29. Juli 2012
Orientierungslauf bei Olympia
Bei den aktuell in London ausgetragenen olympischen Spielen sucht man die Orientierungssportarten vergebens. Der Orientierungslauf ist zwar als olympische Sportart anerkannt, wird aber im Rahmen der World Games ausgetragen. Im Ski-Orientierungslauf bestanden zuletzt vor 2 Jahren Hoffnungen in das olympische Programm aufgenommen zu werden.
In Acapulco wurde 2010 durch Jacques Rogge verkündet, dass bis in das Jahr 2018 das Wettkampfprogramm der Olympischen Winterspiele nicht erweitert wird. Für den gesamten Orientierungssport war dies damals ein herber Rückschlag.
Auch bei den Sommerspielen sind die Chancen auf absehbare Zeit einen Orientierungslauf im Fernsehen beobachten zu können zum aktuellen Zeitpunkt gering. Seit dem Olympischen Kongress 1977 in Prag ist der Orientierungslauf als olympische Sportart anerkannt. Die Warteliste der Sportarten, die in das Wettkampfprogramm aufgenommen werden möchten, ist aber lang. Zuletzt hinzugekommen ist 1996 der Beachvolleyball. Im Jahre 2016 werden Golf und 7er-Rugby das Programm erweitern. Damit ist das Programm wieder mit den maximal definierten 28 Sportarten aufgefüllt, nachdem für das Jahr 2012 Baseball und Softball gestrichen wurden. Eine gewisse mediale Aufmerksamkeit in Deutschland im Rahmen olympischer Titelkämpfe erreichte 2005 Karin Schmalfeld (BSV Halle-Ammendorf). Sie gewann 2005 bei den World Games in Duisburg die Silbermedaille im Einzelwettbewerb. Die World Games bestehen aus ausgewählten Sportarten, die zwar olympisch anerkannt sind, aber nicht zum Programm der Spiele zählen. Die 9. World Games werden 2013 in Cali (Kolumbien) ausgetragen.
Ein wesentlicher Aspekt der Einstufung einer Sportart in Deutschland ist der Förderbetrag, der damit zur Verfügung steht. Die finanziellen Mittel des deutschen Orientierungssportes betragen zum aktuellen Zeitpunkt im Vergleich 1/10 des Budgets des österreichischen Verbandes. Ein nicht unerheblicher Teil der Kosten wird dabei über den Förderverein Orientierungslauf gedeckt. Die stark angespannte finanzielle Situation war auch einer der Gründe, warum die A-Finalisten der WM Alexander Lubina (DJK Adler Bottrop) und Robert Krüger (SSV Planeta Radebeul) nach der Entscheidung im Sprint umgehend die Heimreise angetreten haben.