11. August 2005
Elisa Dresen kämpft tapfer und einsam
Während der französische Mitteldistanzspezialist Thierry Gueorgiou sich den Titel über die Mitteldistanz nun schon zum dritten Mal in Serie, nun auch bei der ersten WM auf asiatischem Boden holt, gewinnt bei den Frauen die Schweizer Ausnahmeathletin Simone Niggli nach dem gestrigen Sprintgold nun auch die Mitteldistanzentscheidung. Im deutschen Team hatten sich Elisa Dresen, Anke Xylander und Ingo Horst für das Mitteldistanzfinale qualifiziert.
Während Ingo Horst planmäßig dieses Finale leider auslassen muss – er lief gestern bereits das Sprintfinale und konzentriert sich nun auf das morgige Langdistanzfinale – warf Anke Xylander erst 30 Minuten vor dem Start das Handtuch. Eine sich seit Tagen ankündigende Infektion der Atemwege, verursacht mit durch das tropische Klima in Verbindung mit Klimaanlagen, verhindert das freie Atmen und somit den Start – Gesundheit geht vor. Für die für die Bielefelder TG startende Elisa Dresen lief es zwar nicht optimal, sie stürzte wie mehrere andere Läufer auch im steilen, schweren Forst, kam aus dem Tritt und leistete sich dann diverse kleinere und größere Fehler. Allerdings kam nicht einmal die neue Weltmeisterin fehlerfrei über die Strecke. Aber schließlich sollte es eine WM-Bahn den Läufern auch nicht einfach machen. Der viertplazierten Schwedin Anna Mårsell entging durch einen Sturz auf der steilen Zielpflichtstrecke sogar die Bronzemedaille.
Weil das deutsche Team nur mit einer Minimalbesetzung nach Japan reiste – drei Frauen und drei Männer – gerade genug für je eine Staffelbesetzung am kommenden Sonntag, versuchen sich viele Athleten erst einmal in allen Disziplinen. Das ist eigentlich zu viel. Auch Elisa Dresen spürte die gestrige Sprintentscheidung mit Qualifikation und Finale heute noch in den Beinen, machte aus dieser Situation das Mögliche und ihr 34. Platz verdient Hochachtung. Originalton Elisa Dresen (3 min, 550 kByte, mp3) Morgen steht die Königsdisziplin, die Langdistanz, auf dem Programm. Hier starten Gunda Fischer aus thüringischen Weimar und Ingo Horst aus dem hessischen Alsbach für Deutschland. Gunda Fischer war übrigens gestern Abend Fahnenträgerin bei der offiziellen Eröffnung der WM auf dem überfüllten EXPO Gelände nördlich von Toyota.
Weltmeisterschaften in Aichi (Japan), 11.08.2005 Mitteldistanz Finale, Mikawa Kogen Bokujo Frauen, 4,1 km Luftlinie, 275 Höhenmeter, 13 Kontrollposten 1. Simone Niggli (SUI) 0:32:46.3 2. Jenny Johansson (SWE) 0:34:59.7 3. Minna Kauppi (FIN) 0:35:50.0 34. Elisa Dresen (Bielefelder TG) 0:44:54.4 Männer, 5,0 km Luftlinie, 310 Höhenmeter, 13 Kontrollposten 1. Thierry Gueorgiou (FRA) 0:33:00.3 2. Chris Terkelsen (DEN) 0:34:32.0 3. Jarkko Huovila (FIN) 0:34:49.3
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