13. Juli 2013
Staffelgold an Norwegen und Russland
Schon im Vorfeld war den Läufern die Anforderungen zum Staffelrennen hinreichend bekannt. Ausgetragen wurde dieses im selben Waldgebiet wie tags zuvor das Finale der Mitteldistanz. Das technisch und läuferisch anspruchsvolle Gelände versprach daher einen spannenden Wettkampf. Hinzu kam ein ausgeklügeltes Gabelungssystem, welches die Läufer immer wieder voneinander trennte. Schon im Herrenrennen entwickelte sich eine packende Staffelentscheidung, bei der die Zuschauer viele Führungswechsel beobachten konnten. Matthias Merz (Schweiz) wechselte als erster Läufer mit nur wenigen Sekunden Vorsprung auf Øystein Kvaal Østerbø (Norwegen). Die Lücke von mehr als 40 Sekunden auf das Spitzenduo konnte die Verfolgergruppe inklusive der russischen, ukrainischen und schwedischen Staffel aber wieder zulaufen. Oleksandr Kratov (Ukraine) übergab als Erster auf Schlussläufer Denys Shcherbakov, der den Bronzerang für die Ukraine sicherte. Dmitriy Tsvetkov passierte im Wald die Ukraine und führte das russische Team umjubelt zum Weltmeistertitel in der Staffel. Auf dem Silberrang beendete das schwedische Team das Rennen.
Die deutsche Herrenstaffel verabschiedete sich zeitig aus dem Dunstkreis der vorderen Plätze. Christoph Brandt (SSV Planeta Radebeul) wählte im Gegensatz zu seinen Konkurrenten auf einer langen Postenverbindung eine sehr weite Route. Danach war der Kontakt zu weiteren vorderen Staffeln gänzlich abgerissen. Mit 9 Minuten Rückstand auf die Spitze startete Bjarne Friedrichs (MTV Seesen) auf Bahn zwei. Ähnlich wie Schlussläufer Sören Lösch (USV Jena) lief er ein stabiles, einsames Rennen ohne nennenswerte große Fehler. Deutschland beendete die Staffel auf dem 22. Rang. Der Rückstand der deutschen Damen war nach dem ersten Wechsel von Esther Doetsch (DJK Adler Bottrop) mit 7:42 min auf die führende Staffel geringer als bei den Herren. Den 15. Platz der Startläuferin konnte Christiane Tröße (SV TU Ilmenau) auf Position zwei der Staffel nicht halten. Sie übergab an Position 20 liegend auf Sieglinde Kundisch (USV TU Dresden). Die Wahlschwedin zeigte als letzte Läuferin eine gute Leistung und beendete das Rennen auf Position 18.
Wenig zuvor spielten sich im Ziel die unterschiedlichsten Szenarien ab. Während die norwegischen Damen jubelnd durch das Zielareal sprangen, saß Youngster Tove Alexandersson tieftraurig und alleine an einer Absperrung. Als Schlussläuferin unterliefen der 20-jährigen, zweifachen Silbermedaillengewinnerin dieser WM, auf ihrer Strecke mehrere Fehler, so dass Schweden das Rennen auf dem undankbaren vierten Rang beendete. Die norwegischen Damen hingegen bejubelten die erste Medaille für die Skandinavier bei dieser WM. Nach konstant starken Leistungen von Heidi Bagstevold, Mari Fasting und Anne M. Hausken Nordberg erliefen die Norwegerinnen die Goldmedaille vor Finnland. Von den Fehlern der jungen Schwedin profitieren konnte Simone Niggli, welche die schweizer Staffel noch auf den Bronzerang lief. Mit der Staffel geht eine oft spannende und intensive WM-Woche in Finnland zu Ende. Aus deutscher Sicht gab es viel Licht und ein wenig Schatten. Alle im Vorfeld gesetzten Ziele wurden nicht erreicht. Die Ergebnisse machen aber Mut für die Zukunft. Wie viele Startplätze Deutschland bei der nächsten WM besetzen kann, zeigt sich nach der endgültigen Entscheidung bezüglich der IOF Nationenwertung.
Ergebnisse
Damen1. Norwegen (Bagstevold, Fasting, H. Nordberg) 1.37.53 2. Finnland (Niemi, Fincke, Kauppi) 1:39:07 3. Schweiz (Luescher, Wyder, Niggli) 1:43:44 18. Deutschland (Doetsch, Tröße, Kundisch) 2:11:27Herren
1. Russland (L. Novikov, V. Novikov, D. Tsetkov) 1:41:47 2. Schwden (Holmberg, Öberg, Bergman) 1:42:37 3. Ukraine (Ushkvarok, Kratov, Shcherbakov) 1:42:55 22. Deutschland (Brandt, Friedrichs, Lösch) 2:09:22
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