16. Juni 2014
Kalevan Rasti gewinnt Jukola
Mit einer Demonstration der Stärke holte auch in diesem Jahr der Franzose Thierry Gueorgiou den Sieg für seine finnische Staffel. Hinter Kalevan Rasti erliefen die schwedischen Teams vom IFK Lidingö und Södertälje Nykvarn Platz zwei und drei. Die besten deutschen Mannschaften erreichten am Wochenende in Finnland eine Platzierung im vorderen Drittel.
Als Samstagnacht gegen 11 Uhr Ortszeit ein Jet der Luftwaffe im Tiefflug unmittelbar über die Startgasse hinweg flog, setzten sich mehr als 1600 Startläufer bei der größten Staffelveranstaltung der Welt in Bewegung. Ein Meer aus Läufern verschwand alsbald tief in den finnischen Wäldern von Kuopio. Diejenigen Startläufer, die vorn im Feld gestartet waren oder auch diejenigen, die sich beherzt am Anfang auf der Startwiese nach vorne schieben konnten, bewegten sich im gewohnt hohen oder auch einem frei gewählten Lauftempo durch den Wald. Der Großteil der Läufer reihte sich allerdings in verschiedenen langen Ketten ein, bei denen das Umfeld die Laufgeschwindigkeit vorgab und vor allem der korrekte Absprung bei einem der Gabelposten entscheidend war. So ergaben sich nach dem ersten Wechsel wohl auch deswegen schon erhebliche zeitliche Unterschiede zwischen den Teams im vorderen und mittleren Teil des Feldes. Aus deutscher Sicht zeigte hier Paul Lützkendorf eine starke Leistung. Für das Team DJK Adler Bottrop übergab er in den Top100 auf den zweiten Läufer. Ähnlich wie die Teams von Sportvogl und aus Baden-Württemberg musste aber auch die 7er Staffel aus Bottrop Plätze abgeben. Am Ende standen die Plätze 488 (Sportvogl / 12.49.43 h), 506 (DJK Adler Bottrop / 12.57.05 h) und 735 (Team Baden-Wuerttemberg / 14.06.37 h) zu Buche.
Per Webstream oder auch im Fernsehen konnte man die gesamte Nacht ein spannendes Rennen verfolgen. Auf der letzten und damit insgesamt siebenten Strecke zeigte der amtierende Weltmeister Thierry Gueorgiou dann seine außergewöhnlichen Fähigkeiten und holte kurz vor 7 Uhr Ortszeit den Sieg für Kalevan Rasti. Aufgrund der Breitenlage und der Helligkeit auch in der Nacht wurden die Stirnlampen der Läufer bei dieser Auflage weit weniger benutzt als bei anderen Auflagen üblich. Ähnlich wie sonst war wohl, dass der technische Anspruch aufgrund der vielen Spuren im Wald mit der Dauer des Wettkampfes abnahm. Beindruckend waren die Fakten, dass es sich selbst der finnische Staatspräsident nicht nehmen ließ bei der Jukola vorbeizuschauen und dem Medienteam Rede und Antwort stand. Die Ausrichter schafften es zudem trotz des läuferisch stark fordernden Geländes in der Summe bis auf die Minute die korrekte vermeintliche Gesamtzeit vorherzusagen. Als Fazit bleibt nach dieser Veranstaltung in Finnland einmal mehr die Erkenntnis, dass es in Europa wohl wenige Länder gibt wo der Orientierungslauf so weit unten in der Bedeutungslosigkeit steht wie in Deutschland. In Finnland wird der Sport auch durch Veranstaltungen wie die Jukola in der Öffentlichkeit wahrgenommen.
Ergebnisse
1) Kalevan Rasti (Finnland) 7.59.01 (Jere Pajunen,Philippe Adamski, Aaro Asikainen, Hannu Airila, Simo-Pekka Fincke, Fabian Hertner, Thierry Gueorgiou) 2) IFK Lidingö SOK (Schweden) 7.59.12 (Jo Forseth Indgaard, Anders Carlsson, Filip Dahlgren, Erik Ivarsson Sandberg, Öystein Kvaal Österbö, Mårten Boström, Fredrik Johansson) 3) Södertälje Nykvarn (Schweden) 8.02.50 (Ralph Street, Kent Ohlsson, Erik Liljeqvist, Bartosz Pawlak, Scott Fraser, Eric Börjeskog, Jonas Leandersson)Mehr:
Homepage Veranstaltung