20. März 2012
Skandinavische Dominanz bei der DBK Nacht
Gelungen eröffnete der Eisenbahner Sportverein Lok Bad Schandau am vergangenen Wochenende die nationale Saison im „wilden“ Osten Deutschlands. Nachdem Gesamtleiter Helmut Conrad Ende der letzten Saison den Preis des Fördervereins erhielt, bleibt er ein Mann der Tat und startete seine Wettkampfserie als Ausrichter mit den Deutschen Bestenkämpfen im Nacht-OL und einem sächsischen LRL.
Nicht nur Deutsche lockte er damit wie das Lampenlicht die Motten, auch Tschechen und Norweger kamen in die Südost-Ecke des Elbsandsteingebirges. Genauer kamen sie ins Zirkelstein-Resort, lobten und siegten. Bei fast sommerlichen Temperaturen leuchteten mehr als 150 Läufer durch den tiefen Wald, den Taleinschnitte, Dickichte, einige Steinformationen und auch sumpfige Stellen prägten. Nach größeren und kleineren Fehlern, Suchaktionen und Postenfunderfolgen, freuten sich die meisten im Ziel angekommen, wenn auch müde, ihre Strecken geschafft zu haben. In der Damenelite gewann verhalten zufrieden Brit Horst vom TV Alsbach. Zweitbeste wurde hier Cornelia Eckardt vom USV TU Dresden, die sich weniger mit ihrem Lauf glücklich zeigte. Dritte wurde Ivana Knaupova vom Braunschweiger MTV.
Bester deutscher Nacht-OLer 2012 in der Herren-Elite wurde für ihn selbst überraschend der Finne Tomi Kääriäinen, der seit eineinhalb Jahren im USV TU Dresden trainiert und für ihn läuft. In einem, nach eigenen Worten, perfekten Lauf, holte er Torben Wendler ein, worauf sich beide im Wald duellierten. Der Wahlnorweger Torben, der für seinen deutschen Verein SV Wissenschaft Quedlingburg lief, wurde wiederum ein eher unzufriedener Zweiter. Tomi dagegen lief jubelnd, seinen Erfolg noch nicht ahnend, ins Ziel. Dritter wurde Matthias Kretzschmar vom Post SV Dresden. Am Ende startend machten aber die Läufer von Raumar Orientering die Tages- oder besser Nachtbestzeit auf der 10 km (mit über 300 hm) langen Strecke unter sich aus – und das nach einem vom Freitag an vier Einheiten umfassenden Trainingslager in Dresden und der Sächsischen Schweiz. Beeindruckend blieb Eirik Kamstrup Hovind mit wenigen Richtungsungenauigkeiten gar unter einer Stunde und lief mehrere Minuten schneller als Tomi. Am Sonntag dursteten einige der über 300 Läufer bei der Pirnaer Kreismeisterschaft nach einem Getränkeposten und fanden dementsprechend abgekämpft ins Ziel. Umso merkwürdiger die Vorstellung, dass unsere norwegischen Gäste dem Schnee entflohen sind. Umso schöner, dass sie offenkundig Gefallen an Trainingsmöglichkeiten, landschaftlichem Reiz und den Wettkämpfen gefunden haben – ein zu achtender Pluspunkt für die sächsische OL-Region und den deutschen OL insgesamt.
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