22. Mai 2017
Sachsen gewinnt zum 25. Mal den JLVK – und zum 18. Mal alle drei Pokale
Es blieb trocken. Und spannend. Die Entscheidung, ob der Juniorenpokal an den Gastgeber Sachsen oder die Bayern geht, fiel erst mit dem Einlauf der ersten sächsischen Junioren-Schlussläuferin. Genaugenommen als der sächsische Landesjugendfachwart ihren Chip auslas – und ...
... einen Freudenschrei ausstieß. In der Jugend fiel der Vorsprung der Sachsen bereits nach dem Einzel deutlich aus und wurde trotz Fehlstempel (eines Sichtstreckenpostens) einer Staffel durch die zweite und insgesamt durch die stärkste Teamleistung gesichert. Niedersachsen setzte zwar nicht (durch mögliches Hochstarten – so wie die Sachsen) ganz auf den Juniorenpokal, verdrängte die Vorjahreszweiten aus Bayern aber auf den dritten Gesamtrang. Bayern holte jedoch den zweiten Platz bei den Junioren. Und hier war der Sieg in absoluter Reichweite, nur wurde beim Einzel der Endposten bei einer Läuferin nicht erfasst. Jubel und Pech bzw. Bangen und Erleichterung lagen wieder einmal dicht beieinander. Sei es bei einem fast sicher geglaubten Staffelsieg einer jungen Herrenstaffel mit dem führenden Vortagssieger auf der Schlussstrecke oder durch das lange Ausbleiben und Wiederfinden einer jungen Läuferin. Das Einzelrennen, zugleich BRL, wartete mit einigen Höhenmetern und ein paar längeren Postenverbindungen auf. Der Staffellauf wurde insgesamt im etwas schneller belaufbaren Südteil ausgetragen und beinhaltete zudem etliche Meter Pflichtstrecken durch das Versuchs- und Lehrobjekt des Forstes.

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Das Wochenende hatte bereits spannend begonnen und den gar nicht mal unbedingt am weitesten Gereisten eine geplagte, sehr lange Busfahrt bereitet. Unwetter hatte zu Vollsperrungen aus Richtung Leipzig geführt. Mit dem späten Eintreffen ergab sich die Unklarheit, wie die Nachwuchsläufer rechtzeitig am Sonnabendmorgen von Dresden zum Wettkampfort Hetzdorf gelangen sollten, da die Busfahrer ihre Ruhezeiten einzuhalten hatten. Neben landesverbandsübergreifenden gemeinsamen Zirkeleien in der Fahrtplanung wurde auch der Start um eine Stunde verschoben – was für den dann eng getakteten Landesranglistenlauf Stress für das Startteam bedeutete. Kein Ablauf bleibt reibungsfrei, gefragt sind eine Portion Gelassenheit und kreative Lösungen. Im Grunde das A und O der OLer. Ist die Kartoffelsuppe aus, weil zu knapp bemessen (im Gegensatz zu den reichlichen Nudeln am Vortag), gibt es eben Kuchen am Ende der „Nahrungskette“. Hungrig sollte keiner bleiben. Die Jugend hatte insgesamt ihre Freude – im Tharandter Wald und im Dresdner St. Benno-Gymnasium, bei ihren eigenen schöpferischen Auftritten und beim Anfeuern ihrer Mitläufer und Freunde, der älteren Vorbilder bzw. der betreuten Jüngsten, derer, die ihnen die Punkte bescherten und aller anderen im Team. Die D/H12er waren die zahlenmäßig stärksten Klassen. Und liefen bei der Staffel wie die Großen ein: schnell und mit wehenden Fahnen. Auch schien es beim Zieleinlauf der Schlussläufer nicht selten, dass eine Staffel aus mehr als drei Leuten besteht.
Damentrainer Jan Birnstock (OK Leipzig), früher selbst Jugend- und Juniorentrainer, begleitete die Läufe mit Mikrofon und Liveergebnissen. Nach der Staffel- und Gesamtsiegerehrung bei heiterem Sonnenschein sprach der neue alte „Chef“ der Sachsen (Jens Lucke war in den 90ern schon der erste sächsische LJFW) einen Dank an den Ausrichterverein aus. Die endgültige Entscheidung, ob der USV TU Dresden, den JLVK ausrichtet, fiel erst vor einem reichlichen halben Jahr. Die Zeit war beinahe zu eng, alles eine Rettung und beherztem Einsatz zu verdanken. Die Berliner und Brandenburger, die sich vor längerem für den nächsten JLVK bereiterklärt hatten, mussten ihre Zusage zurückziehen und verkündeten es in der ersten Teamleitersitzung. Bleibt zu hoffen, dass die Landes(jugend)fachwärte im Austausch bleiben und sich ein Landesverband/Verein außerhalb des (süd)östlichen Ostens und mit mehr Vorlauf findet, um den 42. JLVK 2018 stattfinden zu lassen. Für die deutsche OL-Jugend und OL-Deutschland insgesamt. Das Wichtigste sind natürlich Unterkunft und Essen. Für einen Großteil der Abendveranstaltung sorgen die Jugendlichen selbst. Weniger als 50 Kampfrichter genügen. Und eine neue Karte braucht es nicht, eine aktualisierte reicht. Am Rande: Der Kartenaufnehmer und Bahnleger für den 24-Stunden-OL nächstes Wochenende erstellte 2014 die Karte, auf der der 41. JLVK jetzt stattgefunden hatte. JLVK-Gesamtranglistenführer Simon Harston hat die Bahnen zum Einzeichnen und Vergleichen eingestellt und die ersten Läufer trugen ihre Routen ein. ...
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Ergebnisse, Routegadget und Fotos vom USV TU Dresden
Fotos von Klaus Hempel (sachsenlastig)
Fotos von Peter Gawlitza (auch grün-weiß-lastig)