03. Juli 2021
WM 2021 – Fünf Deutsche starten im Sprintfinale
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In der geschichtlich schwer belasteten Festungsanlage von Theresienstadt, wo die Nazi-Diktatoren ein Ghetto und Konzentrationslager unterhielten, fanden heute die Welttitelkämpfe der Orientierungsläufer über die Sprintdistanz statt.
Schweden konnte einen Doppelsieg feiern, Superstar Tove Alexandersson und Isac von Krusenstierna heißen die ersten Goldmedaillengewinner der WM im tschechischen Doksy.
Die Russin Natalia Gemperle und der Norweger Kasper Harlem Fosser holen Silber, gefolgt von der Dänin Maja Alm und dem Neuseeländer Tim Robertson. Maja Alm wollte im letzten Jahr eigentlich bei Olympia die 5000 Meter laufen. Nach der Verlegung der Spiele und einem Motivationsloch, peilte sie aber ein Comeback im Orientierungslauf an, das ihr offenbar gelang.
Mit fünf von sechs deutschen Startern im Finale hat unser Team ein sehr gutes Mannschaftsergebnis geliefert und der 21. Platz Colins ist schon ein deutliches "Oho" wert.
Susen Lösch gab als ihr Ziel die Finalteilnahme aus. Mit Platz 26 hat sie ihr Ziel mehr als erfüllt. Dabei liegen ihre Stärken sogar eher in den Walddisziplinen.
Leonore Winkler freute sich, ihr Ziel, die Finalteilnahme, auch erreicht zu haben. Jetzt freut sie sich zusätzlich sogar noch über ein paar Weltcup-Punkte.
Paula Starke hätte mit ihrer Laufzeit im Qualifikationsrennen auch das Finale erreicht. Aber Posten 10 wurde nicht auf ihrem SI-Chip registriert. Sie selbst und auch die GPS-Route sagen, dass sie am Posten war. Vielleicht war sie in der Hektik nicht dicht genug am Posten - schade!
Colin Kolbe, unser Sprint-Juniorenweltmeister vor drei Jahren, startete mit Platz 21 heute endlich richtig bei den Erwachsenen durch. Colins vorsichtiges Ziel war die Top 30. Aber viele meinen, dass da noch etwas mehr geht.
Felix Späth hatte offenbar einen soliden Lauf, nur zum Ende narrte ihn einer der unglaublich vielen Tunnel der Theresienstädter Festungsanlage und Felix musste eine längere Route zum vorletzten Posten laufen.
Marvin Goericke gab, wie alle anderen auch, alles und kam sichtlich erschöpft ins Ziel. Am Weltcup-Punkt schrammte Marvin dabei um einen Platz vorbei.
Das Festungsgelände bot dem Bahnleger die Möglichkeit für außergewöhnliche Bahnen auf engstem Raum. Wegen der vielen Tunnel in den zahlreichen Festungswällen und wegen künstlicher Sperren konnten die Läufer oft zwischen Routen auf zwei Ebenen wählen. Gute Augen und eine schnelle Auffassungsgabe waren hier gefordert, alles natürlich in Hochgeschwindigkeit.
Wer übrigens in der heutigen Live-Übertragung auf den Bildern über die neuen Trikots unseres Teams staunte, bekommt hier die Erklärung. Mit dem erfahrenen, finnischen OL-Sportbekleidungshersteller nonamesports konnte das Team einen umfangreichen Ausrüstervertrag für den Bundeskader abschließen. Mit Unterstützung des Fördervereins profitieren auch die Nachwuchsathleten von einem großzügigen Ausrüstungspaket.
Mit, pandemiebedingt, nur 1000 zugelassenen Personen wirkte die Zielarena etwas leer. Die schweizer Fans mit ihren Glocken und die tschechischen sorgten trotzdem für Stimmung und waren auch die lautesten. Mindestens ein Dutzend deutsche Fans wurden auch gesichtet, nicht ganz so laut, aber sichtbar begeistert über so viele deutsche Trikots im Finale.
Morgen Abend um 18:20 Uhr starten die gemischten Sprintstaffeln. Es wird vier Mal rund 15 Minuten um die nächsten Medaillen gelaufen. Wieder ist das Ereignis live im Fernsehen und via Internet verfolgbar.
Weltmeistenschaften 2021 - Sprintdistanz
Damen
1 Tove Alexandersson SWE 14:03
2 Natalia Gemperle NEU 14:12
3 Maja Alm DEN 14:20
26 Susen Loesch GER 15:45
37 Leonore Winkler GER 16:25
Herren
1 Isac von Krusenstierna SWE 13:46
2 Kasper Harlem Fosser NOR 13:53
3 Tim Robertson NZL 13:59
21 Colin Kolbe GER 15:10
38 Felix Spaeth GER 16:02
41 Marvin Goericke GER 16:14
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