ersten Analysen im Herrenrennen die WM-Starter eine möglichst direkte Route. Am ersten Fernsehposten zeigte sich im Damenrennen, dass die Russin Natalia Gemperle mit ihrer südlichen Routenwahl auf der Straße nicht nur die vor ihr gestartete Judith Wyder (Schweiz) auflaufen konnte, sondern dadurch auch mit fast zwei Minuten Vorsprung vorne lag. Ähnlich wie Tove Alexandersson (Schweden) und Anne Margrethe Hausken (Norwegen) absolvierten beide Läuferinnen zahlreiche Posten der Langdistanz in Reichweite zueinander. Im physisch und technisch fordernden Gelände konnte die Schwedin Alexandersson im Verlaufe des Rennens den Rückstand immer weiter verkürzen. Auf der Passage durch die Arena betrug dieser nur noch wenige Sekunden auf die Russin. Bis ins Ziel hatte sich der Rückstand der Schwedin in einen Vorsprung von 26 Sekunden umgewandelt. Silber ging an Natalia Gemperle. Die Bronzemedaille gewann Anne Magrethe Hausken. Der Abstand von der viertplatzierten Judith Wyder zur fünftplatzierten Saila Kinni betrug im Ziel mehr als 5 Minuten.
Im Herrenrennen konnten die Zuschauer im Stadion und an den Fernsehbildschirmen verfolgen, wie Olav Lundanes einen vor ihm gestarteten Läufer nach dem nächsten einsammelte. Auf der anschließenden Pressekonferenz musste Weltklasseläufer und Bronzemedaillengewinner Daniel Hubmann (Schweiz) zugeben, dass dies eine ungewohnte Erfahrung war. Silbermedaillengewinner Thierry Gueorgiou (Frankreich) bemängelte im Ziel die Karte. Auf dieser waren unter anderem nach dem Start abgesperrte Gebiete nicht dargestellt. Gleichfalls löste sich der Druck bei einigen Läufern wohl aufgrund des Regens und der hohen Feuchtigkeit auf. Ausgehend vom selben Zielgelände werden am Samstag ab 14 Uhr die Staffelwettbewerbe ausgetragen. Die Besetzung der deutschen Staffeln steht aktuell noch nicht fest. Aufgrund der Platzierungen bei den vergangenen Läufen droht den deutschen Herren je nach Staffelplatzierung der Abstieg im Divisionenranking. Dies bedeutet den Verlust von Startplätzen zur nächsten WM.
Ergebnisse
Damen1. T. Alexandersson SWE 86:24 min 2. N. Gemperle RUS 86:50 min 3. A.M. Hausken Nordberg NOR 88:25 min 22. S. Lösch GER 104:06 min 37. A. Götsch GER 113:30 minHerren
1. O. Lundanes NOR 93:27 min 2. T. Gueorgiou FRA 95:13 min 3. D. Hubmann SUI 95:32 min 48. B. Friedrichs GER 126:06 min 59. F. Späth GER 144:17 min