08. November 2011
Orientierungslauf zu jeder Zeit
Wenn der Spaziergang im Park zum Erlebnis wird oder das Jogging im Wald nicht immer nur aus reinem Laufen besteht. Dann kann einer der Gründe ein Festpostennetz sein, welches vor Ort installiert wurde. Auch wenn in Deutschland aktuell nur wenige dokumentierte Festpostennetze existieren, so ist der Erlebnisfaktor und die Wirkung bei den bestehenden Netzen sicherlich enorm. Vor der Einrichtung so einer permanenten OL-Bahn stand aber nicht selten ein längerer Prozess.
„Das Angebot für Sportliche – der Orientierungslauf im Saurierpark“ steht auf der Internetpräsenz das Saurierparks in Kleinwelka. Von zahlreichen Urzeitechsen umgeben wird auf der Seite das Angebot eines Orientierungslaufes für Kinder, Eltern oder Lehrer angepriesen. 10 Punkte sollen dabei im Park nacheinander angelaufen werden. Kontrolliert wird mittels Startkarte und Lochzangen. Die Karte gibt es als Download oder gegen einen kleinen Unkostenbeitrag vor Ort. Auf die Idee der Einrichtung des Festpostennetzes ist der SV Koweg Görlitz gekommen. Nach der Kontaktaufnahme mit der Parkleitung und der vorgesetzten Behörde lief die Umsetzung aufgrund von Vorkenntnissen über den Orientierungslauf innerhalb der Behörde relativ problemlos. Einzig die Auswahl der durch Zangen markierten Postenstandorte und die Reihenfolge dieser erforderte einen gewissen Konsens. Nach der Fertigstellung übergab der SV Koweg die Karte und das Festpostennetz an den Saurierpark. Im Gegenzug kann der Verein den Park und das angrenzende Waldgebiet mitsamt Labyrinth immer wieder für Orientierungsläufe nutzen. Gleichzeitig wird das Festpostennetz durch Schulklassen oder zu Tages-Sonderaktionen des Parks intensiv genutzt. Letztendlich ist die Einrichtung trotz der stetigen Betreuung und Aktualisierung der Karte ein Gewinn für beide Seiten.
In der Anfangsphase ein wenig mehr Ausdauer benötigte das Förderteam OL aus Mittelfranken. Nachdem die Einrichtung des Festpostennetzes im Erlanger Naherholungsgebiet aufgrund des Status „Natura 2000 Vogelschutzgebiet“ verweigert wurde, gelang die Einrichtung gegen einen Unkostenbeitrag im Erlanger Meilwald. Da das Waldgebiet teilweise Stadteigentum und Privatbesitz ist, musste zunächst zeitaufwendig das Einverständnis von allen Seiten eingeholt werden. Mit Unterstützung des Sportamtes der Stadt Erlangen und der Stadtförsterei wurden schließlich 20 Postenpfähle mit rot-weißem OL-Zeichen aus Eichenholz gesetzt. Die offizielle Eröffnung des Festpostennetzes erfolgte 2009 mit Zeitungsartikeln und Flyern. Die OL-Karte ist seitdem in verschiedenen Einrichtungen gegen eine Gebühr von 2€ zu erhalten. Gekauft wurde diese inzwischen ca. 270 Mal. Die Schulen der Stadt konnten und können kostenlos auf das Kartenmaterial zugreifen. Im Vorfeld befürchtete Schäden durch Vandalismus sind bis jetzt nicht aufgetreten. Neben diesen beiden sind im OL-Wiki einige weitere Beispiele nachzulesen. Erst in diesem Jahr wurde durch den OLV Landshut ein Festpostennetz mit Unterstützung durch den Förderverein OL aufgebaut. Auch im Coburger Hofgarten besteht die Möglichkeit eines Orientierungslaufes. Einen leicht veränderten Ansatz haben die Festpostennetze in Dresden, Potsdam und Vallendar. Dort haben Geocacher mit Hilfe einer OL-Karte die Aufgabe einen Schatz zu finden. Dass der Fantasie keinerlei Grenzen gesetzt sind, zeigt das Festpostennetz im Spreewald. Dort können die Punkte ausschließlich mit dem Kanu angesteuert werden.
Für die Registerkarte „Festpostennetze“ auf orientierungslauf.de werden aktuell sämtliche Informationen zum Thema zusammengetragen. Ergänzende Informationen zu bestehenden Festpostennetzen oder zu Ausprägungen können an presse@orientierungslauf.de gesendet werden.
Mehr:
Festpostennetz Saurierpark Kleinwelka
Festpostennetz Mittelfranken
Festpostennetze im OL-Wiki