11. Juli 2014
Skandinavier überzeugen in Campomulo
Es war wohl genau das Quäntchen Glück, was sich Sören Lösch im Laufe der Jahre erarbeitet hat. Nach einem kontrollierten Start wurde der Jenaer Orientierungsläufer am 5.Posten vom Esten Lauri Sild eingeholt, der an diesem Tag auf den 6.Rang in der Gesamtwertung lief. Sören Lösch nutzte die Gunst der Stunde und bestritt gemeinsam mit dem Esten den Rest der Mitteldistanz, wobei auch der Jenaer Orientierungsläufer vereinzelt Führungsarbeit leistete. Im Gesamtklassement bedeutete dies den 24. Rang im Herrenrennen. Bjarne Friedrichs (MTV Seesen) ärgerte sich im Ziel über eine Routenwahl. Die Einschätzung der eigenen Leistung fiel sonst aber schwer. Der technische und läuferische Anspruchs war in jedem Fall nicht ganz so hoch wie im Vorfeld vermutet. Am Ende des Wettkampfes stand ein 42. Platz zu Buche. Ganz vorn an der Spitze spielte sich der erwartete Kampf zwischen Frankreich, Norwegen und der Schweiz ab. Der Schweizer Protagonist war an diesem Tag allerdings nicht Daniel Hubmann, sondern Fabian Hertner, der mit einer starken Schlussschleife noch auf den Silberrang laufen konnte. Auf den dritten Platz lief der in den letzten Rennen vor der WM schon sehr starke Oleksandr Kratov (Ukraine). Ganz vorne sah es lange nach einem engen Zweikampf zwischen Olav Lundanes und Thierry Geourgiou aus, wobei der Franzose im Laufe der Mitteldistanz seinen Vorsprung immer weiter ausbauen konnte. Im Ziel stand dann aber fest, dass die Goldmedaille nach Norwegen geht und Frankreich aufgrund eines fehlenden Postens an diesem Tag leer ausgehen wird.
Vor den Herren konnten die zahlreichen Zuschauer im Skistadion von Campomulo schon eine sehr intensive Mitteldistanz der Damen erleben. Da in beiden Klassen die besten Läufer der roten Gruppe jeweils zuletzt starteten, wurde es vor allem gegen Ende jeder Entscheidung richtig laut in der Arena. Ida Bobach (Dänemark) zeigte im technisch forderndem Gelände einen starken ersten Abschnitt und führte auch bei der Sichtstrecke nach zwei Dritteln der Bahn. Im direkten Vergleich konnte nach verhaltenem Beginn Annika Billstam (Schweden) kurz vor Schluss erstmals die Führung erobern, baute diese bis ins Ziel weiter aus und holte Gold vor Bobach. Auf dem Bronzerang lief die schwedische Mannschaftskameradin Tove Alexandersson.
Die deutschen Starterinnen zogen auch heute ein unterschiedliches Fazit. Susen Lösch (USV Jena) berichtete von einer ordentlichen Leistung im alpinen Gelände, welches als oft steinig mit überwiegend offenem aber steilem Nadelwald charakterisiert werden konnte. Aufgrund der Anzahl der Wettkämpfe fühlte sich die Jenaer Orientierungsläuferin aber nicht mehr taufrisch. Monika Depta (OLG Siegerland) konnte zumindest läuferisch von einem vernünftigen Wettkampf sprechen. Nach einem Parallelfehler am 3. Posten hieß es bis ins Ziel allerdings nur noch Schadensbegrenzung zu betreiben und den Wettkampf vernünftig zu Ende zu laufen. Am Samstag folgt, ausgehend vom gleichen Zielgebiet, die letzte Entscheidung bei dieser Weltmeisterschaft. Ab 13 Uhr wird die Staffel ausgetragen. Zusätzlich zu den vier Startern der Mitteldistanz wird bei den Damen Christiane Tröße (SV TU Ilmenau) und bei den Herren Bojan Blumenstein (OSC Kassel) die Staffeln vervollständigen.
Ergebnisse
Damen1. Billstam, Annika Schweden 37:03 min 2. Bobach, Ida Dänemark 37:25 min 3. Alexandersson, Tove Schweden 37:27 min 44. Lösch, Susen Deutschland 49:18 min 54. Depta, Monika Deutschland 54:37 minHerren
1. Lundanes, Olav Norwegen 38:12 min 2. Hertner, Fabian Schweiz 38:30 min 3. Kratov, Oleksandr Ukraine 38:46 min 24. Lösch, Sören Germany 43:45 min 42. Friedrichs, Bjarne Deutschland 46:46 min
Mehr:
Homepage Veranstaltung