21. Oktober 2010
Pokal des Bobertals bei Boleslawiece
Mit Läufern aus Chemnitz, Hannover und Berlin, unter ihnen einige Top-Ten-platzierte der aktuellen Bundesrangliste, bereicherten auch deutsche Orientierer das recht starke Starterfeld beim internationalen Mehrtagelauf eine Stunde östlich von Görlitz. Zum Teilnehmerfeld des 3-Etappen-OL am 9. und 10. Oktober gehörten neben den polnischen Gastgebern und den deutschen Startern auch OLer aus Russland, Ukraine, Belarus, Italien, USA und Tschechien.
Die drei Wettbewerbe hätten allein vom Geläuf unterschiedlicher nicht sein können. Der Mittelstrecken-OL als Etappe 1, gestartet am sonnabendlichen späten Vormittag, bescherte neben eisigem Wind bei Sonnenschein richtige Mittelstreckenanforderungen, die vom orientierungstechnischen Wert jedem BRL zur Ehre gereicht hätten. Erschwerend hatten unsere polnischen OL-Freunde das ganze Gelände mit heftigem Unterbewuchs ausgestattet sowie mindestens zwei oder drei Orkane der Marke „Kyrill“ passieren lassen. Unser anfängliches Erstaunen über die recht kurzen Bahnen verwandelte sich dann auch schon nach wenigen OL-Metern in Begreifen der Gedanken des Bahnlegers. Lauf Nummer zwei führte dann durch die wunderschön wieder hergestellte Altstadt von Boleslawiece am Flussufer der Bobra. Ein Stadtsprint vom Feinsten, durch Unterführungen, kreuz und quer und immer im Fokus diverser Zuschauer – nur die Anfeuerungsrufe auf Polnisch nutzten uns wenig. Auch der unentwegt kommentierende Sprecher ließ seine ausländischen Gäste im Unklaren, was es da alles zu erzählen gab – denn weder Russisch noch Englisch waren zu vernehmen. Bei diesem, den aus meiner Sicht besten Stadtsprint der letzten Jahre, konnten wir paar Deutschen den etwas verlorenen Boden aus Etappe eins dann auch dank unserer anwesenden diversen Parktoursieger aufholen. Nur einen Etappensieg konnte keiner von uns holen.
Etappe drei am Sonntagmorgen galt dann als „Langstrecke“ – wobei es in einigen Kategorien kürzer als bei der Mittelstrecke zuging. Ein nun gänzlich anderer Wald rund um einen Schießplatz der Polnischen Streitkräfte, allerdings auch mächtig verwachsen und von gleichmäßig über die ganze Karte verbreiteten jüngeren und älteren Windbrüchen. Obwohl vom Vortag auch dank der guten Kartendarstellung vorgewarnt, versuchten auch hier wieder diverse diese Gebiete zu queren. Ergebnis dieser Bemühungen: Zeit- und Konditionsverluste, die eine bessere Platzierung zunichtemachten. Alles in allem ein interessantes Wochenende und das Gefühl, dass man sich dortzulande über unsere Anwesenheit wirklich gefreut hat.
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