30. Juni 2021
Die Orientierungslauf-Weltmeisterschaften starten am Samstag
Nachdem im letzten Jahr die Orientierungslauf-Weltmeisterschaften pandemiebedingt um zwei Jahre verschoben werden mussten, können am 3. Juli die diesjährigen Welttitelkämpfe starten. Es haben sich immerhin 40 der 75 in der International Orienteering Federation (IOF) organisierten Nationen mit ihren Nationalteams angemeldet.
Die derzeit üblichen, umfangreichen Covid-19-Schutzmaßnahmen wurden gemäß der Vorgaben der IOF durch die tschechischen Ausrichter vorbereitet. Der tschechische Orientierungssport-Verband gilt als sehr erfahren im Ausrichten internationaler Großereignisse.
Überhaupt erlebte der Orientierungssport in unserem Nachbarland in den letzten Jahren noch einmal einen großen Aufschwung. Das resultiert auch darin, dass diese Weltmeisterschaften von vielen nationalen tschechischen Organisationen unterstützt werden, wie zum Beispiel von der nationalen Sportagentur, dem nationalen olympischen Komitee oder dem Umweltminister der Tschechischen Republik.
Die WOC-Tour, also die Zuschauerläufe während der WM, wurde wegen des Corona-Virus' komplett auf kommendes Jahr verlegt. Die Organisatoren hätten entsprechend der aktuellen Infektionszahlen erst wenige Tage vor der WM erfahren, aus wie vielen Startern ein reduziertes Teilnehmerfeld bestehen könnte. Deshalb entschloss man sich zur Verschiebung.
Zuschauer sind vor Ort zugelassen aber ihre Zahl vor Ort, in den Zielarenen ist stark eingeschränkt. Resteintrittskarten sind noch erhältlich.
Fernsehstationen aus sieben Ländern übertragen live die Produktionen des tschechischen Fernsehens. Auch im Internet ist eine Live-Produktion zu verfolgen, mit Fernsehbildern, Karten mit dem GPS-Tracking aller Läufer und Zwischenzeitlisten. Das Verfolgen aller Rennen im Internet über orienteering.sport kostet einmalig 20 Euro. Das erscheint einigen teuer. Aber wie wäre es mit einem kleinen Public Viewing? Wenn man dann die vielen Informationen auf mehrere Leinwände oder Bildschirme verteilt, ist Spannung garantiert, beim Verfolgen der internationalen Stars und unserer deutschen Hoffnungen.
Auch wenn pandemiebedingt aussagekräftige Wettkampfergebnisse fehlen, können die deutschen Fans ihre Hoffnungen vor allem in Susen Lösch und in Bojan Blumenstein in den Walddisziplinen setzen. Im Sprint ersehnen viele die Fortsetzung einer Erfolgsgeschichte aus dem Jahr 2018 – Colin Kolbe erkämpfte da bekanntermaßen den Juniorenweltmeistertitel. Zusammen mit den anderen fünf deutschen Startern ist es das Ziel, sich für das Sprintfinale am Samstagabend zu qualifizieren. Spannend wird es auch zu verfolgen, wie sich der mit 21 Jahren Jüngste im Team, Riccardo Casanova über die Langdistanz, also die kräfteraubende Königsdisziplin schlägt. Als gemeinsames Ziel hat sich das Team außerdem ein erfolgreiches Abschneiden in den beiden Waldstaffeln vorgenommen, mit dem auch die Qualifikation für die World Games 2022 in den USA gesichert werden soll.
Das aus zwölf Läuferinnen und Läufern bestehende deutsche Team wird durch die Trainer Jan Birnstock, Thomas Meier und Josef Neumann betreut und wohnt während der WM im Hotel Bezděz in Staré Splavy.
Damen |
Birte Friedrichs (Hannover, MTV Seesen) Susen Lösch (Stockholm, USV Jena) Patricia Nieke (Dresden, USV TU Dresden) Paula Starke (Göttingen, USV TU Dresden) Leonore Winkler (Uppsala, USV Jena) |
Herren |
Bojan Blumenstein (Oslo, OSC-Kassel) Riccardo Casanova (Regensburg, OLG Regensburg) Moritz Döllgast (Dresden, Post SV Dresden) Marvin Goericke (Berlin, SV IHW Alex 78 Berlin) Ole Hennseler (Göttingen, MTV Seesen) Colin Kolbe (Dortmund, TUS Lübbecke) Felix Späth (Stockholm, OLG Siegerland) |
Zum letzten Mal wird dieses Jahr eine "gemischte" WM mit fünf Disziplinen veranstaltet, also mit Sprint- und Walddisziplinen. Die Geländetypen und Anforderungen sind unterschiedlich, vom Stadt- und Parkgelände über Mittelgebirgsterrain mit Sümpfen und Granitfelsen bis zu den berühmten Sandsteinfelsformationen über zahlreichen steilen Hängen und Tälern.
Samstag, 3. Juli - Sprint
Terezín (die geschichtsträchtige Festung Theresienstadt)
Qualifikation: 9:00 - 10:30 Uhr
Finale Herren: 14:30 – 16:00 Uhr
Finale Damen: 15:50 – 17:15 Uhr
Siegerzeit: rund 15 min
Nominiert sind Susen Lösch, Paula Starke, Leonore Winkler, Marvin Goericke, Colin Kolbe und Felix Späth.
Sonntag, 4. Juli - Sprintstaffel
Start/Ziel: 18:20 – 19:20 Uhr
Siegerzeit: 4 x rund 15 min;
In die Staffel wurden Paula Starke, Leonore Winkler, Colin Kolbe und Felix Späth nominiert.
Dienstag, 6. Juli - Mitteldistanz
Qualifikation: 8:45 - 12:00 Uhr
Finale Herren: 15:50 – 18:30 Uhr
Finale Damen: 17:15 – 20:00 Uhr
Siegerzeit: rund 35 min
Nominiert sind Birte Friedrichs, Susen Lösch, Patricia Nieke, Bojan Blumenstein, Moritz Döllgast und Ole Hennseler.
Donnerstag, 8. Juli - Staffel
Start/Ziel Damen: 16:20 – 18:05 Uhr
Start/Ziel Herren: 18:25 – 20:05 Uhr
Siegerzeit: 3 x rund 35 min
Die Staffelzusammensetzung wird am 7. Juli bekanntgegeben.
Freitag, 9. Juli - Langdistanz
Finale Damen: 12:50 – 17:35 Uhr
Finale Herren: 14:30 – 19:50 Uhr
Siegerzeiten: Damen 80 min / Herren 100 min
Nominiert sind Birte Friedrichs, Susen Lösch, Bojan Blumenstein und Riccardo Casanova.