24. Juni 2010
Nordic Orienteering Tour – 2. Etappe
Die Nordic Orienteering Tour machte am Dienstag auf ihrer zweiten Etappe Zwischenstopp in Stockholm. Im sogenannten Knockout-Sprint wurden hier die Sieger ermittelt. Während der Sieg bei den Herren überlegen an den amtierenden Europameister Fabian Hertner ging, fiel die Entscheidung bei den Damen erst kurz vor Schluss durch einen Fehler von Simone Niggli, wodurch sich die Schwedin Helena Jansson als Gewinnerin in Gamla Stan feiern lassen konnte.
Es war ein spannendes Format, das sicherlich eine Zukunft hat im internationalen, medienwirksamen Orientierungslaufsport. Zunächst wurden am Vormittag die 30 schnellsten Damen und Herren in einem Sprintqualifikationslauf ermittelt. Dieser fand auf dem Universitätsgelände Norra Djurgården in Stockholm statt. Gebäudekomplexe, Parkanlagen und offenes Waldgelände kennzeichneten das Wettkampfgebiet. Wie für viele Läufer war auch für die beiden deutschen Starter Sören Lösch und Patrick Hofmeister bereits in dieser Runde Schluss. Dabei wurden vor allem die läuferischen Defizite einmal mehr sichtbar. So berichteten beide Athleten von technisch guten Läufen, mit Ausnahme des 7. Postens, einer Treppenpassage, an dem sowohl Patrick als auch Sören ein paar Sekunden liegen ließ. Patrick Hofmeister wurde am Ende 57. mit 2:12min Rückstand auf den Schweizer Matthias Müller, Sören Lösch kam auf den 63. Platz. Nach dem Qualifikationslauf ging es weiter mit dem Viertelfinale auf dem Universitätsgelände. Der erste von 3 Knockout-Sprints von 1,8km Länge, bei denen jeweils sechs Läufer gleichzeitig die gleiche Bahn absolvierten. Anspruchsvolle Bahnlegung mit vielen Routenwahlentscheidungen verhinderte jedoch das pure Nachlaufen, so dass es nur selten zu einem richtigen Endspurt im Zieleinlauf kam. Schön zu sehen, dass trotz des medienwirksamen Formats die O-Komponente nicht verloren ging. Für die besten 12 Frauen und Männer ging es am Abend weiter zu den Halbfinals und dem großen Finale in der Altstadt Stockholms. Traumhaftes Sommerwetter lockte ca. 1000 Zuschauer an die Zielarena am Myntorget unterhalb des königlichen Schlosses. Viele kleine Gassen und zahlreiche Routenwahlen erforderten auch in diesen Läufen genauestes Kartenlesen. Besonders spannend war es im Damenfinale, wo die vielfache Weltmeisterin Simone Niggli aus der Schweiz schon einen komfortablen Vorsprung vor ihren Konkurrentinnen hatte, jedoch kurz vor Schluss eine Gasse zu weit lief und so den Sieg verspielte. Dadurch konnte die gastgebende Nation Schweden einen Doppelsieg von Helena Jansson vor Beata Falk feiern. Dritte wurde die Russin Galina Vinogradova. Bei den Herren war an diesem Tag der Schweizer Youngster Fabian Hertner ein Mal mehr eine Klasse für sich. In überlegener Manier lief er das Rennen vom Start bis ins Ziel an der Spitze und hatte somit im Ziel einen Vorsprung von fast 50m vor dem jungen Schweden Jerker Lysell und Francois Gonon aus Frankreich. Auch in diesem Rennen verlor der große Favorit Daniel Hubmann durch einen O-Fehler viel Zeit und damit alle Chancen auf den Sieg. Trotz aufwendiger TV-Produktion waren die rennentscheidenden Momente leider nur bedingt für die Zuschauer sichtbar. Daran gilt es zu arbeiten, will man den Knockout-Sprint im internationalen OL etablieren. Die Nordic Orienteering Tour geht mit einer verlängerten Mitteldistanz im norwegischen Raufors am Samstag zu Ende. Für Spannung ist weiterhin gesorgt, da der Wettkampf im Jagdstart ausgetragen wird und die ersten 30 Läufer bei den Herren innerhalb von 6 Minuten noch sehr dicht beieinanderliegen. Der Weltcuplauf wird im Rahmen des O-Festivalen ausgetragen, an dem auch die deutsche Nationalmannschaft auf ihrem Weg ins WM-Trainingslager nach Trondheim teilnehmen wird.
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