30. April 2022
Kombiniertes Nachwuchs- & Elitesprinttrainingslager in Südhessen
Sprinttraining und Voneinander lernen – mit diesen beiden Vorsätzen reisten Teile des Elite- und des Nachwuchskaders am letzten Aprilwochenende zu einem gemeinsamen Sprinttrainingswochenende in und um Darmstadt. Es konnten beide Seiten gut von dem Trainingsumfeld, das sich dadurch an diesem Wochenende bot, profitieren.
Bereits das erste Training zeigte, was an diesem Wochenende zu erwarten war. Herausfordernde Bahnen dort, wo andere (mitunter auch touristisch) flanierten, volle Innenstädte und schwere Beine. In einem Sprintintervalltraining ging es durch die Darmstädter Innenstadt und über das angrenzende Campusgelände.
Am Freitagabend folgte daraufhin noch ein eher laufbetonter Nachtsprint im Bürgerpark, wobei die Zwischenzeiten für die Zusammenstellung der KO-Runden beim Training am Samstagmorgen verwendet wurden. Um den Wiesbadener Kurpark wartete ein Mix aus Innenstadtgelände und Park den Kaderläufern auf. In drei Startgruppen starteten die Kaderathleten gegeneinander, die vielen Besucher in Stadt und Park sorgten für eine zusätzliche Herausforderung an die Konzentration. Den intensiven Samstag beschloss ein Sprint, der von der Mainzer Zitadelle durch die Innenstadt hinab führte. Am Abend wurden die Trainings gemeinsam ausgewertet. Co-Trainer und Sportwissenschaftler Roman Schulte-Zurhausen hatte diverse regenerationsfördernde Geräte mitgebracht, die währenddessen auch vom Nachwuchs ausprobiert werden konnten.
Etwas beschaulicher – zumindest an der Zahl der Passanten auf den Straßen – waren die Trainingsorte am Sonntag; ein eher extensiv gelaufener Partner-OL in der im Odenwald gelegenen Kleinstadt Erbach, anschließend eine kurze Doppelsprintstaffel im benachbarten Michelstadt. Im Übertempo eines Massenstartrennens hatte es vor allem die diffizile Altstadt in sich und verlangte höchste Kontrolle.
Obwohl sowohl der Nachwuchs als auch das Eliteteam lediglich in halber Stärke vertreten waren, zeigte sich Nachwuchstrainerin Kristine Fritz von der Interaktion zwischen beiden Kadern begeistert. Besonders hob sie hervor, wie sich die Elitekader dem Nachwuchs im Gespräch gleichberechtigt annahmen. Vor dem Hintergrund der hohen Vorbelastung im April wurden die Nachwuchsläufer angehalten einzelne Einheiten zu fokussieren. So lag der Hauptfokus auf dem KO-Sprint, der für viele der Jüngeren der erste KO-Sprint der Laufbahn war. Ausnahmslos alle AthletInnen legten sich leidenschaftlich ins Zeug und konnten sogar der Elite Paroli bieten, auch wenn sich die EliteläuferInnen im Zielsprint letztendlich meist behaupten konnten. Die anderen Einheiten sollten dafür etwas „lockerer“ angegangen werden. Das Wochenende war ein Sichtungswochenende, es ging jedoch nicht darum in jedem Training Bestleistung zu zeigen, vielmehr sollten die LäuferInnen unter Beweis stellen, dass sie sich auch dem Trainingsauftrag der Trainer anpassen können und vorallem die Intensität entsprechend steuern.
Auch die Athleten selbst äußerten einstimmig positives Feedback. Viele der Nachwuchsathleten hatten bisher noch kein reines Sprinttrainingslager erlebt. Dabei erfuhren sie, dass man auch ein Wochenende mit solch hoher Intensität durchhalten kann, gleichzeitig mussten die Trainings noch fokussierter angegangen werden. Positiv wurde auch hervorgehoben, dass vor allem die Massenstarttrainings die Motivation weiter förderten, da der Nachwuchs zumindest in den fokussierten Trainings mit der Elite mithalten konnte. Dabei erwähnte der ein oder andere auch den Aspekt des Tramlaufens, den jede/-r international startende LäuferIn wohl kennt, der aber – auch aufgrund der häufig geringen Leistungsdichte in den Trainingsgruppen – wenig Aufmerksamkeit im Training bekommt.
Und auch das ist in jedem Fall ein Erfolg: Die Bindung zwischen NachwuchsläuferInnen und der Elite wurde gestärkt. Viele NachwuchsathletInnen äußerten, dass sie die Älteren kennenlernen konnten und sie keine Angst mehr hätten, in den Elitekader aufzusteigen. Die Elitekader wiederum zeigten sich begeistert von der motivierten Jugend, die vorallem auch physisch auf einem hervorragenden Weg ist und in wenigen Jahren hoffentlich den Konkurrenzkampf im Eliteteam befeuern wird.
Ein abschließender Dank des Kaders geht an die Helfer der örtlichen Vereine.

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