06. Mai 2010
Höhen, Tiefen, Steine, Wege und Posten – 18. SAXBO
Der Orientierungslauf vereint Nachbarn. So zu belegen zur SAXBO die Läufer aus Sachsen und Böhmen. Diese bereits traditionellen OL-Tage stehen jährlich bei vielen (Ost)Deutschen, voran Sachsen und spürbar mehr Tschechen im Wettkampfkalender. Das Verhältnis betrug bei dieser Auflage am vergangenen Wochenende 1 zu 3 bei rund 900 Startern insgesamt.
Die 1. Etappe liefen diese diesmal am Samstag im Böhmischen, unweit von Marenice. Die Verbindung dreier älterer Karten bildete das neue und besonders (berg)läuferisch und somit wieder kopflich fordernde OL-Gelände Kanafásek. Dass dieser Begriff nicht eindeutig zu übersetzen war, bestätigten auch einige Tschechen. Fast 10 Jahre nach der DEM bei Oybin starteten die Läufer am Sonntag an beinahe selber Stelle in die „Hölle“ aus Hängen voller Steine und Felsen. Wurde darin die Orientierung bewahrt, musste der Wechsel ins Flachere und wieder zurück verkraftet werden. Besonders vielen Älteren war die Steigung dabei zu viel des Genüßlichen. O-Technisch war das Gebiet aber wieder mal ein Paradies, dass manchem bei längerer Suchaktion jedoch wiederum daraus und in die gefühlte Hölle trieb. Mir stellte sich die Frage, wann die Zeit mal wieder reif ist, um in den Wäldern rund um jenen idyllischen Kurort wieder einen OL auf Bundesebene anzubieten und durchzuführen?
Dass die langjährige Zusammenarbeit zwischen dem OK Chrastava und den Zittauer Vereinen um Thomas Wagner weiterhin Früchte trägt – war erkennbar in derselben günstigen Altersklasseneinteilung an beiden Tagen. Bei unseren teilnehmerärmeren regionalen OL’s gibt es oft je 3 Herren- und Damenklassen (nicht immer auch Bahnen), bei SAXBO und Jeschkenranglistenläufen z.B. je 2. Aus heimischer Sicht war bei der zahlenmäßigen Unterlegenheit erfreulich, dass sich viele unserer erfahreneren Orientierer in den teils sehr steilen, minder und mehr steinreichen Wäldern fast und auch ganz „oben“ platzierten. Stellvertretenderweise sei der Radebeuler Tassilo Schmalfeld genannt, der sich zu seinem 70. Geburtstag als H65er zuoberst auf dem Podest gratulieren ließ.
Bis auf leuchtende Ausnahmen aus seinem, anderer Dresdner und sächsischer Vereine schnitten unsere Jüngeren nicht so erfolgreich ab. Aber zur Klasse fehlt uns eben die Klasse fördernde Masse. Die Hauptklassen absolvierten an beiden Etappen Doležalová Vendula vom OK 99 Hradec Králov sowie Martin Janata vom Oddíl OB K Praha am fehlerfrei-schnellsten. DM-Mittel-Bahnleger Janek Leibiger vom Post SV Dresden wurde in der männlichen AK am 1. Tag 2. und am 2. 1. Da Verlieren bekanntlich schwerer als Gewinnen ist, haben hoffentlich alle ihre Freude am Wald, Laufen und Erklimmen, den gewohnt präzisen Karten, fordernden Bahnen und Finden der Posten gefunden und kommen trotz, wegen? der Härte wieder. Allein der tschechische Kinder-OL mit dem kleinen Maulwurf war nach den Worten einer 7-jährigen Dresdnerin „pipi-leicht“. Bleibt ein großer Dank an unsere fleißigen Nachbarn und ebenso emsigen Zittauer und die Vorfreude im Kalender wieder „das rote Dreieck“ zu setzen mit dem schönen OL-Kunstwort: SAXBO