26. Oktober 2017
109 Posten in ehemaligem Bergbaugebiet
Er ist mittlerweile ein Klassiker, der Dresdner Vielposten-OL. Letzten Sonntag fand die 10. Auflage an den Greifensteinen im Erzgebirge statt. Wie in den vorangegangenen Jahren organisierte die Jugend des USV TU Dresden den Wettkampf. 222 Orientierungsläufer nahmen teil.
Das trockene Herbstwetter hatte angehalten. Der 1. Vielposten-OL war 2008 noch als Winter-OL in der Dresdner Heide ausgetragen wurden. Damals hatte die längste Bahn 72 Posten – soviel wie diesmal die mittlere. Beim 2. „VPOL“ waren es bereits maximal 100 Posten – und jedes Jahr kam (mindestens) einer hinzu. Nach vier Wintertrainings in Dresden wurde der Vielposten-OL 2012 erstmals etwas außerhalb als sächsischer Landesranglistenlauf ausgetragen. Die Ausgaben 6 bis 9 fanden mit jeweils einem Zusatzwettkampf in der Sächsischen Schweiz bzw. der 7. in deren unmittlerbarer Nähe statt. Sandsteinfelsen jedes Mal inklusive. Diesmal wurden im Vorfeld noch die Sächsischen Mittelstreckenmeisterschaften von den rund 25 Jugendlichen ausgerichtet. Das diesjährige Wettkampfgelände zeichnete sich durch nicht weniger Detailreichtum, dafür durch etwas gemäßigtere Anstiege im Vergleich zum letzten Jahr aus. Vielen sind die Greifensteine durch den Post-3-Tag-OL 2012 und die DM Staffel 2014 des Post SV Dresden bekannt. Der „gelbe Dresdner Verein“ nutzte das Wettkampfwochenende denn auch für ein kurzes Kindertrainingslager.
Der Deutsche Sprintmeister Veit Slodowski vom USV Jena lief die Mittelstrecke mit etwas Überlänge am Vortag des VPOL zehn Sekunden schneller als der Deutsche Mittelstreckenmeister Philipp Müller vom Post SV Dresden. Die Damenelite entschied Hanka Straube aus dem nahen Lengefeld für sich und ihren SV und gewann Gold. Hier wechselten bereits Posten in feinen und grünen Gebieten und gaben einen Vorgeschmack auf den Vielposten-OL in wenig überlappendem Gelände. Auch wurde an beiden Tagen ein verschiedener Kinder-OL angeboten. Neben drei Streckenlängen beim VPOL mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad gibt es auch stets eine Variante mit verhältnismäßig einfachen Verbindungen für Kinder – seit Jahren die sogenannte Moosmutzelbahn. Die Kinder kamen dabei in schöne Abschnitte mit starken Vertiefungen und zumeist offenem Wald, mussten jedoch die Karte schon lesen und einnorden können – nicht wie beim Fähnchen-OL.

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Die Begeisterung, viele Posten anzulaufen, ist seit Jahren ungebrochen, lockte u.a. auch Berliner, Brandenburger und Bayern, dennoch übernahmen sich wieder einige in ihrer Streckenauswahl. Für die 109 Posten mussten 11 Kilometer Luftlinie mit 320 Höhenmeter zurückgelegt werden, was manchen lange Laufzeiten abforderte oder sie mussten gar abbrechen. Auch blieben einige bei der Vielzahl an Lochungen wieder nicht von überlaufenen Posten verschont. Vorteil der längsten Bahn hatte die durchlaufende Postencodierung. Einzelne Lang-Bahn-Läufer starteten nichtsdestotrotz mit einer Postenbeschreibung, die ein A4-Blatt ausfüllte. Schnellste Dame über die 109 Posten war Hannah Hänsel, die jedoch, weil sie ihren Zweitverein bei der Postenarbeit unterstützte, außer Konkurrenz gewertet wurde. Als Erste geehrt wurde Myrea Richter vom Post SV Dresden. Die schnellsten beiden Herren in 72 bzw. 75min waren Wieland Kundisch, der den ersten Dresdner Vielposten-OL geplant hatte, nachdem das Format aufkam und es einzelne Läufer erprobten, sowie Philipp Müller.
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orientierungslauf.de-Bericht 6. Vielposten-OL