07. November 2014
OL zwischen Sonnenbrand und Powerdusche
Zwei Qualifikationen führen bei den Senioren-Weltmeisterschaften durch Zeitaddition zum Langstrecken-Finale. Dort werden dann die jeweils besten 80 im A-Finale antreten oder sofern weniger Läufer in der betreffenden Kategorie antreten, wird das Feld simpel halbiert. Aus deutscher Sicht sind von den 24 Teilnehmern 16 im A-Finale. Die Wettbewerbsbedingungen waren bei den Vorläufen in Brasilien recht unterschiedlich.
Am Tag 1 in war größtenteils eine Art offener Pinienwald zu durcheilen, unterbrochen nur von wenigen Freiflächen, durch die sich dann mit doch stark versumpften Ufern Bäche zogen. Der Waldboden, der als weiß gekennzeichneten Pinienwälder, war von einer fast 20 cm tiefen Schicht alter Nadeln durchweg bedeckt, so dass beim Durchlaufen das Gefühl aufkam, ständig auf einer Hochsprungmatte zu laufen. Relativ schnell waren dementsprechend die Kraftreserven aufgebraucht und da freundlicherweise auch mehr oder weniger oft Fallholz mal da, mal dort herumlag, war schon ab Mitte der Bahn kaum noch ein Überspringen machbar. So überwog mit zunehmender Wettkampfdauer der taktische Versuch, doch auf etwas festeren Boden auszuweichen – sprich: Weg- oder zumindest Pfadvarianten in die gefundene Optimalroute einzubinden. Da in dem offenen Nadelwald die liebe Sonne schön hindurch schien, ergab das neben der beschriebenen athletischen Herausforderung noch ein zusätzliches Belastungsmoment.
Der Tag 2 wurde vorab mit "verwachsenes, teils mit Dickichten durchzogenes Gelände mit etlichen Steingruppen und markantem Relief" angekündigt. Das betraf allerdings vorranging nur die jüngeren Jahrgänge. Ab D/H 55 war zumindest von Dickichtquerungen nichts mehr zu bemerken. Im Gegensatz zu Tag 1 waren die den Waldboden bedeckenden Piniennadeln nicht so tief. Im ersten Drittel des Lauftages, in dem auch die meisten der Deutschen starteten, war auf den größeren Freiflächen zwischendurch dann doch eine recht starke Sonneneinstrahlung gegeben. Wer da nicht vorab Sonnenschutzöl oder –creme aufgetragen hatte, hat jetzt zumindest übertrieben rote Ohren und/oder Nasen. Zur Hälfte des Tages zog sich dann die Sonne recht schnell zurück und innerhalb von ca. 30 min war aus dem überwarmen Sonnentag ein von Windböen durchzogener Regentag mit zum Teil nun schon bekannten tropischen Regenschlägen geworden, der sich erst zum Wettkampfende entschlossen hatte, wieder der Sonne den Vorrang zu geben.
Mit guten Voraussetzungen zum Finale in Brasilien können Birgit Michel und Michael Finkenstädt mit Medaillen bzw. recht guten Ergebnissen rechnen. Eine TOP – 10 Platzierung könnte durch Ingrid Grosse und Georg Reischl erreicht werden. Dass wir nicht in Deutschland sind, merkten einige von uns beim Herumschweifen in der näheren Umgebung des WKZ auch daran, dass einige Nasenbären gesichtet wurden und rund um die Teiche direkt am Zielgebiet sich diverses Vogelvolk aufhielt, das nicht immer uns bekannten Arten zuzuordnen war.
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