20. April 2010
OL-Wochenende der Gegensätze: Sprintmeisterschaften in Kassel und Bundesranglistenlauf in Helsa
Mit dem Bergpark Wilhelmshöhe verfügt der OSC Kassel über ein perfektes Gelände für Sprint-OLs: Zahlreiche Details, kleinräumige Bestände, Wasserläufe und Teiche machen das Orientieren abwechslungsreich und bei hohem Tempo keinesfalls einfach. Die im Bergpark ausgerichteten Deutschen Meisterschaften bzw. Bestenkämpfe im Sprint wurden dank der guten Karte, den interessanten Bahnen und der reibungslosen Organisation zu einer rundum gelungenen Veranstaltung, wobei das gute Wetter den Tag perfekt machte. Die Teilnehmerzahl von über 600 zeigte deutlich, dass sich der Sprint als Wettkampfform mittlerweile etabliert hat und sich auch in den Altersklassen einer steigenden Beliebtheit erfreut. Vielleicht muss man in Zukunft sogar darüber nachdenken, die Laufklassen weiter aufzufächern.
Auch wenn ein Parkgelände als orientierungstechnisch eher einfach einzustufen ist, machte die eine oder andere „Ehrenrunde“ auch erfahrener Läuferinnen und Läufer auf die besonderen Herausforderungen des Sprints aufmerksam. Dicht stehende Posten – im Parkgelände ja oft gut sichtbar - lockten manchen in die falsche Richtung. Das führte bereits im Vorlauf zu einigen unerwarteten Ergebnissen und auch die Endläufe warteten mit der einen oder anderen Überraschung auf. Wenig gefährdet, wie in den vergangenen Jahren so oft, war der Sieg von Karin Schmalfeld in der Damen-Elite. Dahinter konnten sich mit Monika Depta und Gunda Fischer ebenfalls erfahrene Läuferinnen platzieren. Erst auf den folgenden Plätzen waren mit Josephine Greiner, Esther Doetsch und Jitka Krämer die jüngeren Läuferinnen vertreten.
Stark präsentierte sich auch Patrick Hofmeister mit dem Sieg in der Herren-Elite. Die Überraschung gelang Felix Späth mit einem zweiten Platz. Seine Freude und die seiner Fans wurde bei der leicht feuchten Siegerehrung deutlich. Zeitgleich kam der läuferisch starke Alexander Lubina ins Ziel, so dass zwei zweite Ränge vergeben wurden. Robert Krüger, Christian Teich und Sebastian Bergmann erreichten die Plätze vier bis sechs. Das Gelände des Bundesranglistenlaufes in Helsa stellte dann ein Kontrastprogramm dar: In Teilen schwer belaufbares Gelände mit Unterbewuchs, diffuse Bestände, neue Spuren durch Forstarbeiten und frische Windbrüche erforderten ein anderes Orientieren. Nicht immer war es einfach, Lichtungen, Dickichte und grün schraffiert gezeichnete Gebiete sicher zuzuordnen bzw. letztere auseinander zu halten. Wahrscheinlich hat der Kartenaufnehmer den einen oder anderen Nervenzusammenbruch im Wald gehabt.
Leider lockte dieser Weltranglistenlauf keine Eliteläuferinnen und Eliteläufer aus dem Ausland an. Karin Schmalfeld siegte auch an diesem Tag mit großem Vorsprung vor Gunda Fischer und Josephine Greiner. Bei den Herren konnte sich Sebastian Bergmann vor Christoph Brand und Philipp Müller durchsetzen. Fotos: Eike Bruns