20. August 2018
Deutschland im Nationenranking
Während in den Nachwuchskategorien das Ranking der Nationen nach internationalen Titelkämpfen mehr statistischen Zwecken dient, so hat dieses bei den Weltmeisterschaften der Elite Auswirkungen auf die Anzahl der Startplätze bei kommenden Entscheidungen. In der Damenkategorie liegt Deutschland nach der WM 2018 im Mittelfeld der Division 2. Die deutschen Herren sind erneut aus der Division 2 abgestiegen.
Ab 2019 wird es bei den Weltmeisterschaften erstmals die lang angekündigte Trennung zwischen den Wald- und Sprintdisziplinen geben. Im norwegischen Østfold werden daher im kommenden Jahr die Weltmeisterschaftstitel in den Walddisziplinen über die Mittel- und Langdistanz und in der Staffel vergeben. Für die Mitteldistanz wird wieder eine Qualifikation eingeführt. Zur Staffel sind grundsätzlich alle Nationen der Internationalen Orientierungssport Föderation (IOF) startberechtigt. Die Anzahl der Startplätze zur Langdistanz wird durch das Nationenranking festgelegt. Die Nationen der Plätze 1-8 (Division 1) dürfen dabei 3 Läufer aufstellen. Bis zum Platz 22 (Division 2) dürfen 2 Läufer am Start stehen. Alle weiteren Nationen werden im Ranking in der Division 3 geführt und dürfen mit einem Läufer antreten. Die Weltmeister erhalten jeweils separate Startrechte. Über die Mittel- und Langdistanz hatte Deutschland bei dieser WM sowohl bei den Damen als auch bei den Herren zwei Startplätze. Nachdem die deutschen Herren im Jahr 2016 abgestiegen und im Jahr 2017 wieder in die zweite Division aufgestiegen waren, geht es dieses Jahr direkt wieder in die dritte Division. Dies bedeutet, dass 2019 nur ein deutscher Herr über die Langdistanz startberechtigt ist. Moritz Döllgast (TV Oberbexbach) war in den letzten beiden Jahren der stärkste deutsche Läufer und ein sicherer Punktelieferant in dieser Disziplin. Mit Rang 21 im Nationenranking in der Endabrechnung 2018 fehlten insgesamt 15 Punkte zum Klassenerhalt. Umgerechnet wäre das entweder ein 19. Platz in der Staffel gewesen. Alternativ hätte Philipp Müller (Post SV Dresden) über die Langdistanz in die Wertung kommen müssen. Auf der Sichtstrecke hatte der Dresdner Orientierungsläufer vergessen zu stempeln. Da es in dieser Disziplin die doppelte Punktzahl gibt, wäre nach der reinen Laufzeit die Minimalanforderung 53.Platz erfüllt gewesen. In Summe mit den Resultaten von 2017 kommt Deutschland aktuell auf 215 Punkte im Nationenranking.
Bei den Damen stellt sich die Sache komplett anders dar. Dort befindet sich Deutschland mit Rang 14 sicher im Mittelfeld. Maßgeblich verantwortlich für diese Position im Nationenranking ist aktuell Susen Lösch (USV Jena). Im Jahr 2018 holte die Jenenserin mit ihren Einzelergebnissen über die Mittel- und Langdistanz 113 Punkte. Paula Starke und Anna Reinhardt (beide USV TU Dresden) kamen zusammen auf 30 Punkte. In Kombination mit den Staffelresultaten von 2017 und 2018 sowie den Einzelergebnissen 2017 von Susen Lösch bedeutet dies für Deutschland in der Summe 373 Punkte. Für das Jahr 2021 sollen voraussichtlich nur noch die Resultate aus dem Jahr 2019 zählen. Bei den Herren ist der Wiederaufstieg durchaus realistisch. Im Damenbereich sind Prognosen schwerer zu treffen, da ein Aufstieg nur durch eine einzige Läuferin auf hohem Niveau nicht möglich ist, ein Ausfall gleichfalls aber größere Auswirkungen haben könnte. Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren drängt aber eine Generation von jungen Läufern nach, welche mittelfristig durchaus in der Lage ist im Rahmen von Weltmeisterschaften sehr gute Platzierungen zu erzielen.
Relegation
Aufstieg Damen: Tschechien (Division 2 zu 1), Australien & Italien (Division 3 zu 2) Abstieg Damen: Großbritannien (Division 1 zu 2), Bulgarien & Kanada (Division 2 zu 3) Aufstieg Herren: Russland (Division 2 zu 1), Bulgarien & Slowakei (Division 3 zu 2) Abstieg Herren: Finnland (Division 1 zu 2), Italien & Deutschland (Division 2 zu 3)Mehr:
Kalkulation Damen Nationenranking
Kalkulation Herren Nationenranking
Weltmeisterschaften 2019