31. Juli 2014
Limanova Cup und Krakau City Race 2014
Eine Langdistanz mitten in Krakau – das war das ambitionierte Ziel, welches sich die polnischen Veranstalter beim Stadt-OL gesetzt hatten. Zum „Rahmenprogramm“ des Limanova Cups zählte dazu ein weiterer Lauf am Freitag und am Sonntag im Umkreis der 750 000 Einwohner großen Metropole. 400 Teilnehmer starteten beim kleinen aber feinen Mehrtagelauf am vorletzten Juli-Wochenende.
Krakau ist wohl eine der Städte in Europa, die jeden kulturell und geschichtlich Interessierten magisch anziehen. Eine Vielzahl der nicht durch den Krieg zerstörten Bauwerke aus Gotik, Renaissance und Barock sorgen selbst bei verwöhnten Touristen für staunende Gesichtsausdrücke. In Verbindung mit der jungen und lebensfrohen Stimmung in der Studentenmetropole waren die Parameter für ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm zum Limanova Cup gesetzt. Bei Temperaturen im Bereich von 30°C begann das Abenteuer für die überwiegend osteuropäischen Teilnehmer zunächst mit einer verlängerten Mitteldistanz am Freitagnachmittag. Südöstlich von Krakau führte die erste Etappe in ein durchgehend bergiges, durch Tälchen und Rinnen geprägtes Gelände. Das Hauptaugenmerk auf dieser Etappe lag in der guten physischen Leistungsfähigkeit und der Anforderung trotz großer Anstrengung noch exakt zu orientieren. Hinzu kam der ständige Kampf gegen den inneren Schweinehund, der einem immer wieder nahelegte auch das nächste Tälchen noch im laufenden Zustand zu durchqueren, um im Ziel schnellstmöglich die Wasservorräte wieder aufzufüllen.
Im Stadtteil Podgórze folgte am Samstagvormittag die Langdistanz in Krakau. Auch hier war die gute Physis ein wesentlicher Punkt für ein erfolgreiches Abschneiden. Die technischen Anforderungen hielten sich aufgrund der Beschaffenheit des Viertels aber in Grenzen. So flogen die Teilnehmer quasi durch den Stadtteil südlich der Weichsel und umrundeten im Lauf noch den höchsten Punkt in Krakau. Geländetechnische Abwechslung und ein wenig Erfrischung bei erneut hohen Außentemperaturen boten hier die Teilstücke im Parkgebiet rund um das Start- und Zielgelände des Korona Fußball Stadions. Interessant war das Passieren eine großen Hauptstraße im Stadtteil geregelt: Die Straße durfte nur auf den Zebrastreifen überquert werden. Der Zeitverlust war dabei aufgrund der anhaltenden Fahrzeuge aber minimal.
Zum Abschluss stand am Sonntagvormittag südöstlich von Krakau eine Mitteldistanz auf dem Programm. Auch wenn der Grünanteil auf dieser Karte bedeutend höher war als an den beiden Tagen zuvor, so war die Belaufbarkeit meistens gut. Im Gegensatz zu den ersten beiden Etappen stand hier mitteldistanztypisch die technische Komponente im Vordergrund. In einigen Klassen wurden dadurch die Platzierungen noch einmal durchgemischt. Aufgrund der hohen Temperaturen an diesem Tag waren viele Teilnehmer nach der umfangreichen Siegerehrung aber froh ein schattiges oder kühles Plätzchen zu finden. In einer Wertung einer zusammengewürfelten Weltauswahl gegen eine polnische Auswahl gewann das internationale Team. Aus deutscher Sicht gab es einen zweiten Platz für Helmut Härtelt (H60, SSV Planeta Radebeul) zu vermelden. Zusammengefasst war es ein kleiner, gut organisierter Mehrtagelauf, bei dem viel Wert auf die läuferische Komponente gelegt wurde und bei dem viele Teilnehmer mit einem lächelnden Gesicht den Wettkampf verlassen haben. Aus Sicht der (deutschen) Geschichte ist Krakau und die Umgebung an sich schon eine Reise wert. Im Szeneviertel Kazimierz kam fast das Gefühl auf in der Dresdner Neustadt oder in Regensburg unterwegs zu sein.
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