31. Mai 2006
Qualifikationen im Doppelpack
Gleich für zwei internationale Meisterschaften im Jugendbereich fanden während des Ostsee-OL in Kühlungsborn die Qualifikationsläufe statt. Zum einen ging es um die Teilnahme an der Junioren-WM, zum anderen für die bis achtzehnjährigen auch um den Start bei der Jugend-EM.
Die achtköpfige Mannschaft, die Deutschland bei der Junioren-WM vom 2. bis zum 9. Juli in Litauen vertreten wird, steht nach den Nominierungsgesprächen der Bundestrainer fest. Bei den Damen ruhen die Hoffnungen auf gute WM-Ergebnisse vor allem auf Jitka Kraemer (18, Post SV Dresden) und Esther Doetsch (17, OLV Steinberg). Beide haben bereits JWM-Erfahrungen sammeln können und bewiesen, dass sie sich auch in einem top-besetzten internationalen Feld nicht zu verstecken brauchen. Komplettiert wird das Damen-Team durch die Youngster Anne Fritsche (16, SV KOWEG Görlitz) und Marie-Christine Böhm (16, OLV Steinberg), die beide im Vorjahr der bronzenen JEM-Staffel angehörten und jetzt erste Erfahrungen bei den Junioren sammeln sollen. Ein Novum gibt es im Herren-Team: Alle vier Läufer stammen aus Thüringen! Sebastian Bergmann (19, SV TU Ilmenau), Sören Lösch (19, USV Jena), Christoph Brandt (17, SV TU Ilmenau) und Paul Lützkendorf (16, OLV Weimar) werden die deutschen Farben vertreten. Erstmals werden in diesem Jahr auch im Sprint JWM-Medaillen vergeben. Einige unserer erfahrensten und erfolgreichsten Nachwuchsläufer haben den Sprung in die Junioren-WM-Mannschaft leider nicht geschafft: Philipp Müller laborierte das ganze Frühjahr an einer Knieverletzung, Sandra Juras konzentriert sich in diesem Jahr voll auf ihren Schulabschluss und Rebecca Reischuk, die zur Zeit in Spanien lebt, verzichtet auf einen Start. Dennoch sollte die eine oder andere Einzelplatzierung in den Top 30 möglich sein. Dabei muss in Betracht gezogen werden, dass im Gegensatz zu "grossen" WM, jeweils bis zu 6 Läuferinnen und Läufer pro Nation antreten dürfen. Dieses Kontingent wird auch von der Mehrheit der Nationen ausgeschöpft. Deutschland wird - wie auch im vergangenen Jahr - nur mit je 4 Startern antreten, eine Notwendigkeit, die sich leider aus den finanziellen Gegebenheiten zwangsläufig ergibt. Die betreuenden Trainer Jan Birnstock und Rolf Breckle sehen Litauen als einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur JWM 2007 in Australien und sind optimistisch, dass sich die deutsche Mannschaft hier gut verkaufen wird.
Die Jugend-EM findet vom 30. Juni bis zum 2. Juli im slowenischen Skofja Loka statt, dort wird ein Team bestehend aus 11 Läufern anreisen. Die diesjährige zeitliche Überschneidung von EM und WM bringt einige Personalprobleme mit sich. Da drei der vier JWM-Starterinnen auch bei der Jugend-EM startberechtigt wären und somit das Feld der potentiellen Kandidatinnen schrumpfte, wurden nur zwei Läuferinnen für die D-18 bei der Jugend-EM nominiert, nämlich die in diesem Frühjahr erfreulich stark laufende Elisabeth Ansorge (Robotron Dresden) sowie die Ilmenauerin Maike Brandt (18), die bereits bei ihrer dritten EM starten wird und sicher von ihrem Erfahrungsschatz profitieren kann. Auch kein Neuling auf internationalem Parkett ist Maria Lange (15) aus Mietraching, die in der D16 starten wird - gemeinsam mit Lucca Blumenstein (16, OSC Kassel) sowie der Gundelfingerin Anne Kunzendorf (16), beide debütieren im deutschen Nationaltrikot. Auf der Herrenseite wird bei der Jugend-EM vor allem Bjarne Friedrichs (16, MTV Seesen) zeigen wollen, dass er seit seinem EM-Debüt im Vorjahr viel dazugelernt hat. Er könnte für die eine oder andere Top-Platzierung gut sein. Komplettiert wird die H16-Mannschaft durch Franz Cruse (15, Robotron Dresden) und den Weimarer Matthias Kretzschmar (16). In der H18 gehen neben dem schon als Routinier zu bezeichnenden Philipp Müller (18, Post SV Dresden) der Steinberger Christoph Mikuschek (18) sowie Max Röhnert (17, Planeta Radebeul) an den Start. Die beiden erstgenannten haben schon internationale Erfahrungen gesammelt, so dass auch in dieser Altersklasse die eine oder andere Überraschung denkbar ist. Die maximal möglichen Startplätze von 4 pro Altersklasse wird das deutsche Team nicht ausschöpfen, zum einen natürlich aus besagten finanziellen Gründen, zum anderen aber auch weil durch die parallel stattfindende WM die Personaldecke bereits stark geschwächt ist. Dennoch - Jugendtrainer Tim Schröder ist sich sicher, dass die eine oder andere Top-Platzierung für Stimmung im deutschen Lager sorgen wird.