26. Dezember 2012
Zentrale Startpassdatei – Fazit und Ausblick
Nach der Testphase im Jahr 2011 kam die zentrale Startpassdatei in der OL-Saison 2012 erstmals durchgehend bei allen Deutschen Meisterschaften als Instrument zur Startpasskontrolle zum Einsatz. Doch wie waren die Erfahrungen der Ausrichter? Wie wird die Startpassdatei angenommen? Neben einem kurzen Fazit darf zudem auch eine Vorschau auf die bereits vor der Tür stehende neue Meisterschaftssaison nicht fehlen.
Das Feedback der Ausrichter der Deutschen OL-Meisterschaften 2012 zur Startpassdatei fällt durchweg positiv aus. Alle sprechen von einer deutlichen Erleichterung bei der Startpasskontrolle. "Die Startpassdatei hat uns viel Zeit gespart. 90 bis 95 Prozent der Läufer waren eingetragen, so dass wir den Großteil der Pässe vorab prüfen konnten und am Wettkampftag nur noch wenig kontrollieren mussten", so das Fazit der Org-Büro-Crew des SV Mietraching als Ausrichters der DM Mittel-OL. Die Bedenken von Simon Harston als EDV-Chef der DM Staffel-OL, die Startpassdatei würde angesichts der kurzfristig möglichen Namensänderungen und der nicht verpflichtenden namentlichen Meldung im Vorfeld bei der Staffel nicht viel bringen, bewahrheitete sich zum Glück nicht. "Ich bat die Meldenden in den Meldebestätigungs-Mails, wenigstens die Namen in beliebiger Reihenfolge zu melden. Der Bitte wurde weitestgehend nachgekommen, sogar die wirklich großen Vereine haben Namenslisten der DM-relevanten Läufer geschickt.", so Simon in seinem Fazit. So konnten auch bei der Staffel die Pässe zum Großteil im Vorfeld kontrolliert werden. Simon schrieb zudem ein Skript, mit dem anhand der Datenbank-IDs der Sportsoftware von Stephan Krämer die Startpassprüfung mit der Startpassdatei automatisch erfolgt. "Von etwa 235 Staffeln, also zirka 700 Läufern konnte ich etwa 650 Läufer erfolgreich prüfen. Bei den verbliebenen 50 Prüf-Meldungen waren etwa 40 Stück komplett fehlende Startpässe, die verbliebenen 10 Stück waren Verletzungen des eingetragenen Startrechts." fasst Simon zusammen. Auch für die Ausrichter des Saisonfinales war die Startpassdatei eine große Hilfe. Holm Krüger vom USV TU Dresden bestätigt, dass insbesondere der Abgleich der Startrechte für die DM Lang-OL zum größten Teil im Vorfeld erledigt werden konnte. "Aber auch bei der kurzfristigen Meldung der Staffelbesetzungen beim Deutschland-Cup half die Startpassdatei als Excel-Liste zur schnelleren Kontrolle.", so Holm weiter. Probleme bereiteten einzig und allein die unterschiedlichen Schreibweisen von Vereinen und Läufernamen. Hier gilt es, den Ausrichtern von Vereins- und Läuferseite noch mehr entgegenzukommen, indem in den Startpässen, bei der Eingabe in Meldeportalen und auch bei der Meldung via E-Mail immer die gleiche und einheitliche Schreibweise sowohl für Namen als auch für Vereine verwendet wird. Lediglich bei den im Ausland stattfindenden DM im SkiO gestaltete sich die Nutzung der Startpassdatei aufgrund der knappen Meldefristen als schwierig, angesichts der nur wenigen Starter in den DM-Klassen stellte dies jedoch auch kein Problem dar.
"Die zentrale Startpassdatei liegt als Excel-Datei vor", erklärt Ralph Körner, der TK-Verantwortliche für die zentrale Startpassdatei, "und wird den Ausrichtern jeweils rund vier Wochen vor der Veranstaltung zugeleitet. Neben den Läufer- und Passdaten enthält die Datei auch die Läufer- und Vereins-ID aus der Sportsoftware-Läuferdatenbank von Stephan Krämer. Wir gleichen auch die Schreibweisen von Läufern und Vereinen turnusmäßig ab". Die Zulieferung funktioniert weitgehend sehr gut. Nahezu alle Landesverbände nutzen mittlerweile die Möglichkeit, die Startpässe in der zentralen Datei registrieren zu lassen. Zum Jahresende 2012 sind fast 1900 Startrechte in der Datei verzeichnet, gegliedert in allgemeines Startrecht, Erststartrecht und Zweitstartrecht. Knapp 500 davon laufen jedoch zum Jahresende 2012 ab, so dass in den kommenden Wochen und Monaten wieder einige Änderungen in der zentralen Startpassdatei zu erwarten sind. Die vor Start der Datei von einigen Seiten geäußerten Datenschutzbedenken haben sich in keinster Weise bewahrheitet. Bislang gab es in dieser Hinsicht keinerlei Probleme. Viele Landesverbände haben einen zentralen Ansprechpartner, der die Passdaten gesammelt mittels der bereitstehenden CSV-Datei einreicht. Auch vom Angebot, dass einzelne Vereine selbst Pässe einreichen können, wurde regelmäßig Gebrauch gemacht, insbesondere bei im Laufe der Saison ausgestellten Pässen oder sofern kein Landes-Ansprechpartner existiert. Allerdings muss hier zusätzlich zur CSV-Datei auch eine Passkopie bzw. -scan als Nachweis mit eingeschickt werden.
Mittlerweile stehen die Durchführungshinweise für die Saison 2013 und die Einsende-Deadlines für die einzelnen Meisterschaften online. Die letzte Einsendemöglichkeit, um die Pässe noch für die jeweilige Meisterschaft berücksichtigen zu können, liegt jeweils fünf Wochen vor dem Termin bzw. beim SkiO drei Wochen davor. Allgemein empfiehlt sich natürlich, die Pässe möglichst frühzeitig einzureichen, um nicht am Ende doch den Pass im Original vorlegen zu müssen. Und die Startpassdatei der Zukunft? "Das Idealziel wäre, die zentrale Startpassdatei online verwalten zu können, und zwar integriert in ein datenbankbasiertes nationales OL-Meldesystem, das die Startpasskontrolle mit wenigen Schritten automatisch erledigt.", so Ralph Körner über seine Vorstellungen. "Das ist zwar noch ein weiter Weg. Aber es ist ja Weihnachten, da darf man mal Wünsche äußern." Der Wunsch zahlreicher Läufer und Vereine, die Startpässe nicht mehr an jedem DM-Wochenende mitschleppen zu müssen, hat sich dank der zentralen Startpassdatei immerhin schon erfüllt. Mal sehen, was die Zukunft bringt!
Mehr:
Alle Infos zur zentralen Startpassdatei
Durchführungshinweise zentrale Startpassdatei 2013 (PDF)
Statistik Startpassdatei mit Stand zum zum Jahresstart 2013 (PDF)