02. Dezember 2010
Leif Bader verabschiedet sich
Die Begründung von Leif Bader ist ebenso verständlich wie einleuchtend. Nach jahrelangem Leistungssport sollen im nächsten Jahr der Spaß am Orientierungslauf und der kommende Nachwuchs im Mittelpunkt stehen. „Einfach mal eine Woche Urlaub wo-auch-immer machen, ohne einen Gedanken an Training verschwenden zu müssen. Einfach dorthin fahren, wo ich Lust habe, ohne Rücksicht auf EM/WM/Trainingslager zu nehmen.“ Das waren die Kernaussagen innerhalb des Nationalteams von einem der konstantesten deutschen Herren-Nationalläufer der letzten Jahre. Seit vielen Jahren war Leif eine Bank im Kreise der Nationalmannschaft. So war er es auch, der in diesem Jahr bei der WM in Trondheim sprichwörtlich die Kohlen aus dem Feuer holte. Als einziger Deutscher schaffte er den Sprung in ein WM-Finale. Die Konstanz, mit welcher er immer wieder Spitzenleistungen bei nationalen und internationalen Titelkämpfen abrufen konnte, schätzten Gegner und Mannschaftskameraden. Genauso wie die Zielstrebigkeit, mit der er in unterschiedlichsten Bereichen des Lebens hervorragende Leistungen ablieferte und nicht nur deswegen ein Vorbild innerhalb des Nationalteams war.
Auch wenn Leif dem OL erhalten bleibt und sicherlich in Skandinavien und Deutschland weiterhin sehr gute Leistungen zeigen kann – die Problematik, ob der Spitzensport den Abgang von drei von vier WM-Startern verkraftet, ist eher fraglich. Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob nicht grundlegend etwas geändert werden kann, um durch mehr Unterstützung der deutschen Aushängeschilder in den kommenden Jahren den Rücktritt von Spitzen-Orientierungsläufern im besten Alter zu begrenzen. Vielleicht können mehr Anreize geschaffen werden, der Sportart länger erhalten zu bleiben.