18. August 2014
Spannende Staffelentscheidungen krönten eine erlebnisreiche Studenten-WM
Insbesondere der häufige Wechsel zwischen sehr hohem Lauftempo und exaktem Orientieren in Grünpassagen und in verzweigten Grabensystemen forderte höchste Konzentration und führte zu einem bis zum Schluss spannenden und durch zahlreiche Positionswechsel geprägten Wettkampf. Die Zuschauer feuerten ihre jeweiligen Läuferinnen und Läufer unentwegt an und zeigten sich begeistert. Am Ende entschieden sowohl bei den Damen als auch bei den Herren die schwedischen Teams das Rennen für sich. Deutschland ging mit nur einem kompletten Herrenteam an den Start. Christoph Prunsche (Uni Paderborn) sah auf der ersten Strecke 43 weitere Startläufer neben sich. Seine Aufgabe, einen nicht überhasteten sondern einen für die Mannschaft sicheren Einstieg in den Wettkampf zu ermöglichen, erfüllte er tadellos. Er übergab mit einem Rückstand von nur 4 Minuten auf die Führung an Bjarne Friedrichs (Uni Göttingen). Bjarne zeigte sich auch an diesem Tag in absoluter Hochform, konnte einige Plätze gutmachen, ließ den Rückstand auf die zwischenzeitlich führenden Schweizer nur um knapp zwei weitere Minuten ansteigen und übergab unter dem Jubel des deutschen Anhangs auf Sören Lösch. Der Doktorand der Uni Chemnitz bewies wieder einmal seine derzeitige physische und psychische Stärke, machte weitere Plätze gut und lief das deutsche Team in der offiziellen Wertung auf Platz 8. Ein tolles Ergebnis… dachte man. Leider wurde sehr schnell klar, Bjarne hatte den praktisch auf der Luftlinie vor der Sichtstrecke liegenden Posten übersehen. Dass gerade ihm - den Sichtposten so dicht vor Augen - wenige Sekunden Unkonzentriertheit unterlaufen sein sollten, konnte er zunächst einfach nicht glauben. Die Enttäuschung war groß, aber sie wurde professionell gemeinsam getragen.
Eine grandiose Feier verwischt das Grübeln und heilt Wunden. So wurde auch diese studentische Abschlussparty zu einem unvergesslichen Highlight, durchmischte die Nationen in ausgelassener Stimmung und ließ tief in der Nacht von Olomouc jeden Teilnehmer zum gefühlten Sieger werden. Auch objektiv war diese Woche ein Gewinn für den deutschen OL, hatte doch jeder auf seine Weise zu respektablen Ergebnissen in Olomouc beigetragen. „Wir wollten bestmögliche Leistungen abliefern und auch Spaß haben. Beides ist gelungen.“
Ergebnisse
Damen1. Sweden (Forsgren Lilian, Karlsson Helena, Strand Lina) 91:29 min 2. Czech Republic (Horcicková Vendula, Knapová Jana, Šístková Iveta) 91:44 min 3. Finland (Norrgrann Saara, Liikanen Marjo, Nurmela Sari) 92:38 minHerren
1. Sweden (Andersson Rassmus, Ridefelt Albin, Sjöberg Oskar) 93:30 min 2. Czech Republic (Nykodým Miloš, Petržela Jan, Král Vojtech) 93:56 min 3. Switzerland (Kyburz Andreas, Kyburz Matthias, Hubmann Martin) 94:20 min