31. Juli 2009
Das „Mekka des OL“: O-Ringen
Jedes Jahr im Sommer zieht es, abhängig von Ferienzeiten und Austragungsregion, mehr oder weniger viele Orientierungsläufer aus der ganzen Welt nach Schweden zum weltgrößten Orientierungslauf, dem „O-Ringen“. Die diesjährige Auflage fand vom 19. bis 24. Juli rund um Ekjsö, einem Städtchen ca. 70 km östlich von Jönköping, in der südschwedischen Region Småland statt.
Anno 2009 wurden unter den knapp 11.000 Teilnehmern insgesamt 116 deutsche Starter über alle 5 Tage registriert. Den Läufern standen neben den schwierigen Elite- und Lang-Bahnen weitere, einfachere Kategorien wie zum Beispiel Motion zur Verfügung. Kurios war dieses Jahr, dass die Veranstalter die Damen-Elite kurzerhand eliminierten und den dort Gemeldeten den Start in der Superelite oder in der D21 Lang anboten. Die Region bot in der überwiegenden Mehrheit für schwedische Verhältnisse eher flach zu benennendes Gelände, wobei speziell zur ersten und letzten Etappe ein Touch „Schweiz“ angeboten wurde – auf z.B. 50 m Luftlinie lagen in einigen Bahnen eben mal so 45 Höhenmeter. Traditionell anspruchsvoll waren auch die zum Teil extrem eng gestellten Posten. Die Frage des Unterschieds zwischen einer Kuppe oder einem (moosbedeckten) Stein auf der Karte und in der Realität kam öfters auf.
Viele unserer deutschen Teilnehmer schlugen sich in dem anspruchsvollen skandinavischen Gelände recht achtbar. In der Endabrechnung konnte allerdings keine Podestplatzierung vermeldet werden. Nationalläufer der Damen- oder Herren-Mannschaft waren nicht am Start. Gesamtsieger der Eliteklassen wurden Helena Jansson (IF Hagen/Schweden) und Martin Johansson (IFK Moras/Schweden).
Auch wenn der Vorjahresrekord von fast 25.000 Startern lange nicht erreicht wurde, war O-Ringen wieder der weltgrößte Orientierungslauf. Besonders erwähnenswert ist der nicht hoch genug einzuschätzende Service, dass man Einsteigern, Kindern oder noch unsicheren Orientierungsläufern bei den offenen Kategorien vorab die Möglichkeit gab, allein oder unter Anleitung Bahn- und Kartenstudium zu betreiben. So konnte die individuell passende Bahn herausgesucht und gar mit fachkundiger Betreuung durch Busch und Tann orientiert werden. Dieses Konzept sollte unbedingt Nachahmung auch bei unseren Anfängerbahnen finden. Das „Drumherum“ war auch 2009 wieder für viele erlebenswert. Mir persönlich gefällt immer wieder der Aufwand, der speziell für die Kleinkinderbetreuung betrieben wird, vom „Miniknatt“ über Kindergarten bis zu den kindgerechten Spielen dort. O-Ringen 2009 ist Geschichte – und viele freuen sich schon auf 2010, wenn O-Ringen vom 24. bis 30. Juli rund um das ehemalige WM-Gelände von Örebro wieder das Ziel der „Zugvögel der Gattung Orientierungsläufer“ wird. In Örebro werden sicherlich wieder mehr Teilnehmer am Start stehen, lockt doch direkt im Anschluss die WM in Trondheim/Norwegen. Bericht: Bernd Wollenberg Bilder: Urs Trösch