20. August 2011
Französisch-schwedische Festspiele beendet
Die deutsche Mannschaft lief im Wettkampfwald rund um das französische Bergdorf La Féclaz in der Aufstellung Christoph Brandt, Bjarne Friedrichs und Sören Lösch. Zielstellung im Vorfeld war eine ähnliche Platzierung wie 2010 in Trondheim, wo das Team den 16. Rang erlief. Gleich zu Beginn des Herrenrennes ließen die Startläufer aus Frankreich, Schweden und Norwegen keinen Zweifel daran, dass sie heiße Kandidaten auf den Herrentitel sind. Aber auch die Läufer aus Estland, Italien und der Schweiz liefen unter den Top 6 ein. Der Radebeuler Startläufer Christoph Brandt lief ein gutes Rennen, konnte den besten Läufern aber nicht folgen und verlor kurz Schluss bei einem größeren Fehler mehrere Minuten auf die Spitze. Er übergab als 22. auf den Seesener Bjarne Friedrichs. Während sich an der Spitze ein Vierkampf zwischen Norwegen, Schweden, Frankreich und Italien entwickelte, kämpfte sich Bjarne Friedrichs alleine aber konzentriert über seine Strecke. Ohne große Fehler, teilweise aber sehr auf Sicherheit bedacht, schickte er den Jenaer Sören Lösch als 17. in den Wald.
Dieser hatte nun die Aufgabe diese Position gegenüber den hinter ihm folgenden starken Staffeln abzusichern. Zur Staffel auf Platz 16 war der Abstand inzwischen auf 6 Minuten angewachsen. Im Kampf um den Titel zeigte der Franzose Thierry Gueorgiou gleich nach dem Wechsel das heute kein Weg an ihm vorbei führt. Er übernahm sofort die Führung, baute diese kontinuierlich aus und sorgte damit unter tosendem Beifall der Zuschauer für den ersten Staffelsieg der Franzosen bei Weltmeisterschaften. Nachdem sich Italien durch einen Fehler aus dem Titelrennen verabschiedete, später auch disqualifiziert werden musste, sicherte Olav Lundanes für Norwegen Silber. Bronze erlief der Schwede David Andersson. Sören Lösch lief als Schlussläufer kein optimales Rennen, konnte aber im erneut sehr anspruchsvollen Gelände den 18. Rang für das deutsche Team sichern. Im Damenrennen am Nachmittag sorgten zahlreiche Führungswechsel immer wieder für ein Raunen im Publikum, welches wie gespannt das Geschehen über eine große Videoleinwand beobachtete. Nach dem ersten Wechsel blieb das Feld der führenden Staffeln noch relativ eng beieinander. Anni-Maija Fincke (Finnland) und Martina Zerinova (Tschechien) übergaben mit einer kleinen Lücke zur nachfolgenden Mari Fasting (Norwegen). Aufgrund von zahlreichen kleinen und größeren Fehlern der zweiten Staffelläuferinnen wechselte die Spitzenposition stetig.
So übergab etwas überraschend Nadiya Volynska (Ukraine) vor Signe Soes (Dänemark) und Heidi Östlid Bagstevold (Norwegen) als Erste auf ihre Schlussläuferin. Nicht weit dahinter folgten die Staffeln aus Schweden und Finnland. Im weiteren Verlauf konnte wohl keiner voraussagen, wer nun den nächsten Posten als Erste locht. Gerade noch führende Staffeln befanden sich auf einmal weit entfernt von den Medaillenrängen. Den 12. Posten lochte Annika Billstam (Schweden) zuerst. Knapp dahinter folgte Minna Kauppi (Finnland), die nach einem Fehler zu Beginn des Rennens kontinuierlich wieder an Boden gut machen konnte. Gleiches gelang Dana Brozkova (Tschechien), welche beim Schlusssprint auf der Zielgeraden einen größeren Rückstand am 13. Posten auf beide vorne liegenden Skandinavier zugelaufen hatte. Die meisten Kraftreserven konnte Minna Kauppi auf der Zielgeraden mobilisieren. Sie holte für Finnland vor Tschechien und Schweden den ersten Titel bei diesen Weltmeisterschaften. Korrektur Damenrennen: Die Live-Zwischenzeiten am 12. Posten gaben nicht den tatsächlichen Stand wieder. Rahel Friedrich (Schweiz) und Marianne Andersen (Norwegen) gehörten ebenfalls zu den Läufern, die um die Medaillen mitliefen. Mit dieser Entscheidung verabschieden sich die deutsche Mannschaft und das Presseteam aus Aix-les-Bains in Frankreich von sehr anspruchsvollen und für Zuschauer sicher beeindruckenden Titelkämpfen. Zu jeder Zeit hat man vor Ort das Engagement der Gastgeber gespürt, auch wenn es wie z.B. beim Vorlauf im Sprint zu Fehlern kam, die nicht passieren durften. Ein großes Dankeschön geht an alle Unterstützer, Fans und Förderer. Namentlich sind das vor allem der Förderverein im Orientierungslauf und der OL-Shop Conrad. Einen persönlichen Dank von der kompletten Mannschaft geht an Simon Stampfli, der sich als Physiotherapeuth nun schon das dritte Jahr in Folge aufopfernd für die Mannschaft eingesetzt hat. Das Presseteam bestand in diesem Jahr aus Sebastian Schlegel (Videos), Fred Härtelt (Bilder) und Daniel Härtelt (Berichte).
Ergebnisse
Damen1. Finnland (Fincke, Rantanen, Kauppi) 1:42:42 min 2. Tschechien (Zverinova, Jurenikova, Brozkova) 1:42:43 min 3. Schweden (Jansson, Alexandersson, Billstam) 1:42:44 minHerren
1. Frankreich (Adamski, Gonon, Gueorgiou) 1:53:48 min 2. Norwegen (Kaas, Nordberg, Lundanes) 1:57:52 min 3. Schweden (Holmberg, Boström, Andersson) 1:58:03 min 18. Deutschland (Brandt, Friedrichs, Lösch) 2:26:48 min