06. Mai 2018
Sprinttitel für Schweden und Schweizer
Zur Qualifikation standen am Sonntagvormittag bei strahlendem Sonnenschein jeweils sechs deutsche Auswahlläufer im Damen- und Herrenrennen an der Startlinie. Susen Lösch schaffte mit dem 12.Rang als einziger deutscher Teilnehmer den Einzug in die Finalläufe. Alle weiteren Nationalläufer haderten entweder mit den künstlichen Sperren oder verfehlten aufgrund der läuferischen und technischen Anforderungen das Finale. Marvin Goericke (Berliner TSC) verpasste die Qualifikation um 10 Sekunden, Christoph Prunsche (TUS Lübbecke) lief 14 Sekunden am Finale vorbei.
Am Nachmittag wurde dann ab 16 Uhr durch die Altstadt von Mendrisio orientiert. In der Modellstadt für Elektromobilität mussten sich alle Teilnehmer beim Lauf durch die engen Gassen auch auf künstliche Sperren sowie geöffnete und geschlossene Türen konzentrieren. Neben kurzen Postenabständen mit Microroutenwahlen, waren auch lange Verbindungen in die Planung einzubeziehen. Der Kartenwechsel wurde dem späteren Europameister Daniel Hubmann fast zum Verhängnis, als dieser von der vorgegebenen Pflichtstrecke abwich. Eine Analyse der Fernsehbilder im Nachgang führte allerdings - ähnlich wie bei der Sprintdistanz zur WM im vergangenen Jahr - nicht zur Disqualifikation. Technisch zeigte der Eidgenosse beim Lauf entlang der antiken Herrenhäuser ein starkes Rennen. Teamkamerad Matthias Kyburz konnte beim stets sehr engen Rennen auf den letzten Metern nochmal seine läuferischen Fähigkeiten zeigen, welche er in diesem Jahr beim Trainingslager in Kenia weiter ausgebaut hatte. Nach verhaltenem Beginn bejubelte der Brite Kristian Jones mit dem dritten Rang seine erste Medaille bei Europameisterschaften.
Im Damenrennen übernahm Tove Alexandersson gleich bei der ersten Zwischenzeit die klare Führung. Trotz eines kleinen Fehlers gewann die schwedische Überfliegerin, welche bei allen Entscheidungen starten möchte, ihren ersten Titel bei den Europameisterschaften. Nach einer Babypause im vergangenen Jahr präsentierte sich auch Judith Wyder in glänzender Verfassung. Vor heimischen Publikum konnte die Schweizerin über die Silbermedaille jubeln. Den Bronzerang erlief Natalia Gemperle (Russland). Nach der Qualifikation bestand für Susen Lösch das Ziel einige Weltcup-Punkte zu ergattern. Mit dem 46. Rang hatte die Wahlschwedin daher ihr selbst gestecktes Ziel nicht erfüllt. Nach dem durchwachsenen Start bei den Europameisterschaften war auch die Analyse des Trainerteams zurückhaltend. Die Konzentration des Nationalteams liegt nun auf der Qualifikation über die Mitteldistanz in Carona. Ab 10 Uhr gehen die Läufer am Dienstag auf ihre Bahnen. Am Montag steht der Nachwuchs beim Schweizer scOOL-Projekt im Fokus. An diesem Tag werden 2800 Kinder aus 52 Schulen im Alter zwischen 8 und 16 Jahren zum Orientierungslauf im Park Ciani, im Zentrum von Lugano, erwartet.
Ergebnisse Finale Sprintdistanz
Damen1. T. Alexandersson (Schweden) 15:16 min 2. J. Wyder (Schweiz) 15:40 min 3. N. Gemperle (Russland) 15:49 min 46. S. Lösch (Deutschland) 18:49 minHerren
1. D. Hubmann (Schweiz) 14:44 min 1. M. Kyburz (Schweiz) 14:44 min 3. K. Jones (Großbritannien) 14:49 min
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