04. Juli 2012
Qualifikationslauf am Harzer Ottofelsen
Zwei Tage nach dem Finallauf im Zentrum von Goslar stand für die 4000 Teilnehmer der Senioren-Welmeisterschaften der erste Lauf im Wald des Harzes auf dem Programm. Schon die Anreise mit der Harzquerbahn war für einige Läufer ein Erlebnis. Der erste von zwei Qualifikationsläufen für das Finale über die Langdistanz am Samstag war technisch fordernd.
Zur Einstimmung auf die Waldbeschaffenheit nutzten viele Orientierungsläufer die Möglichkeit einer Erkundungstour am freien Tag zuvor. Zu beobachten war in der Kernzone des Harzes eine einzigartige, unberührte Natur mit skandinavisch anmutenden Wiesen und Moorflächen, teilweise aber auch mit abgestorbenen Bäumen. Begründet ist dies damit, dass in dieser Zone der vorherrschende Nadelwald sich selbst überlassen wird. Der Qualifikationslauf in Drei Annen Hohne führte durch den typischen Nadelwald. Zusätzlich kam aber noch die Anforderung des Laufens im Granitgebiet rund um den Ottofelsen hinzu. Kleine und größere Steinblöcke stellten viele der Orientierungsläufer vor echte Herausforderungen.
Die Analysen der Läufer nach dem Zieleinlauf gingen daher auch sehr weit auseinander. Diejenigen, die sich sowohl technisch als auch läuferisch auf die Granitfels- und Steingebiete eingestellt hatten und diesen Teilabschnitt gut bewältigen, erklärten im Ziel, wie problemlos die Etappe zu meistern war. Nicht wenige haderten aber genau mit diesen Gegebenheiten - der Belaufbarkeit und der Möglichkeit exakt zu orientieren. Einig waren sich aber sehr viele Orientierungsläufer darüber, dass der erste Qualifikationslauf über die Langdistanz bei den Senioren-Weltmeisterschaften 2012 sehr viel zu bieten hatte und eine nicht vermutete Seite vom Harz offenbarte. Zahlreiche deutsche Teilnehmer zeigten am Mittwoch gute Leistungen, können sich daher berechtigte Hoffnungen auf den Einzug in das A-Finale der Langdistanz machen. Der zweite Qualifikationslauf wird am Donnerstag bei Clausthal-Zellerfeld ausgetragen. Dann werden die Abstände aufgrund der Geländebeschaffenheit mit aller Voraussicht nicht so groß werden wie am heutigen Tag.
Rückblickend war gerade am Ruhetag im Gebiet rund um Bad Harzburg die Anwesenheit der Oler in der Harzregion deutlich spürbar. Hörte man genau hin, konnte man an vielen Sehenswürdigkeiten, in Gaststätten und Cafés die Gespräche in den unterschiedlichsten Sprachen wahrnehmen. Nicht nur in Oler-Kreisen führten die internationalen Begegnungen zu interessanten Erkenntnissen auf beiden Seiten. Die Konversationen in den Geschäften endeten oft genauso wie am Getränkeposten nach dem Leeren des Trinkbechers – mit einem gebrochenen Danke.